Reinigungsübungen

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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mike h
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mi 10.02.16 17:02

Hallo Malte

die Hoffnung des Nachdunkelns hat man ja immer. Ansonsten kann man ja was nachhelfen....

Schuhcreme scheint ja gut zu funktionieren 8)

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mi 10.02.16 20:16

und der hier könnte ein Fall für die Abteilung "Lehrgeld" werden.
aVesp.JPG
Harte Kruste auf instabiler Patina.
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von beachcomber » Mi 10.02.16 23:31

so instabil sieht die patina doch gar nicht aus? auf dem rv ist jede menge dreck, den bekommst du runter. auf dem av sehe ich allerdings nichts was da noch zu reinigen wäre!
grüsse
frank

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Do 11.02.16 16:13

Hallo Frank,

ein gutes Foto ist zwar eine Hilfe... reicht aber nicht immer um eine treffende Beurteilung zu finden.

Aber sieh selbst:
Kamp0020.093AR01.jpg
Die Patina der Vorderseite war total weich und hatte eine Konsistenz wie die Malachtit-Patina-Versuche, die ich kürzlich unternommen hatte.
Da war ich fast garnicht mit der Nadel dran... nur mit der Naturborsten-Bürste.

Auf der Rückseite war eine sehr harte Kruste auf einer instabilen Patina.
Das erzielte Ergebnis hat mich STUNDEN!! gekostet.

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von beachcomber » Do 11.02.16 17:28

tja, ich fürchte komplett entpatinieren wäre da die bessere lösung gewesen!
grüsse
frank

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Do 11.02.16 17:58

:wink:
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Fr 12.02.16 13:15

Und weiter gehts... mit Silber.

Essich, oder Essich nich? 8)
2160110317745_AR.jpg
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » Fr 12.02.16 14:05

Wenn es sich ausschließlich um silbersulfidische Beläge handelt, dann am Besten durch Reduktion des Sulfids, weil hierbei das Silber in seine metallische Form rückgeführt und somit erhalten bleibt. Das geht schon sehr gut mit Aluminiumfolie und Kochsalzlösung. Man kann auch einen alten Alu-Kochtopf nehmen, muss nur gelegentlich die Oberfläche blank scheuern.

Essigsäure würde ich nie anwenden, da hierdurch Grünspan (Kupferanteil der Legierung) entstehen kann. Das ist generell das Problem bei niedrig oder inhomogen legiertem Silber, und führt oft zu stumpfen und rauhen Oberflächen.

Gruß
Tilos

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Numis-Student » Fr 12.02.16 14:18

Ist da ein Stückchen am Rand ausgebrochen und geklebt ? (rückseitig der Bereich etwa 4-5 Uhr)...

Wenn das geklebt ist, würde ich die Münze so lassen. auf einer toll gereinigten mit guten Oberflächen würde diese Klebestelle viel mehr ins Auge springen.

MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Fr 12.02.16 14:43

@ Tilos

Leider nicht. Am Rand sind deutliche Malachit-Anhaftungen.

@ Malte

Keine Klebestellen. Das ist der Rand einer abgeplatzten Malachit-Anlagerung. Ein Rotstich ist mir gewiss.

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » Fr 12.02.16 14:58

mike h hat geschrieben:@ Tilos
Leider nicht. Am Rand sind deutliche Malachit-Anhaftungen.
Trotzdem würde ich erst einmal auf metallisches Silber reduzieren, dann nochmal schauen und evtl. mechanisch weiter arbeiten.

Gruß
Tilos

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Fr 12.02.16 16:32

Kann Kochsalz mit Alu auch das Malachit lösen.... oder wird das ebenfalls reduziert?

Ich denke, das auch da ein Rotstich überbleibt...oder?

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » Fr 12.02.16 18:32

Die Fragen kann ich Dir gar nicht abschließend beantworten, das musst Du ausprobieren. Ich würde auf jeden Fall die Stücke nur so lange in der erwärmten Kochsalzlösung lassen (in einem mit Alufolie ausgeschlagenem Gefäß), bis eine sichtbare Silberreduktion eingetreten ist. Da ist mit einer Auflösung dickerer Malachitauflagerungen eigentlich nicht zu rechnen. Danach gründlichem Spülen dann die Auflagerungen mechanisch entfernen. Im Übrigen könnte man auch erst die Auflagen entfernen, und dann auf Silber reduzieren. Allerdings differenzieren dann die Grenzen zwischen Silbersulfid und Auflagerungen nicht so gut.
Ich würde das an Deiner Stelle zuvor mal in der ersten Variante mit einer nicht allzu wertvollen Münze durchtesten. Der Erfolg ist von vielen Faktoren abhängig, das fängt beim Legierungsgrad an, und endet beim Chemismus der Auflagerungen.
Ich nutze ja noch eine Alternative bei stark angelaufenen Antoninianen, weil man ja vorher nie genau wissen kann, wie fleckig oder rauh eine restaurierte Oberfläche wird: Ich lasse die Münze wie sie ist, dunkel sie gelegentlich noch etwas nach - wenn nicht allzu viel Dreck oder Auflagerung vorhanden ist. Ich habe z.B. eine kleine Serie von ca. 30 Antoninianen aus der Münzstätte Antiochia in der Sammlung, die ich schwarz gelassen habe, hier mal drei Beispiele von Vorderseiten (Carinus, Diocletianus, Maximinianus).
Gruß
Tilos
Dateianhänge
ANT Carinus Av.jpg
ANT Diocletianus Av.jpg
ANT Maximinianus Av.jpg

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Fr 12.02.16 19:00

Mal ein Zwischenstand:
2160110317745_AvnR.jpg
Ich hab allerdings kalte Salzlösung genommen. Und mehrmals zwischendurch mechanisch nachgeholfen.

Ich hoffe, das Bild lässt Malachitreste, sowie rote und braune Verfärbungen (besonders an den Münzrändern) erkennen

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » Fr 12.02.16 19:24

Sehr schönes Zwischenergebnis! Den Rest mechanisch runternehmen. Die Verfärbungen versuchen mit Zitronensäure zu entfernen (erstmal mit verdünnter probieren, und "dabei bleiben"). U.U. verliert aber das Stück die Silbertönung, evtl. ist das ein Hauch von Hornsilber.

Viel Erfolg und Grüße
Tilos

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