Bundestagswahl im Herbst 2005

Alles was nichts mit Münzen zu tun hat

Moderator: Locnar

Neuwahlen ! Wen wählt ihr ?

SPD
13
28%
CDU / CSU
17
37%
Die GRÜNEN
3
7%
FDP
0
Keine Stimmen
WASG / PDS
7
15%
Die Grauen - Graue Panther
0
Keine Stimmen
Schill
0
Keine Stimmen
NPD
2
4%
ÖDP (Ökologisch-Demokratische Partei)
0
Keine Stimmen
andere / gar nicht
4
9%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 46

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soggi
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Beitrag von soggi » Do 26.05.05 21:47

@Wuppi:
genau das was du da aufgezählt hast, ist das problem...alle zählen immer nur das schlechte auf...da kommts mir genauso wie bei den ganzen hartz IV demos...hallo...ich bekomm noch weniger geld im monat und kann überhaupt froh sein, das ich geld bekomme (wovon ich ja die hälfte zurückbezahle)...klar geld muß sein, schließlich hat man ja nicht umsonsst jahrelang diverse versicherungen bezahlt...aber nicht so, daß arbeitslose sich so viel leisten können wie meine eltern zusammen, die den ganzen tag geschuftet hatten.

alle jammern nur rum auch wenn man ihnen nur das kleinste bißchen wegnimmt...mir reichts wenn ich nen zimme rhabe, täglich was zu essen und mir vll auch noch luxus wie nen halbwegs aktuellen pc und internet leisten kann.

@CC:
tut mir leid das sagen zu müssen, aber das mit den 18-25 jährigen wählern klingt für mich, wie in de rbild gelesen. so ein quatsch, alle meine freunde, bekannten passen nicht in diese jacke.
vor allem find ich es auch nicht gerecht, leute nach dem aussehen zu beurteilen...ich z.b. hab auch ab und an mal etwas weitere hosen an, die paar große löcher in den beinen haben, einen pullover der schon extrem ausgewaschen ist, ich hab längere haare...und? ich geh so in die uni - und? was hat sowas mit intelligenz, menschlichkeit, toleranz usw zu tun? ja ok toleranz vll...solche leute sind im durchshcnitt toleranter als die, die überall in anzug herumrennen o.ä.
das soll nicht heißen, daß ich nicht auch anzug tragen kann...aber wenn dann zu passenden anlässen.

@gewaltbereitschaft fehlt mir nur noch das computerspiele dran schuld sind...wie es doch die nachrichten so schön einsuggerieren.

@atomaussteig...
niemand wird im dunkeln sitzen, denn erstens geht die forschung immer weiter in sachen erneuerbare ernergien udnw er weiß was wir in 15-20 jahren für möglichkeiten haben...erdwärme ist z.b. sehr stark im kommen. und wenn man doch noch nicht so viel versorgen kann, dann wird der atomstrom sicher auch noch 5 jahre länger geliefert.

und hie rmal ein link über deutschlands größte sozialschmarotzer udn was die so treiben...
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,357502,00.html
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platypus
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Beitrag von platypus » Mo 30.05.05 15:27

