alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Moderator: Lutz12
- rista
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alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Hallo zusammen,
ich kenne mich in diesem Spezialthema überhaupt nicht aus, vielleicht kann hier jemand weiterhelfen?
Kann es sein, dass dieser Typ zu den frühen Rechenpfennigen gehört?
Material: vermutlich Messing / Kupfer, Dm: 28mm, Gewicht: ca. 4,3g
Seite 1: Rechenmeister am Brett, ich kann die Inititialen "G S" erkennen, der linke Buchstabe kann auch ein O oder C sein.
Seite 2: Alphabet im Quadrat angeordnet, dabei ist I = J und U = V
Die Erhaltung ist leider am unteren Ende anzusiedeln.
Gruß rista
ich kenne mich in diesem Spezialthema überhaupt nicht aus, vielleicht kann hier jemand weiterhelfen?
Kann es sein, dass dieser Typ zu den frühen Rechenpfennigen gehört?
Material: vermutlich Messing / Kupfer, Dm: 28mm, Gewicht: ca. 4,3g
Seite 1: Rechenmeister am Brett, ich kann die Inititialen "G S" erkennen, der linke Buchstabe kann auch ein O oder C sein.
Seite 2: Alphabet im Quadrat angeordnet, dabei ist I = J und U = V
Die Erhaltung ist leider am unteren Ende anzusiedeln.
Gruß rista
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Keine neue Erkenntnis, außer, dass es wohl einen neuen Bereich unterhalb der Medaillen gibt, das war mir neu.
Das Problem, was ich habe: wenn man das Unterforum nicht öfnnet, sieht man nicht, welche Beiträge "neu" sind, also Nutzer, die nur mal eben im Hauptzweig der Medaillen schauen, werden das hier nicht finden.
Da ich mich mit dem Thema nicht auskenne, dachte ich erst, ich sei im Wertmarken-Bereich mit meiner Anfrage richtig, dem war wohl nicht so. Von daher macht es evtl. Sinn, im Bereich der Wertmarken, noch einmal explizit auf dieseen neuen Unter-Bereich hier hinzuweisen.
Gruß rista
Das Problem, was ich habe: wenn man das Unterforum nicht öfnnet, sieht man nicht, welche Beiträge "neu" sind, also Nutzer, die nur mal eben im Hauptzweig der Medaillen schauen, werden das hier nicht finden.
Da ich mich mit dem Thema nicht auskenne, dachte ich erst, ich sei im Wertmarken-Bereich mit meiner Anfrage richtig, dem war wohl nicht so. Von daher macht es evtl. Sinn, im Bereich der Wertmarken, noch einmal explizit auf dieseen neuen Unter-Bereich hier hinzuweisen.
Gruß rista
- Arminius
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Hallo rista,
frohe Ostern für Dich, denn das Rätsel scheint gelöst:
Rechenpfennig Nürnberg ca. 1600
Lit: Mitchiner 1988
http://www.rechnerlexikon.de/en/artikel ... nberg_1600
Gruß
frohe Ostern für Dich, denn das Rätsel scheint gelöst:
Rechenpfennig Nürnberg ca. 1600
Lit: Mitchiner 1988
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- rista
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Hallo Arminius,
besten Dank für Deinen Hinweis, dadurch habe ich ein wenig gründlicher recherechieren können.
Aktuell findet man in den einschlägigen Angeboten auf die Schnelle keinen derartigen Rechenpfennig, aber das heißt noch nicht, dass dieser Typ selten sein muss.
Ich habe dazu zwei gute Links im Netz gefunden, die ich Euch hier nicht vorenthalten möchte:
1) UK Detector Finds - Nuremberg Jetons
2) Deutsche Digitale Bibliothek - Beispiel eines Rechenmeister-Typs
Scheinbar häufig kommt auf der Alphabet-Seite ein gespiegeltes D vor, das ist bei meinem Stück nicht der Fall, zudem ist die Anordnung 4 Zeilen a 6 Buchstaben, getrennt durch waagerechte Linien. Wenn die "Zeichen" auf der Vorderseite tatsächlich Initialen sind, dann kann es sich nach der UK-Seite (1) höchstwahrscheinlich um die Familie Schultes handeln und der erste Buchstabe ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein "G" ("Iorg (George): master 1515, died 1559").
