Potin-Münzen
Moderator: Numis-Student
Re: Potin-Münzen
Hallo Pottina,
im Archiv von cgb.fr finde ich diesen Potin nicht. D.h., er ist sehr selten? Mir fällt auf, dass der Potin sehr flach ist, so wie die Flat Linear Potins der Cantii und verschiedene andere nordfranzösische Potins, z.B. die Potins “au rameau B” der Suessiones. Dagegen sind die Potins "à la tête d’indien" oder "à la tête chauve" der Leuker viel dicker. Gibt es zwischen den dünnen Potins einen geografischen Zusammenhang (Nordfrankreich / Südengland)? Oder sind die besonders spät (oder besonders früh)?
Beste Grüße,
Docisam
im Archiv von cgb.fr finde ich diesen Potin nicht. D.h., er ist sehr selten? Mir fällt auf, dass der Potin sehr flach ist, so wie die Flat Linear Potins der Cantii und verschiedene andere nordfranzösische Potins, z.B. die Potins “au rameau B” der Suessiones. Dagegen sind die Potins "à la tête d’indien" oder "à la tête chauve" der Leuker viel dicker. Gibt es zwischen den dünnen Potins einen geografischen Zusammenhang (Nordfrankreich / Südengland)? Oder sind die besonders spät (oder besonders früh)?
Beste Grüße,
Docisam
- antoninus1
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Re: Potin-Münzen
Einige wenige Potins nenne ich auch mein eigen und hier ist ein erst gestern erworbenes Stück. Der Typ ist hier glaube ich noch gar nicht gezeigt worden. Er ist wohl nicht selten, aber die Erhaltung gefällt mir sehr gut. (Bitte entschuldigt den schlechten Hintergrund, aber bei dem Foto kommt die Münze sehr gut zur Geltung).
Sequani (Potin, grosse tête, 80 - 50 vor Chr.)
Av.: Kopf n.l., Kugel im Mund, leeres Auge, 2 Bänder am Kopf
Rv.: Stier n.l. auf Standlinie, vorderes Bein angewinkelt, Schwanz nach oben
LT 5368
4,01 Gramm
Sequani (Potin, grosse tête, 80 - 50 vor Chr.)
Av.: Kopf n.l., Kugel im Mund, leeres Auge, 2 Bänder am Kopf
Rv.: Stier n.l. auf Standlinie, vorderes Bein angewinkelt, Schwanz nach oben
LT 5368
4,01 Gramm
Gruß,
antoninus1
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- pottina
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Re: Potin-Münzen
Hallo docisam
Du hast recht, der Durocasses ist selten. Mir ist aufgefallen das cgb.fr immer wieder Potins aus seinem Archiv "verschwinden" läßt. Ich habe meine Vermutung dazu. Die behalte ich aber für mich.
Zu deiner Frage über dicke/dünne Potins kann ich dir leider nichts sagen.
Allerdings habe ich einen Bekannten, ein absoluter Potinspezialist, zu dem Thema befragt.
Hier seine Antwort:
Es gibt keine richtige Gesetzmäßigkeit. Die Potins des Typs de Bû sind immer sehr dünn und ich habe einen, der so klein ist, dass man ihn als Hälbling bezeichnen könnte. Umgekehrt habe ich ein paar Potins die richtig dick sind 5-6 mm, zB einen Carnutes mit Adler und einen komplett unedierten ebenfalls extrem fett. Ich sehe da keine klare Gesetzmässigkeit und glaube eher an Modeströmungen. Der eine oder andere Schmied scheint eine Vorliebe für fette Münzen gehabt zu haben, andere gingen sparsamer mit dem Metall um und verfügten auch über die handwerklichen Fähigkeiten, dünne Münzen herzustellen. Auch in England gibt es nicht nur die dünnen Flans. Der Thurrock Typus ist vergleichbar mir den Stierpotins aus Massalia.
Dünne Flans sind eher spät zu datieren. Das ist die einzige Gesetzmäßigkeit, die ich aktuell zu erkennen vermag sowie die Feststellung, dass sich die Potins gegenseitig beeinflussten, was wie ein Katalysator wirkte und neue Typen generierte.
@ antoninus1
Dein Sequaner gefällt mir sehr gut. Das Gesicht ist toll.
Ich habe noch einige Sequaner die ich noch nicht gezeigt habe. Darunter ein paar seltene, einen unedierten und auch den von dir gezeigten Typ.
Schön das es noch andere Potinsammler gibt.
Gruß, PoTTINA
Du hast recht, der Durocasses ist selten. Mir ist aufgefallen das cgb.fr immer wieder Potins aus seinem Archiv "verschwinden" läßt. Ich habe meine Vermutung dazu. Die behalte ich aber für mich.
Zu deiner Frage über dicke/dünne Potins kann ich dir leider nichts sagen.
Allerdings habe ich einen Bekannten, ein absoluter Potinspezialist, zu dem Thema befragt.
Hier seine Antwort:
Es gibt keine richtige Gesetzmäßigkeit. Die Potins des Typs de Bû sind immer sehr dünn und ich habe einen, der so klein ist, dass man ihn als Hälbling bezeichnen könnte. Umgekehrt habe ich ein paar Potins die richtig dick sind 5-6 mm, zB einen Carnutes mit Adler und einen komplett unedierten ebenfalls extrem fett. Ich sehe da keine klare Gesetzmässigkeit und glaube eher an Modeströmungen. Der eine oder andere Schmied scheint eine Vorliebe für fette Münzen gehabt zu haben, andere gingen sparsamer mit dem Metall um und verfügten auch über die handwerklichen Fähigkeiten, dünne Münzen herzustellen. Auch in England gibt es nicht nur die dünnen Flans. Der Thurrock Typus ist vergleichbar mir den Stierpotins aus Massalia.
