Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Moderator: Homer J. Simpson
- tilos
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Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Von mir kommt jetzt ein kleines Ablenkungsmanöver : Wir hatten ja bei der Diskussion randlich auch die Frage der Zweit-/Nachverwendung von Sesterzen berührt.
Hier mal ein entsprechendes Bespiel eines solchen Sesterzen, vermutlich Domitian zuzuschreiben.
AE 28,90g / 36,33 mm
Könnte im zweiten Leben als Spielstein gedient haben.
Klaus W.- unser passionierter Metrologe - hatte zudem die Idee, dass das Stück auch als römisches Handelsgewicht "1 Unce" (Standard 27,2g) gedient haben könnte.
Gruß
Tilos
Hier mal ein entsprechendes Bespiel eines solchen Sesterzen, vermutlich Domitian zuzuschreiben.
AE 28,90g / 36,33 mm
Könnte im zweiten Leben als Spielstein gedient haben.
Klaus W.- unser passionierter Metrologe - hatte zudem die Idee, dass das Stück auch als römisches Handelsgewicht "1 Unce" (Standard 27,2g) gedient haben könnte.
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Tilos
Zuletzt geändert von tilos am Di 23.04.24 20:10, insgesamt 1-mal geändert.
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- plutoanna66 (Di 23.04.24 20:07)
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Nein. Es ist ein Spielstein (daher dermaßen abgeschliffen). Ich habe eine kleine Sammlung römischer Falzziegel, bei denen jeweils ein Raster, ähnlich wie beim Mühlespiel, eingraviert ist. Für ein Gewicht fehlt die Möglichkeit, Manipulation zu verhindern.
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Das ist richtig, trifft aber auf alle römischen Gewichte zu. Zumindest auf die aus Blei und Bronze. Daher ja auch die z.T. extrem hohen Toleranzen.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑Di 23.04.24 20:09Nein. Es ist ein Spielstein (daher dermaßen abgeschliffen). Ich habe eine kleine Sammlung römischer Falzziegel, bei denen jeweils ein Raster, ähnlich wie beim Mühlespiel, eingraviert ist. Für ein Gewicht fehlt die Möglichkeit, Manipulation zu verhindern.
Ein interessantes Thema, das sich lohnen würde, weiterzuführen.
Gruß
Tilos
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Die Bronzegewichte sind meist mit Blei ausgegossen, wie verlässlich die Eichung war ist fraglich. Trotzdem ist die Ummantelung im Normallfall absolut symmetrisch, anders als beim Sesterz, konnte man nichts unbemerkt wegfeilen. Die Bleigewichte sind anfälliger für Betrugsversuche, wird auch oft genug vorgekommen sein.tilos hat geschrieben: ↑Di 23.04.24 20:14Das ist richtig, trifft aber auf alle römischen Gewichte zu. Zumindest auf die aus Blei und Bronze. Daher ja auch die z.T. extrem hohen Toleranzen.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑Di 23.04.24 20:09Nein. Es ist ein Spielstein (daher dermaßen abgeschliffen). Ich habe eine kleine Sammlung römischer Falzziegel, bei denen jeweils ein Raster, ähnlich wie beim Mühlespiel, eingraviert ist. Für ein Gewicht fehlt die Möglichkeit, Manipulation zu verhindern.
Ein interessantes Thema, das sich lohnen würde, weiterzuführen.
Gruß
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Übrigens: Hätte eher auf Vespasianus getippt. Aber das Foto ist leider sehr dunkel.
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Dass die kleinen römischen/byzantinischen Bronzegewichte mit Blei ausgegossen wurden, wusste ich bislang nicht. Ich habe jetzt nicht besonders viele davon in der Sammlung, dort ist das nicht so. Auch nicht bei etlichen Gewichten, die ich schon mal in der Hand hatte und von Abbildungen kenne. Ich vermute hier allerdings ein Missverständnis.
Wegen der Zuordnung: In der Tat ist die Prägung nur noch schwer zu erkennen. Im Schräglicht deutet der Umriss aber eher auf Domitian hin.
Grüße
Tilos
Wegen der Zuordnung: In der Tat ist die Prägung nur noch schwer zu erkennen. Im Schräglicht deutet der Umriss aber eher auf Domitian hin.
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Du hast natürlich recht, die kleinen byzantinischen und annähernd quadratischen Münzgewichte, die im Normalfall einen Buchstaben tragen (N), sind aus Bronze ohne eingegossenes Blei. Es gibt dann sogar noch andere aus Glas (weiss das Gewicht jetzt nicht, vermute aber für Solidusteilstücke wie Semissis oder Tremissis), meist mit einer plastischen Tierdarstellung.