http://de.news.yahoo.com/050530/12/4k8x5.html
Montag 30. Mai 2005, 14:47 Uhr
Merkel nimmt Kurs aufs Kanzleramt
Berlin (AP) CDU-Chefin Angela Merkel tritt bei der vorgezogenen Bundestagswahl im Herbst als Herausforderin von Bundeskanzler Gerhard Schröder an. Der CSU-Vorsitzende Edmund Stoiber gab ihre Nominierung am Montag in Berlin nach einer gemeinsamen Präsidiumssitzung der beiden Schwesterparteien bekannt. Die Entscheidung sei «einmütig und einstimmig» gewesen, sagte Stoiber unter tosendem Beifall. Merkel dankte für die Unterstützung und versicherte, sie wolle einen Wahlkampf «ohne Feindbilder» führen. «Ich will Deutschland dienen», betonte sie.
Damit ist Merkel die erste Frau in der Geschichte der Bundesrepublik, die als Regierungschefin kandidiert. Auf der gemeinsamen Präsidiumssitzung steckten die Unionsspitzen auch den Fahrplan für das Regierungsprogramm sowie für die fälligen Sonderparteitage von CDU und CSU ab. Merkel kündigte einen konsequenten Reformkurs an, in dessen Zentrum eine «Agenda Arbeit» stehen werde. Das Wahlprogramm soll am 11. Juli auf einer gemeinsamen Vorstandssitzung beschlossen werden. Die CDU trifft sich am 28. August in Dortmund zu einem Sonderparteitag, die bayerische Schwesterpartei tagt am 2. und 3. September.
Merkel habe das volle Vertrauen von CDU und CSU, betonte Stoiber mit Hinweis auf die jüngsten «großartigen» Wahlerfolge in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen. «Die CSU und ich persönlich sichern Ihnen volle Unterstützung zu», sagte Stoiber, bei der vergangenen Bundestagswahl vergebens gegen Schröder angetreten war. Seine Partei werde im Wahlkampf die gleiche Einigkeit zeigen, wie sie 2002 die CDU bewiesen habe. «Wir werden mit unermüdlichem Einsatz, mit aller Kraft und voller Geschlossenheit um den Sieg kämpfen», rief der bayerische Ministerpräsident aus. «Sie werden mich immer an Ihrer Seite haben», versprach er Merkel. Er wünsche ihr alles Gute und wolle «alles tun, damit Sie die erste Bundeskanzlerin der Bundesrepublik Deutschland werden.»
Die Wahlaussichten seien Umfragen zufolge hervorragend, es herrsche eine breite Wechselstimmung, sagte Stoiber. Rot-Grün habe abgewirtschaftet. Die Union werde eine schwere Hypothek zu übernehmen haben, sagte er ebenso wie Merkel voraus. Auch die Kandidatin stellte das Schaffen von Wachstum und Arbeitsplätzen in den Mittelpunkt und kündigte ein «Wahlprogramm mit dem Mut zur Ehrlichkeit» an. Deutschland brauche keine Agenda 2010 mehr, so richtig einige Schritte auch gewesen seien, betonte Merkel: «Wir brauchen eine Agenda Arbeit.»
Nur eine Politik aus einem Guss könne die zunehmenden Spaltungen in der Gesellschaft überwinden. «Wir wollen die Ich-AGs durch die Wir-Gesellschaft ersetzen», rief sie unter Beifall. Als Punkte in einem «Raster eines konsequenten Reformwegs» nannte sie unter anderem den Abbau von Bürokratie, flexiblere Arbeitszeiten, eine stärkere Abkopplung der Sozialbeiträge von den Lohnkosten und eine große Steuerreform.
Die Haushaltslage sei desolat und schnüre fast alles ein, räumte die Oppositionsführerin ein. Daher gelte es, alles daran zu setzen, neue neue Spielräume zu schaffen. Klare Mehrheiten in Bundestag und Bundesrat ermöglichten es, nicht mehr Zeit zu verlieren und vom «Zickzack-Kurs» weg zu kommen. Merkel versicherte, das Wahlprogramm werde nichts schön reden und keine Patentrezepte vortäuschen.

So, nun dürfen wir alle überlegen, ob wir einen Kanzler oder Kanzlerin haben wollen!!! :wink:

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Beitrag von platypus » Di 31.05.05 10:48

Dann mal eine kleine Zusammenfassung:
Die Positionen sind klar!
Auf der einen Seite SCHRÖDER/FISCHER. Das bedeutet u.a.
- Weiterführung der Agenda 2010,
- mehr Einfluss bei der UNO,
- eingeschränkte militärische Beteiligung an internationalen Konflikten
- bedingter Ausstieg aus der Atomenergiepolitik; Bezuschussung und Subventiionen für alternative Energien
- weitere Subventionen für den Steinkohleabbau
- Minderheit im Bundesrat, d. h. alle wichtigen Gesetzesvorlagen können vom BR verhindert werden.
- freizügige Ausländer- und Einwanderungspolitik
- gewisses Ansehen unserer politischen Führung im Ausland
- ....