Dünne Flans sind eher spät zu datieren. Das ist die einzige Gesetzmäßigkeit, die ich aktuell zu erkennen vermag sowie die Feststellung, dass sich die Potins gegenseitig beeinflussten, was wie ein Katalysator wirkte und neue Typen generierte.
@ antoninus1
Dein Sequaner gefällt mir sehr gut. Das Gesicht ist toll.
Ich habe noch einige Sequaner die ich noch nicht gezeigt habe. Darunter ein paar seltene, einen unedierten und auch den von dir gezeigten Typ.
Schön das es noch andere Potinsammler gibt.
Gruß, PoTTINA
Potin der Cantii / Re: Potin-Münzen
Hallo PoTTINA,
dass die dünnen Potins die spätesten sind, mag das Richtige treffen. Hier ein Potin der Cantii, den ich vor einiger Zeit ersteigert habe:
Class I Flat Linear type
Potin, L. 2,02 cm, B. 1,98 cm, D. 1,01 cm, 1,71 cm, 3 h.
Av.: Kopf nach links (leider etwas undeutlich)
Rv.: Bulle nach links, darüber zwei Bögen.
Van Arsdell Type (VA): 117.01
Celtic Coin Index Number: 84.0007
Es handelt sich um ein Endstück. Der Potin zeigt viele feine Linien, eventuell Abdrücke von Holzbrettern, die bei der Herstellung der Form verwendet wurden.
Der Potin stammt aus dem Boxley hoard, der 1983 gefunden wurde und etwa 20 Stück enthielt, einige gebrochen.
Viele Grüße,
Docisam
@ Antonius: ausdrucksvoller Kopf, dynamischer Bulle, klasse Foto.
dass die dünnen Potins die spätesten sind, mag das Richtige treffen. Hier ein Potin der Cantii, den ich vor einiger Zeit ersteigert habe:
Class I Flat Linear type
Potin, L. 2,02 cm, B. 1,98 cm, D. 1,01 cm, 1,71 cm, 3 h.
Av.: Kopf nach links (leider etwas undeutlich)
Rv.: Bulle nach links, darüber zwei Bögen.
Van Arsdell Type (VA): 117.01
Celtic Coin Index Number: 84.0007
Es handelt sich um ein Endstück. Der Potin zeigt viele feine Linien, eventuell Abdrücke von Holzbrettern, die bei der Herstellung der Form verwendet wurden.
Der Potin stammt aus dem Boxley hoard, der 1983 gefunden wurde und etwa 20 Stück enthielt, einige gebrochen.
Viele Grüße,
Docisam
@ Antonius: ausdrucksvoller Kopf, dynamischer Bulle, klasse Foto.
Remi Potin DT 153 / Re: Potin-Münzen
Remi
Potin classe III "profil au bandeau"
Potin, 17,8-18,3 mm, 4,47 g, 10 h
Av.: Kopf n. links, Haar in drei großen Strähen, Haarband mit Zickzack-Linie
Rv.: Eberstandarte n. links
FO: Noyen-sur-Seine (Seine-et-Marne)
DT 153 (dieses Exemplar)
Im Band 1 des "Nouvel atlas des monnaies gauloises" (Saint-Germain-en-Laye 2002) schreiben L. P. Delestrée und M. Tache (S. 52), dass dies quasi die Urform der potins au sanglier (bzw. au tête d'Indien) sei, die sehr früh von den Remern hergestellt wurde, vom Oberlauf der Seine bis zum Rhein verbreitet gewesen sei und dann von den Leukern nachgemacht wurde.
Potin classe III "profil au bandeau"
Potin, 17,8-18,3 mm, 4,47 g, 10 h
Av.: Kopf n. links, Haar in drei großen Strähen, Haarband mit Zickzack-Linie
Rv.: Eberstandarte n. links
FO: Noyen-sur-Seine (Seine-et-Marne)
DT 153 (dieses Exemplar)
Im Band 1 des "Nouvel atlas des monnaies gauloises" (Saint-Germain-en-Laye 2002) schreiben L. P. Delestrée und M. Tache (S. 52), dass dies quasi die Urform der potins au sanglier (bzw. au tête d'Indien) sei, die sehr früh von den Remern hergestellt wurde, vom Oberlauf der Seine bis zum Rhein verbreitet gewesen sei und dann von den Leukern nachgemacht wurde.
- pottina
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Re: Potin-Münzen
Hallo docisam
Einen sehr schönen Remer zeigst du uns.
Da der Kopf am wenigsten stilisiert ist wird angenommen das dieser Typ der Urtyp der Potins "à la tête d’indien" ist
Gruß, PoTTINA
Einen sehr schönen Remer zeigst du uns.
Da der Kopf am wenigsten stilisiert ist wird angenommen das dieser Typ der Urtyp der Potins "à la tête d’indien" ist
Gruß, PoTTINA
- pottina
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Re: Potin-Münzen
Hallo
LEUQUES (Région de Toul)
Potin
à la tête d'indien “type du Tremblois”, oeil en rouelle
Gruß, PoTTINA
LEUQUES (Région de Toul)
Potin
à la tête d'indien “type du Tremblois”, oeil en rouelle
Gruß, PoTTINA
Zuletzt geändert von pottina am Di 27.02.24 13:05, insgesamt 1-mal geändert.
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