Historisch interessante Münzen

Alles was so unter den Römern geprägt wurde.

Moderator: Homer J. Simpson

hjk
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Beitrag von hjk » So 08.08.04 23:37

. . . und jetzt schaut Euch mal diese Auktion an: http://cgi.ebay.de/ws/eBayISAPI.dll?Vie ... 60343&rd=1 8O
Wer's vielleicht schon vergessen hat, möge zu chinamuls erstem Beitrag in diesem Thread zurück gehen . . .

:wink:

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Mi 11.08.04 18:55

Eine weitere interessante Münze:
Dies ist eine der zwei mir bekannten römischen Münzen, die als Legende einen syntaktisch kompletten Satz aufweisen. Er lautet HOC SIGNO VICTOR ERIS = „Durch dieses Zeichen wirst du Sieger sein.“ Das angesprochene Zeichen ist das Christogramm, ein aus den griechischen Buchstaben chi (X) und rho (P) zusammengesetztes Monogramm für XPIΣTOΣ (Christus) = „der Gesalbte (des Herrn)“
Constantin I der Große (307 – 337) behauptete nach der für ihn erfolgreichen Schlacht an der Milvischen Brücke am 28. 10. 312, in der er sich seines Widersachers Maxentius endgültig entledigte, er habe am Abend vor der Schlacht dieses Zeichen am Himmel gesehen und es sofort als Verheißung des Sieges für den nächsten Tag verstanden, was durch den Verlauf der Ereignisse ja auch bestätigt worden sei. Fortan findet sich das Chi-Rho-Banner sehr häufig auf Münzen seiner Söhne und anderen Verwandten, und immer steht es für den Sieg des christlichen Glaubens über die heidnischen Barbaren.

Av.: D N CONSTANTIVS P F AVG – Geharnischte, drapierte und belorbeerte Büste rechts
Rv.: HOC SIGNO VICTOR ERIS – Victoria nach links stehend und vor ihr mit Chi-Rho-Banner und Zepter ebenfalls nach links stehenden Kaiser bekränzend
Follis aus Siscia

Gruß

chinamul
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donolli
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Beitrag von donolli » Do 12.08.04 10:10

hallo chinamul!

danke auch mal von mir für die tollen beiträge. das letzte stück beweist zudem, dass auch unter den immer ein wenig vernachlässigten spätrömern durchaus interessante und ausgefallene stücke zu finden sind.

cheers donolli
Natura semina nobis scientiae dedit, scientiam non dedit. (Seneca)

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richard55-47
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Beitrag von richard55-47 » Do 12.08.04 19:09

Die Legende des Rv strahlt reine Propaganda aus; die Christen waren zu stark und straff organisiert, als dass Constantin I sie als Unterboden seiner neu errungenen Regierungsmacht (im Westen!, Licinius im Osten war ein bis 324 zu beachtender, äußerst starker Brocken, gegen den für mich Maxentius ein Waisenknabe war) missachten konnte. Er hat sich auf sie gestützt. Diese Christen, auf die Constantinus I sich stützte, waren katholisch = allgemein christlich (catholicus = allgemein) im Sinne von Inhaber der allein selig machenden Wahrheit. Dieser ach so christliche Kaiser hat sich aber erst auf dem Totenbett - und da arianisch - taufen lassen, mehr als Versicherungsvertrag gedacht als aus tatsächlicher Überzeugung. Auch die Victoria - wir sprachen in einem anderen Beitrag über dieses Phänomen schon einmal - knüpft an alte Tradition und lässt vielleicht tief blicken. Aber es stimmt: ohne den offiziellen Politwechsel hin zum alleinigen Gott "Gott" als Staatsreligion sähe Europa heute anders aus.
do ut des.

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 12.08.04 19:59

An dieses Posting von @richard55-47 schließt sich fast lückenlos ein bei mir schon seit längerer Zeit schmorender Beitrag an, den ich jetzt mal einstellen will. Die nachfolgend beschriebene Münze markiert besonders deutlich die Nahtstelle zwischen den herkömmlichen und den neuen religiösen Vorstellungen. Ich teile dabei Richards Ansicht, daß Constantin rein pragmatisch, ja sogar opportunistisch handelte, als er sich an die Spitze einer aufstrebenden Bewegung setzte, die sich anderenfalls auf längere Sicht wohl seiner Kontrolle entzogen hätte.

