Karl Friedrich Schinkel
Zu diesem einstufigen Wettbewerb wurden 15 Künstlerinnen und Künstler eingeladen. Prämiiert und zur Ausführung empfohlen wurde der Entwurf des Berliner Künstlers Prof. Axel Bertram.
RANDSCHRIFT: DER MENSCH BILDE SICH IN ALLEM SCHÖN.
1. Preis Prof. Axel Bertram
2. Preis Prof. Christian HöpfnerDie Bildseite setzt sich aus zwei Elementen zusammen:
Ein knieender Jüngling als Rückenakt, der über einer Quadermauer ein Senkblei anlegt; darunter im Abschnitt die Anlassinschrift in Antiqua mit den Worten: KARL FRIEDRICH SCHINKEL 1781 – 1841. Das figurale Motiv der Bildseite stammt aus Schinkels Reliefplatten der Berliner Bauakademie. Es verbildlicht Schinkels Programm der Erziehung zur Baukunst.
Die Wertseite korrespondiert in ihrer Aufteilung sehr gut mit der Vorderseite. Sie zeigt einen klassischen Münzadler in reicher, aber sehr feiner Gestaltung und eine klare Anordnung der Umschrift und der Zahlen.
Insgesamt ist dies ein sehr gelungener Entwurf, der inhaltlich und in seiner präzisen Gestaltung viel vom künstlerischen Gedankengut Schinkels vermittelt. Er regt den Betrachter zur selbständigen Auseinandersetzung mit dem Werk Schinkels an. Die künstlerische und technische Ausführung ist hervorragend.
Bild- wie Wertseite betten jeweils ein Motiv in eine gleichmäßig laufende Umschrift ein. Das Portrait der Bildseite bezieht sich auf eine weniger bekannte Strichzeichnung von Johann Gottfried Schadow nach 1830. Es zeigt Schinkel nicht in der üblichen idealisierten Gestalt. Die Umsetzung der Zeichnung in ein Relief greift die wesentlichen Züge formal und handwerklich sehr überzeugend auf. Im Portrait wie in der Gesamtkomposition wird eine beeindruckende Reduktion erreicht.
Die Wertseite korrespondiert angemessen mit der Bildseite.
3. Preis Stephan Voigtländer
Der Entwurf der Bildseite kombiniert das Portrait des Baumeisters mit verschiedenen klassizistischen Bauzitaten in Grundriss, Aufriss und Detail. Hervorzuheben ist die Komposition unregelmäßig ineinander geschobener Reliefebenen, die bewusst auf Symmetrie und reine Addition von Bildelementenverzichtet. Die im Schrifttyp zeitlos gehaltene Umschrift bildet als Dreiviertelkreis einen wirkungsvollen Spannungsbogen.
Die Wertseite entspricht mit eigenem Charakter der Bildseite. Dabei überzeugt die Interpretation des Adlers durch die polygonal geschichtete Komposition, ohne dessen Würde als Hoheitssymbol der Bundesrepublik Deutschland in Frage zu stellen.
4. Preis Arthur Grupp
Der Entwurf überzeugt durch seine klare und differenzierte Komposition. Er verwendet ein Portrait Schinkels und ergänzt es mit dem Ausschnitt eines zentralen Werkes seiner Baukunst – der Neuen Wache in Berlin. Mehrere Linien und ein Zirkel verweisen auf den Arbeitsalltag des Architekten. Die klassizistische Schrift korrespondiert mit dem künstlerischen Kanon Schinkels und konturiert den Entwurf. Die charakteristischen Gesichtszüge Schinkels sind in dem Portrait jedoch nicht getroffen.
Die Wertseite korrespondiert hervorragend mit der Bildseite und gestaltet den Bundesadler auf moderne, einprägsame Weise.