Off-topic: Herr Shraga Qedar, den ich oft in Jerusalem besuchen durfte hatte eine große Spezialsammlung mit verschiedensten Gewichten, teilweise auch in Zweitverwendung. Keine Ahnung, ob seine Sammlung nach seinem Ableben jemals publiziert wurde.
Off-topic: Herr Shraga Qedar, den ich oft in Jerusalem besuchen durfte hatte eine große Spezialsammlung mit verschiedensten Gewichten, teilweise auch in Zweitverwendung. Keine Ahnung, ob seine Sammlung nach seinem Ableben jemals publiziert wurde.
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
So weit ich mich erinnere wurde seine Sammlung bei Albrecht und Hoffmann in Köln verauktioniert.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑Mi 24.04.24 09:42Keine Ahnung, ob seine Sammlung nach seinem Ableben jemals publiziert wurde.
Ist aber schon ganz lange her!
Grüße
Klaus
Nachtrag: das war 1981!
https://www.ma-shops.de/koelnermuenzkab ... p?id=77097
Zuletzt geändert von Zwerg am Mi 24.04.24 10:26, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Shraga war eine der netten grauen Eminenzen im israelischen Münzhandel.
Er war u.A. numismatischer Berater eines israelischen Ministerpräsidenten, der eine nicht unerhebliche Sammlung besaß.
Gaaaanz lange her
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Re: Medaillon oder Sesterz ! Bitte um Hilfe ! Jetzt m.Foto !!!!!!
Interessant. Um das Jahr 2000 herum hatte er jedenfalls dann eine zweite Sammlung aufgebaut, ich erinnere mich an muschelförmige Bleigewichte, entenförmige aus Hämatit und viele andere, meist vorrömisch und aus Kleinasien und östlich davon stammend. In ganz Jerusalem gab es damals übrigens nur ein einziges Internetcafe, das "Cafe Apfelstrudel". Zur Erläuterung: "Strudel" ist passenderweise das hebräische Wort für @.Zwerg hat geschrieben: ↑Mi 24.04.24 10:02So weit ich mich erinnere wurde seine Sammlung bei Albrecht und Hoffmann in Köln verauktioniert.Reinhard Wien hat geschrieben: ↑Mi 24.04.24 09:42Keine Ahnung, ob seine Sammlung nach seinem Ableben jemals publiziert wurde.
Ist aber schon ganz lange her!
Grüße
Klaus
Nachtrag: das war 1981!
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Re: Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Den dreibändigen Versteigerungskatalog besitze ich auch.
Nach wie vor hoch interessant ist (nicht nur, weil dort auch wenige Stücke aus meiner Slg. Eingang gefunden haben ):
WEBER, Klaus ( 2013): Spätantike Gewichte. Das zweite Leben antiker und spätantiker Münzen.- Beihefte zur Zeitschrift für Metrologie. Nr. 15
Gruß
Tilos
Nach wie vor hoch interessant ist (nicht nur, weil dort auch wenige Stücke aus meiner Slg. Eingang gefunden haben ):
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Re: Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Wie sehen die (mutmaßlich) zu Gewichten umfunktionierten Münzen dort aus? Vorstellbar wäre, dass jemand sowas für sich selbst verwendete, um beispielsweise einen Schnelltest für erhaltene Edelmetallzahlungen durchzuführen. Im Normalfall durfte sich niemand mit einer bestimmten Anzahl von Gold- oder Elektronmünzen zufriedengeben, das Gesamtgewicht war ausschlaggebend. Kein Wunder, dass sich so viele geklippte Solidi und Tremissi erhalten haben, die Verlockung war groß.
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Re: Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Es sind dort 182 - zumeist in unterschiedlicher Art befeilte - Stücke abgebildet und eingehend beschrieben. Ein Stück wurde fehlinterpretiert, die Nr. 140. Bei diesem handelt es sich um einen griechischen Serratus auf gegossenem Rohling und nicht um eine durch Befeilung als Gewicht justierte Münze.
Es lohnt sich wirklich, diese interessante Publikation zu erwerben bzw. einzusehen.
Gruß
Tilos
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Tilos
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Re: Gewichte / Marktgewichte / Münzgewichte
Inzwischen könnte ich mir doch die Möglichkeit vorstellen, dass auch Stücke, bei denen eine Eichung nicht einwandfrei ersichtlich ist als Gewicht in Frage kamen. Nämlich dann, wenn es sich um das persönliche Kontrollgewicht handelte. Wenn jeder der Geschäftspartner sein eigenes Gewicht besaß auf das er sich verlassen konnte, wurde der Zweck erfüllt, indem beide die Möglichkeit hatten das übergebene Produkt des anderen zu kontrollieren.
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