Verschiedene Münzen der Constantinssöhne (hier Constantius II) haben die Rückseitenlegende FEL(icium) TEMP(orum) REPARATIO = „Der glücklichen Zeiten Wiederherstellung“. Sie zeigen den Kaiser, der in einer von einer Victoria gesteuerten Galeere steht und in der Rechten einen Globus mit daraufstehendem Phönix hält und in der Linken ein Labarum mit dem Christogramm. Hier mischen sich auf reizvolle Weise „heidnische“ Vorstellungen mit den neuen christlichen Ideen. Interessant ist dabei, daß die neue Religion offenbar noch keine eigene, allgemeinverständliche Ikonographie hat entwickeln können, so daß man sich zum Transport christlicher Inhalte teilweise noch der gewohnten Bildsprache bedienen mußte. Das Kreuz als christliches Hauptsymbol beispielsweise taucht zu dieser Zeit auf Münzen noch nicht auf.
Bild und Legende ergeben eine Sinneinheit: Die Welt (Globus) wird sich erneuern (Phönix), und der Kaiser wird unter dem Banner Christi (Chi-Rho-Labarum) siegreich (Victoria steuert das Schiff) die glücklichen alten Zeiten (die aetas aurea) zurückbringen.
In der Antike herrschte die Vorstellung von einem zyklischen Charakter der Zeit. Sie alterte und brachte damit allmählich immer mehr Ungemach und schließlich Not und Elend. Aus dem ehemals Goldenen Zeitalter (eben der aetas aurea) wurde das Silberne Zeitalter (die aetas argentea), das schließlich in das eherne oder auch erzene Zeitalter (die aetas aerea) mündete, an dessen Ende die Zeit starb. Der Phönix verkörpert diese Vorstellungen, indem er am Ende der Zeit verbrennt und dann aus seiner eigenen Asche verjüngt wieder aufsteigt. Damit hat ein neues Goldenes Zeitalter begonnen.
Nach der reichlich verworrenen und für Rom nicht eben glücklich verlaufenen zweiten Hälfte des dritten Jahrhunderts und dem Beginn des vierten war unter den Erben Constantins eine solche, dazu noch mehrfach religiös fundamentierte, Wende zu den „guten alten Zeiten“ überfällig und wurde hiermit verkündet.

So vermitteln diese auf den ersten Blick eher unspektakulären Münzen einen interessanten Eindruck sowohl von der subtilen und überaus komplexen Bildsprache der Römer als auch der damit beabsichtigten Propaganda.

Gruß

chinamul
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secundus
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Beitrag von secundus » Fr 13.08.04 03:41

chinamul, vielen Dank für Deinen interessanten Beitrag, der mich dazu ermuntert hat, unter meinen Spätrömern nach einem Phönix Ausschau zu halten . Bisher war mir nicht bewusst, dass 2 Varianten des Galeerenmotivs auf Münzen der Söhne Constantins verwendet wurden, die sich darin unterscheiden, was der Kaiser in seiner Hand hält: Globus mit Phönix oder Viktoriastatuette.
Das Motiv mit der Victoria war weitaus gebräuchlicher, aber immerhin, ein Constans und ein Theodosius (Bild) mit dem Phönix in der Rechten weilen unter den meinen.

Einige, aus vorchristlicher Zeit bekannte Symbolfiguren hielten dem veränderten Zeitgeist noch länger stand als unser Phönix: die Concordia auf Münzen des Arcadius u. Honorius (geprägt 401-403), die Roma bei Arcadius, Honorius u. Theodosius II (404-408), die Tyche bis Justin I ( 518-527), der Rekordhalter Victoria bis Phocas (602-610) mit Abb, bis Anfang des 8. Jhd.noch in der Legende geführt und von einiger Kaisern bis Nikephorus III (1078-1081) im Namen getragen.
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rati
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Historisch interessante Münze