Die andere Seite MERKEL/WESTERWELLE
- Abschaffung/Minderung Kündigungsschutz, Mitbestimmung, Arbeitnehmerrechte
- Einführung von Studiengebühren
-Beteiligung an militärischen Aktionen weltweit (IRAK)
- Rückkehr zur Atompolitik
- Wer im Öffentichen Dienst ist, darf dann (Niedersachsen, Bayern) mit Verlust des Weihnachtsgeldes, Urlaubsgeld, Verminderung der pensionen und mehr Arbeitszeit rechnen)
- Abbau von Subventionen wie Eigenheimzulage, Pendlerpauschale, Nachtschichtzulagen (Wollte die jetzige Regierung zwar auch, wurde aber immer von der Union im BR abgelehnt)
- keine Rücknahme der Ökosteuer, dafür aber Erhöhung der MWSt
- neues Steuersystem
- andere Einwanderer- und Visapolitik
- Atomausstieg wird zurückgenommen
- Europapolitik wird neu definiert; Beitritt der Türkei wird abgelehnt
...

Die Liste kann auf beiden Seiten fortgeführt werden.
Wir werden im Sommerloch hier noch viel neues erfahren!

Erstes Fazit: Schlechte Regierungsarbeit--keine bessere Alternative!!! :roll:

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soggi
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Beitrag von soggi » Mi 01.06.05 01:30

in richtung studiengebühren muß ich widersprechen...das ist ländersache (die cdu ist natürlich trotzdem dafür, kann aber auf bundesebene da wohl nicht viel ausrichten)...in bayern wirds nun vorraussetzlich 2007 kommen in sachsen z.b. aufgrund der parteilichen landschaft erstmal nicht.
auch das mit der atomenergie ist nicht ganz korrekt, die CDU plant laut mehreren interviwes mit diversen spitzen auch den atomaussteig, allerdings wesentlich später...man oriertiert sich da an den "mindesthaltbarkeitsdaten" der AKWs.

ich find ja immer das politische floskel-gewerfe besonders der jeweiligen opposition immer ganz lustig...dabei weiß man doch genau, daß die das auch nich besser machen *lach* und man sollte auch nicht immer auf das wirtschaftliche achten...ich persönlich habe zum beispiel keine lust auf diesen punkte:

"-Beteiligung an militärischen Aktionen weltweit (IRAK)"

mit schmutzigen kriegen wie im irak sollte deutschland nichts zu schaffen haben, man sieht doch was es bringt @usa und GB...von diversen gefahren ganz zu schweigen. auch wenn ich denke, daß die antiterror-politik überzogen wird und man es oft als vorwand nimmt den bürger mehr zu überwachen...man muß es nicht herausfordern!
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Beitrag von platypus » Mi 01.06.05 14:15

[quote="soggi"]in richtung studiengebühren muß ich widersprechen...das ist ländersache (die cdu ist natürlich trotzdem dafür, kann aber auf bundesebene da wohl nicht viel ausrichten)...in bayern wirds nun vorraussetzlich 2007 kommen in sachsen z.b. aufgrund der parteilichen landschaft erstmal nicht.
Ja, ja, natürlich Ländersache! Doch welche Partei hat denn die Studiengebühren in Karlsruhe angestoßen? In NRW ist es bald so weit, HH hat schon zugeschlagen und andere "schwarze" Länder haben in dieser Sache schon die Hand am Holster!


auch das mit der atomenergie ist nicht ganz korrekt, die CDU plant laut mehreren interviwes mit diversen spitzen auch den atomaussteig, allerdings wesentlich später...man oriertiert sich da an den "mindesthaltbarkeitsdaten" der AKWs.

