Reinigungsübungen

Tipps zur Reinigung, Konservierung und Photographie von Münzen

Moderator: Homer J. Simpson

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » So 28.02.16 18:42

Ich nehme seit über 20 Jahren das Mikrowachs, was seinerzeit den Feststoff von "AERO 46" darstellte, gelöst in Benzol. Je nach Umstand lege ich die Münzen erwärmt ein oder erwärme die Lösung selbst sehr vorsichtig auf ca. 50°C. Man kann auch die etwas stärker erwärmte Münze in einer kleinen Glasschale unter Verwendung eines Pinsels mit dem pastösen Mikrowachs bestreichen. Man kann die Schale dann auch unter eine Wärmelampe stellen (Vorsicht, da Entzündungsgefahr!) und schauen, wieviel Wachs die Münze aufsaugt. Wenn sich dann ein Wachsüberschuss zeigt, kann die Münze auskühlen. Weißliche Wachsüberschüsse kann man unter der Wärmelampe vorsichtig abreiben bzw. mit einem kurzgeschittenem Pinsel abnehmen. Abreiben mit Bezol (Benzin) ginge auch, dabei aber nicht zuviel Wachs ablösen.

Gruß
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Locnar » So 28.02.16 18:43

@ Martin,
Wolltest Du mir nicht mal eine Probe zuschicken ?
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Locnar » So 28.02.16 18:45

tilos hat geschrieben:Ich nehme seit über 20 Jahren das Mikrowachs, was seinerzeit den Feststoff von "AERO 46" darstellte, gelöst in Benzol. Je nach Umstand lege ich die Münzen erwärmt ein oder erwärme die Lösung selbst sehr vorsichtig auf ca. 50°C. Man kann auch die etwas stärker erwärmte Münze in einer kleinen Glasschale unter Verwendung eines Pinsels mit dem pastösen Mikrowachs bestreichen. Man kann die Schale dann auch unter eine Wärmelampe stellen (Vorsicht, da Entzündungsgefahr!) und schauen, wieviel Wachs die Münze aufsaugt. Wenn sich dann ein Wachsüberschuss zeigt, kann die Münze auskühlen. Weißliche Wachsüberschüsse kann man unter der Wärmelampe vorsichtig abreiben bzw. mit einem kurzgeschittenem Pinsel abnehmen. Abreiben mit Bezol (Benzin) ginge auch, dabei aber nicht zuviel Wachs ablösen.

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » So 28.02.16 19:18

@ Locnar

Mir ist auch noch nie was weggeplatzt.... trotz einer Behandlungstemperatur von ca 140 Grad.

Ich leg die kalte Münze auf das kalte Wachs und stelle beides in einen Umluftherd (Pizzaofen von Severin)
Nachdem das Wachs vollständig geschmolzen ist, lasse ich die Münze ca. 60 Min im Wachsbad.

Danach kommt die Münze aus dem Bad auf ein Küchenpapier... wieder im Ofen bei gleicher Temperatur.

60 Minuten... mehrmals wenden, damit der Überschuss ins Küchenpapier zieht.

Dann abkühlen lassen und im kalten Zustand bürsten.

Aber bitte weder mit Messing- noch mit Neusilberbürste.

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » So 28.02.16 19:20

Locnar hat geschrieben:
tilos hat geschrieben:Ich nehme seit über 20 Jahren das Mikrowachs, was seinerzeit den Feststoff von "AERO 46" darstellte, gelöst in Benzol. Je nach Umstand lege ich die Münzen erwärmt ein oder erwärme die Lösung selbst sehr vorsichtig auf ca. 50°C. Man kann auch die etwas stärker erwärmte Münze in einer kleinen Glasschale unter Verwendung eines Pinsels mit dem pastösen Mikrowachs bestreichen. Man kann die Schale dann auch unter eine Wärmelampe stellen (Vorsicht, da Entzündungsgefahr!) und schauen, wieviel Wachs die Münze aufsaugt. Wenn sich dann ein Wachsüberschuss zeigt, kann die Münze auskühlen. Weißliche Wachsüberschüsse kann man unter der Wärmelampe vorsichtig abreiben bzw. mit einem kurzgeschittenem Pinsel abnehmen. Abreiben mit Bezol (Benzin) ginge auch, dabei aber nicht zuviel Wachs ablösen.

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50 GRAD! , da kann nichts wegplatzen
Ist das jetzt als Feststellung oder als Frage gemeint?

Als Frage wäre mit nein zu antworten. 50°C sind 13°C mehr als die menschliche Körpertemperatur... Aber auch bei etwas über 100°C ist mir noch nie was von einer Patina abgeplatzt.

Gruß
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Locnar » So 28.02.16 19:34

Feststellung!
Bei 130 habe ich bedenken, wenn die Münze nicht perfekt chemisch entwässert wurde.
Gruß
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mo 29.02.16 19:45

Fertig!
Kamp0142.041Avn05.jpg
Ich finde, die Münze hat trotz der Silbrigen Flecken auf der Rückseite deutlich gewonnen.

Man kann jetzt nicht nur die einzelnen Trennpunkte erkennen, sondern auch das extrem prägeschwache "T" des Münzstättenzeichens

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von tilos » Mo 29.02.16 20:06

Da hast Du wirklich gut was rausgeholt. Die kleinen kupfrigen Defekte lassen sich ja sicher noch nachdunkeln.

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Mo 29.02.16 20:25

Hallo Tilos,

hab ich schon probiert.
Erstaunlicherweise nimmt das beschädigte "A" das Pariser Oxid nicht an.

Aber ich finde, insgesamt tut das dem Stück keinen großen Abbruch. Im Laufe der nächsten Jahrzehnte könnte das von selbst nachdunkeln, wenn ich keine Konservierungsmaßnahmen durchführe.

Ich könnte natürlich noch Versuche mit Aceton machen....

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Di 01.03.16 18:55

Neues Spiel...neues Glück (hoffentlich!)

Und mal ein Beitrag zum Thema Wachskonservierung
Kamp0037.194AR01.jpg
Dieses Stück weist nicht nur Restverkrustungen auf, sondern auch eine sehr weiche Patina, die in der Vergangenheit bereits mit einer Wachskonservierung stabilisiert worden ist.

Mechanischer Reinigungsansatz ist selbstverständlich.

Meint ihr, eine erneute Wachskonservierung mit einem härteren Wachs (höherer Schmelzpunkt) könnte das weiche Wachs austreiben ohne Schaden anzurichten?

Hab ich auch noch nie gemacht.

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Locnar » Di 01.03.16 19:10

Alte Wachs erstmal weg
Gruß
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Di 01.03.16 19:15

Hallo Locnar,

wie? Mit Aceton?

Vor...oder nach der mechanischen Reinigung?

Irgendwelche Empfehlungen?

Martin
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von Locnar » Di 01.03.16 19:24

Wird nicht gehen. Eher Toluol
Gruß
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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Di 01.03.16 19:38

Tri-Nitro-? :twisted:

Toluol hab ich momentan aber keines in meinem Giftschrank.... :cry:

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Re: Reinigungsübungen

Beitrag von mike h » Di 01.03.16 22:05

Kamp0037.194Avn01.jpg
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