Beitrag von rati » So 15.08.04 16:53

Hallo Leute,

da Römer nicht mein Interessengebiet ist,bin ich erst jetzt auf diese interessanten Artikel gestoßen.Es gibt wohl keine anderen Münzprägungen die geschichtliche Ereignisse so widerspiegeln wie die Römer.
Römische Denare waren auch ein Exportschlager!
Sie wurden vom südindischen Königreich Chera (3.Jhrt.BC - AD 250 ) importiert und waren dort höchstwahrscheinlich neben importierten nordindischen Punchmarked-Coins im Umlauf,worauf viele Funde aus dieser Gegend hinweisen.Diese Funde bestehen hauptsächlich aus zwei Typen von Denaren. 1) Caius und Lucius Typ von Augustus
2) sitzende Livia Typ von Tiberius
Da es für den Handel wichtig war,einen beständigen Wert (Gewicht und Silbergehalt) und einheitliches Design,welches vom Handelspartner akzeptiert wurde,zu garantieren,geht man davon aus das die beiden Denar-Typen in großen Mengen bis ins 2.Jhrt.AD exportiert wurden.
Zu dieser Erkenntnis ist man durch einen Fund der neben diesen Denaren als Hauptbestandteil,vereinzelte Denare der Republik und aus der frühen Zeit des Nero enthielt,jedoch auch Goldmünzen von Tiberius bis Trajan .Also war dieser Schatz nicht vor dem 2.Jhrt.vergraben worden.
Aus dieser Zeit gibt es auch indische Imitationen der beiden Denare.
Übrigens wurden von den anderen südindischen Reichen(z.B. Pandyas) nur röm.Goldmünzen im Handel akzeptiert.

Hier eine Abbildung eines in Indien gefundenen Tiberius
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Tib001.jpg
Tib002.jpg

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Beitrag von chinamul » So 15.08.04 17:54

@rati

Interessant!

Dann können diese Münzen also gewissermaßen als die Maria-Theresientaler der Antike angesehen werden. Die wurden ja auch fernab von ihrem eigentlichen Umlaufgebiet und weit über die Regentschaftszeit der Münzherrin hinaus als Zahlungsmittel verwendet.

Gruß

chinamul
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Beitrag von Peter43 » So 15.08.04 22:40

Hallo!

Ich bin ganz neu in diesem Forum. Habe eben die Beiträge zu Constantins Vision gelesen. Da dies ein nicht nur für die Geschichte des Römischen Reiches, sondern - wie bereits erwähnt - auch für die Geschichte Europas entscheidendes Ereignis gewesen ist, lohnt es sich, sich mit ihm näher zu beschäftigen. Deshalb möchte ich alle interessierten Forummitglieder darauf hinweisen, daß es zu diesem Thema - das schon immer das Objekt von Untersuchungen war - eine neue, grundlegende Untersuchung von Peter Weiss
gibt. Sie wurde veröffentlicht 1993 in J.Bleicken (Hrg.), Colloquium aus Anlaß des 80. Geburtstages von Alfred Heuß (Frankfurter Althistorische Studien 13, Kallmünz 1993) 143-69. Ich habe nur eine englische Übersetzung von 2003.
Man kann eine Kopie dieser Arbeit erhalten vom 'Journal of Roman Archives' über jra@journalofromanarch.com für $10 +$6 für Porto +Gebühren.
Darin wird gezeigt, daß die 1.Vision, die Constantin hatte (Er hatte 1 Vision und 2 Träume!), bereits vor dem Krieg gegen Maxentius stattfand (Eusebius, Vita Constantini. Ihm von Constantin persönlich erzählt!) und auf ein Sonnenereignis zurückgeführt werden kann, das man heute physikalisch überzeugend darstellen kann

Mit freundlichen Grüßen
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Beitrag von Peter43 » So 15.08.04 22:58

Bei dem Sonnenereignis muß es sich um eine Sonnen-Halo gehandelt haben.
Es gibt eine Münzentyp RIC VII, Thessalonika 66-71, deren Rückseite mißinterpretiert wird als 'Plan of Roman Camp'. Allerdings gibt es nirgends ein Lager, daß einen solchen Plan haben kann. Tatsächlich handelt es dabei um die 1.Vision, die Constantin gehabt hat! In der Arbeit von Peter Weiss werden photographische Aufnahmen von Sonnen-Halos gezeigt, die fast identisch sind mit der Rückseite dieses Münztyps. Auch sie zeigen einen großen Kreis am Himmel, in dem sich ein großes Kreuz befindet.
Diese 1.Vision des Constantin wird nicht als Traumbild geschildert, sondern als Ereignis während des Tages!