Das hat die Physikerin Merkel aber ganz anders dargestellt! Zwar ist noch nicht von Neubauten die Rede, aber warten wir mal ab, wenn die Industrie solche Anträge stellt. Die sind doch nicht blöd und werden vor der Wahl ROT-GRÜN in die Karten spielen


mit schmutzigen kriegen wie im irak sollte deutschland nichts zu schaffen haben,
Ja Soggi, aber auch das sieht Frau Merkel ganz anders. Fürs nächste Mal sind die Marschbefehle schon fertig. Egal, was die Mehrheit der Bevölkerung darüber denkt. Wir stehen bald fest an der Seite von Mr. Bush!l

Auf in die schwarze Republik

Grüße platypus

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Beitrag von platypus » Mi 01.06.05 14:34

Offenlegung von Managergehältern
SPD bezichtigt FDP "übler Tricks"
Die SPD wirft den Liberalen üble Tricks beim Thema Offenlegung von Managergehältern vor. Der FDP gehe es allein darum, sich bei den millionenschweren Konzernchefs anzubiedern.
HB BERLIN. Die SPD kritisierte die Ankündigung der FDP, die geplante Offenlegungspflicht von Managergehältern zu Fall zu bringen, auf Schärfste. Mit ihrem geplanten Vorgehen zeige die FDP, dass sie mit den Interessen von Kleinaktionären nichts im Sinn habe, sagte der SPD-Finanzexperte Joachim Poß. Er sprach weiter von einem "üblen Verfahrenstrick". Der stellvertretende FDP-Vorsitzende Rainer Brüderle hatte für die am Freitag im Bundestag geplante erste Lesung des rot-grünen Entwurfs eine eigene Vorlage seiner Fraktion angekündigt. Damit werden neue Anhörungsfristen erforderlich, die vor einer vorgezogenen Bundestagswahl im Herbst nicht mehr einzuhalten sind.Brüderle sagte, er verstehe die Aufregung nicht. Die FDP sei davon überzeugt, „dass die Art und der Umfang der Offenlegung von Vorstandsgehältern nicht vom Gesetzgeber, sondern allein von den Eigentümern erzwungen werden darf“. Diese hätten „als einzige ein legitimes Interesse an der Struktur und Höhe der Vorstandsgehälter“. Ein gesetzlicher Zwang schieße über das Ziel hinaus.

Ist doch schön, wenn eine Partei endlich mal etwas für Ihre Klientel tut! :wink:

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Beitrag von platypus » Do 02.06.05 12:04

http://de.news.yahoo.com/050602/12/4kepz.html
Vor der Bundestagswahl Union und FDP trennt nicht nur die Mehrwertsteuer
Frankfurt/Main (AP) In CDU und CSU häufen sich die Stimmen, die eine Erhöhung der Mehrwertsteuer nach der Bundestagswahl im Herbst für unumgänglich halten. Die FDP ist strikt dagegen. Doch das dürfte nicht der einzige Knackpunkt sein, wenn es nach der Bundestagswahl tatsächlich zu Koalitionsverhandlungen zwischen Unionsparteien und Liberalen kommt. Vor allem in der Innen- und Rechtspolitik, aber auch auf Feldern wie Soziales und Gesundheit sowie bei der Genforschung gibt es zum Teil beträchtliche Unterschiede in den Parteiprogrammen.
In der Steuerpolitik verficht die FDP das radikalste Reformkonzept aller Bundestagsparteien. Auf ihrem Bundesparteitag Anfang Mai in Köln verabschiedete sie ein Konzept, das langfristig eine so genannte Flat tax, also einen einheitlichen Steuersatz für alle anstrebt. Dies wäre ein vollständiger Bruch mit dem lange unumstrittenen Prinzip, dass Besserverdienende auch einen höheren Steuersatz als Menschen mit geringem Einkommen zahlen müssen.
Allerdings dürfte dieses eher langfristige Konzept keinesfalls zu einem Bruch mit der Union führen. Ähnlich wie CDU und CSU wollen nämlich auch die Liberalen zunächst einen Drei-Stufen-Tarif mit Steuersätzen von 15, 25 und 35 Prozent und einer steuerlichen Höchstbelastung der Unternehmen von 28 Prozent. Zwar sind bei der Union etwas andere Sätze im Gespräch, aber an ein, zwei Prozentpunkten Unterschied würden die Freien Demokraten kaum eine Koalition platzen lassen.
Eher streitträchtig dürfte da schon die FDP-Forderung nach Abschaffung der Gewerbesteuer sein. Zwar hat auch der CDU-Politiker Friedrich Merz diese Forderung mehrfach erhoben, doch sämtliche Kommunalpolitiker der Union wollen die wichtigste eigenständige Einnahmequelle der Städte nicht angetastet wissen und sehen einen höheren Anteil an der Einkommenssteuer nicht als vollwertigen Ersatz an.
Auch in der Sozialpolitik will die FDP sehr viel weitergehende Eingriffe vornehmen als die Union, die schließlich auch einen nicht unbedeutenden Arbeitnehmerflügel hat. Ebenfalls in Köln haben die Liberalen ihre Forderung nach einem «Bürgergeld» konkretisiert, in dem statt aller einzelnen Sozialleistungen eine Art Grundversorgung für Bedürftige zusammengefasst werden soll. Auch die FDP-Forderung nach vollständiger Auflösung der Bundesagentur für Arbeit dürfte vielen in der Union zu weit gehen.
Und in der Gesundheitspolitik ist das FDP-Konzept ebenfalls noch viel radikaler als die «Kopfprämie» von CDU und CSU mit einem einheitlichen Beitragssatz für alle: Die Liberalen wollen das System vollständig privatisieren und alle gesetzlichen zu privaten Krankenkassen mit unterschiedlichen Wahlleistungen und Beitragssätzen umfunktionieren. Auch dass die Pflegeversicherung ganz auf kapitalgedeckte Basis umgestellt werden soll, ist eine FDP-Forderung, die so von der Union noch nicht zu hören war. Schließlich war es Norbert Blüm, der die hälftige Beitragsfinanzierung von Arbeitnehmern und Arbeitgebern eingeführt hatte.
Die augenfälligsten Unterschiede aber gibt es in der Innen- und Rechtspolitik. Zwar dürften sich Union und FDP über die Wiederherstellung des von Rot-Grün drastisch eingeschränkten Bankgeheimnisses schnell einig werden. Doch die Ausweitung der DNA-Analyse auf so gut wie alle Straftaten lehnen die Liberalen im Gegensatz zur Union entschieden ab. Auf dem Kölner Parteitag hatte sich sogar in Abkehr vom bisherigen FDP-Kurs überraschend eine Mehrheit für die Abschaffung des Großen Lauschangriffs gefunden, den die CDU eher noch ausweiten will. Auch die von der CDU aus Gründen der inneren Sicherheit geforderte Videoüberwachung öffentlicher Plätze will die FDP nur unter strengen Auflagen und keinesfalls flächendeckend zulassen.
Und bei den Rechten für Homosexuelle gehen die Forderungen noch über das hinaus, was die gegenwärtige Koalition verabschiedet hat. Anerkannte Lebenspartnerschaften sollten nach dem Willen der Liberalen keine Nachteile gegenüber Eheleuten haben. Keinesfalls will die FDP das unter Rot-Grün geschaffene Recht für gleichgeschlechtliche Paare noch einmal zur Disposition stellen, wie es viele Unionspolitiker fordern.
Während es in diesem Bereich also sogar eher Gemeinsamkeiten zwischen FDP und Grünen gibt, sehen sich die Liberalen in der Gentechnik eher einer schwarz-grünen Koalition gegenüber. Bei der medizinischen Genforschung nehmen CDU und CSU ähnlich wie die Grünen, aber eher aus religiöser Überzeugung, eine sehr restriktive Haltung ein. Die FDP betont dagegen mehr die wirtschaftliche Seite und will Forschung und Industrie kaum Beschränkungen auferlegen.
Bleibt die Außen- und Verteidigungspolitik. Sowohl die Union als auch die FDP betonen stark die transatlantische Partnerschaft und sind dem russischen Präsidenten Wladimir Putin gegenüber viel kritischer eingestellt als Bundeskanzler Gerhard Schröder. Allerdings hatte die FDP den Irak-Krieg der USA viel negativer gesehen als etwa die CDU-Vorsitzende Angela Merkel. Und beim Streitpunkt Aufnahme der Türkei in die EU ist die FDP für ergebnisoffene Verhandlungen, während die Union schon jetzt klar sagt, dass sie nicht mehr als eine «privilegierte Partnerschaft» will. Schließlich will die FDP die Wehrpflicht abschaffen, an der CDU und CSU festhalten.