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Beitrag von chinamul » Mo 16.08.04 20:36

@Peter43

Was Constantin dem Eusebius, einem "glühende(n) Constantinsverehrer" (so Weiss) erzählt haben soll, kann man ja wohl kaum als gesicherte historische Tatsache betrachten. Constantins Behauptung gewinnt dadurch nicht an Glaubwürdigkeit, daß er sie gegenüber einem voll auf ihn fixierten Zeitgenossen aufgestellt haben soll, der sie dann, durch seine Sichtweise noch einmal gefiltert, weitergibt.
Die Ausführungen von Weiss habe ich zwar mit großem Interesse gelesen, aber so recht überzeugen können sie mich nicht, woran auch die Fotos nichts ändern. Constantin mag längere Zeit vor der Schlacht an der Milvischen Brücke tatsächlich die von Weiss beschriebene Haloerscheinung am Himmel gesehen haben, und die mag auch sogar eine Form gehabt haben, die an das Zeichen für die Sonne, nämlich einen sechsstrahligen Stern, erinnerte. Aber er war zu dem Zeitpunkt offenbar noch ganz auf den "Sol Invictus" festgelegt, und erst auf dem Umweg über die Umdeutung dieses Sterns in das Monogramm Christi aus den Buchstaben I und X (für IHΣOVΣ XPIΣTOΣ) dürfte Constantin dann schließlich das Chi-Rho des Labarums entwickelt und bekanntgemacht haben, als er den Zeitpunkt für opportun hielt. Ich bezweifle vor allem, daß die Soldaten bereits mit auf ihre Schilde gemaltem Christogramm in die Schlacht an der Milvischen Brücke gezogen sind.
Meiner Ansicht nach muß besonders mit Blick auf die inzwischen als Fälschung entlarvte Konstantinische Schenkung alles, was über Constantin und sein Verhältnis zum Christentum überliefert wird, mit allergrößter Skepsis betrachtet werden. Die Grenze zwischen Legende und historischer Tatsache scheint auf diesem Gebiet allzu sehr verwischt zu sein.

Gruß

chinamul

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Beitrag von richard55-47 » Mo 16.08.04 22:06

Constantinus suchte innenpolitischen Halt. Die alten Götter und ihre Kulte waren zersplittert und holten auch nicht mehr allzu viel Hunde hinter dem Ofen hervor.
Die Christen - mittlerweile jeder 2. (!?) Bürger im Reich - waren straff organisiert und stellten eine Macht dar. Diese Macht zu nutzen, war nur logisch. Die Christen wiederum konnten sich endlich legal breit machen - zunächst als eine von vielen gleichberechtigten Religionen, dann als alleinige Staatsreligion. So wäscht eine Hand die andere. Dass Constantinus bei diesem Geschäft der stärkere Teil war - er entschied z. B. den Disput zwischen Arianismus und Katholizismus (ein Dogma der katholischen Kirche ist also durch eine rein weltliche Kraft entstanden) und mischte sich so bestimmend /beherrschend in innerkirchliche Dinge ein - war den Christenoberen verschmerzbar. Sie wussten: alles eine Frage der Zeit (man denke an Heinrich IV und seinen Canossagang 765 Jahre später). Außerdem: wie wollte Constantinus seine Heere bemannen, wenn er die stärkste geschlossene nichtstaatliche Kraft im Reich außen vor ließ? Reiner Pragmatismus und Realitätssinn. Natürlich musste dieser Staatsstreich gut verkauft werden. Deshalb das Brimborium, welches per Münzen-Rv sowie mit entsprechender Mund zu Mund - Verbreitung, sicherlich durch Kanzelpredigten, verbreitet wurde. Die Leute brauchten so etwas, nüchterne Argumente waren nicht so durchschlagkräftig.
do ut des.

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Beitrag von Peter43 » Mo 16.08.04 22:12

Constantin wurde selbst Christ erst auf dem Sterbebett, und ich glaube er starb als Arianer!

Mit frdl. Grüßen
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Beitrag von richard55-47 » Di 17.08.04 12:31

@Peter43
Sicher wurde C. arianisch getauft, siehe auch mein Hinweis vom 12.08.oben.
Er starb in Constantinopel - im "arianischen Machtbereich", woher einen katholischen Priester (aus Rom) nehmen? Athanasius zuliebe hatte C. gegen die arianische für die katholische Lehre (Konzil von Nicaea) entschieden; dass er dann quasi den arianischen Glauben annahm, zeugt für die Tiefe seiner Religiosität: alles, wie chinamul ausführt, Opportunismus.
Nicht zu vergessen ist, dass C. lange von gotischem Söldnermilitär umgeben war. Die Goten waren allesamt Arianer.
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Beitrag von Peter43 » Di 17.08.04 21:32

@richard55-47

Du hast recht. Ich habe die ersten Posts nicht gelesen!
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