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Beitrag von tournois » Sa 11.06.05 01:51

Obelix hat geschrieben:Also in Foren äußere ich mich eigentlich nicht zur Politik!
...
Das tue ich jetzt auch mal nicht.......
wpmergel hat geschrieben:Ich auch nicht.

Andererseits ist es doch sehr informativ zu beobachten, wie sich Phrasen und Halbwahrheiten in so manchen Gehirnen festsetzen, um sie dann bei jeder passenden und unpassenden Gelegenheit herauszuposaunen.

Vor Inbetriebnahme des Mundwerks (Tastatur) Gehirn einschalten (und sachlich informieren Anm. d. Verf.)
@wpmergel:
Schön gesagt. 8)

Aber mich würde mal interessieren welcher Schmok bei der Umfrage NPD angeklickt hat! :roll:
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Beitrag von platypus » Sa 11.06.05 10:50

a. Die Umfrage sollte mit dem neuen Linksbündnis erweitert werden.
b. ich kann nur hoffen, dass der "NPD-Wähler" das aus Versehen angeklickt hat.

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Beitrag von tournois » Sa 11.06.05 11:16

platypus hat geschrieben: b. ich kann nur hoffen, dass der "NPD-Wähler" das aus Versehen angeklickt hat.
Das hoffe ich auch...... :roll:
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Beitrag von KarlAntonMartini » Mo 13.06.05 09:36

"ich z.b. hab auch ab und an mal etwas weitere hosen an, die paar große löcher in den beinen haben, einen pullover der schon extrem ausgewaschen ist, ich hab längere haare...", @soggi: dann läufst du so rum wie ich vor 25 Jahren, kommt doch alles wieder :-) Grüße, KAM.
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Beitrag von mfr » Do 21.07.05 21:43

Nun ist es amtlich, der Kasperleverein wird aufgelöst. :P

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Beitrag von mfr » Do 21.07.05 21:48

platypus hat geschrieben:a. Die Umfrage sollte mit dem neuen Linksbündnis erweitert werden.
Habe ich eben gemacht, allerdings mußte ich die Umfrage dazu neu erstellen. Also bitte nochmal voten, ging nicht anders. :oops:

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Beitrag von Pscipio » Do 21.07.05 21:49

Hoffen wir, dass diesmal keiner für die NPD stimmt! :evil:
Nata vimpi curmi da.

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Beitrag von ossenbruegger » Do 21.07.05 22:30

Pscipio hat geschrieben:... noch nachträglich ein bisschen beim Krieg mitspielen dürft... :roll:
8O

Ich muß doch sehr bitten. WIR würden uns adäquate Feinde aussuchen; z.B. Luxemburg oder Liechtenstein. Da ist wenigstens was für die Staatsschulden drin. Und den Eidgenossen schicken wir die bayerischen Gebirgsjäger in's Land. Ihr sollt ja angeblich noch ein lohnendes Opfer sein. :wink:
[b]Beati pauperes spiritu, quoniam ipsorum est regnum caelorum - Honni soit qui mal y pense[/b]

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