Wenn ich diese Informationen mit der Lokalität des Kaufes (Erzgebirge) in Verbindung bringe, drängt sich die Frage auf, ob dieses Stüück nicht ganz und gar aus der Annaberger Rechenschule des Adam Ries stammen könnte - Ihr seht, es bleibt spannend...
Gruß rista
PS: Falls hier jemand den "Mitchiner" hat, wäre ich für eine genaue Klassifizierung dankbar, ist dieser Typ dort enthalten?
besten Dank für Deinen Hinweis, dadurch habe ich ein wenig gründlicher recherechieren können.
Aktuell findet man in den einschlägigen Angeboten auf die Schnelle keinen derartigen Rechenpfennig, aber das heißt noch nicht, dass dieser Typ selten sein muss.
Ich habe dazu zwei gute Links im Netz gefunden, die ich Euch hier nicht vorenthalten möchte:
1) UK Detector Finds - Nuremberg Jetons
2) Deutsche Digitale Bibliothek - Beispiel eines Rechenmeister-Typs
Scheinbar häufig kommt auf der Alphabet-Seite ein gespiegeltes D vor, das ist bei meinem Stück nicht der Fall, zudem ist die Anordnung 4 Zeilen a 6 Buchstaben, getrennt durch waagerechte Linien. Wenn die "Zeichen" auf der Vorderseite tatsächlich Initialen sind, dann kann es sich nach der UK-Seite (1) höchstwahrscheinlich um die Familie Schultes handeln und der erste Buchstabe ist aller Wahrscheinlichkeit nach ein "G" ("Iorg (George): master 1515, died 1559").
Wenn ich diese Informationen mit der Lokalität des Kaufes (Erzgebirge) in Verbindung bringe, drängt sich die Frage auf, ob dieses Stüück nicht ganz und gar aus der Annaberger Rechenschule des Adam Ries stammen könnte - Ihr seht, es bleibt spannend...
Gruß rista
PS: Falls hier jemand den "Mitchiner" hat, wäre ich für eine genaue Klassifizierung dankbar, ist dieser Typ dort enthalten?
- KarlAntonMartini
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Das Rechenpfennigschlagen war in Nürnberg ein zünftiges Handwerk. Es gab andernorts (zB Harz) Privilegien für bestallte Münzmeister quasi im Nebenerwerb auch Rechenpfennige zu schlagen. Sonst war es verboten und auch der Besitz von Prägegerät strafbar. Es konnte also nicht jedermann (auch nicht ein Rechenmeister) Rechenpfennige herstellen. Grüße, KarlAntonMartini
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- rista
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Hallo KAM,
das sollte so stimmig sein, ich meinte auch eher, dass das Stück in der Rechenschule des Adam Ries verwendet wurde. Aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung wäre es zumindest denkbar und die Nürnberger Rechenpfennige wurden damals wohl über ganz Deutschland (oder das gesamte HRR?) verbreitet. Aus dem Harz sind mir z.B. Stücke aus Stolberg/Rossla bei der neuerlichen Rechereche begegnet.
Ich habe im Ries-Museum in Annaberg nachgefragt, dort sind Stücke des 16./17. Jhd. im Bestand, aber wohl nachträgliche Beschaffungen ohne direkten Zusammenhang zu Schule.
Gruß rista
das sollte so stimmig sein, ich meinte auch eher, dass das Stück in der Rechenschule des Adam Ries verwendet wurde. Aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung wäre es zumindest denkbar und die Nürnberger Rechenpfennige wurden damals wohl über ganz Deutschland (oder das gesamte HRR?) verbreitet. Aus dem Harz sind mir z.B. Stücke aus Stolberg/Rossla bei der neuerlichen Rechereche begegnet.
Ich habe im Ries-Museum in Annaberg nachgefragt, dort sind Stücke des 16./17. Jhd. im Bestand, aber wohl nachträgliche Beschaffungen ohne direkten Zusammenhang zu Schule.
Gruß rista
- Arminius
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Re: alter Rechenpfennig - Bestimmungshilfe
Das ist das Schöne an unserem Hobby: Die Fantasie ist gefordert und es sind ihr keine Grenzen gesetzt, denn unsere Zeitzeugen können (leider) nichts berichten.rista hat geschrieben:Hallo KAM,
... ich meinte auch eher, dass das Stück in der Rechenschule des Adam Ries verwendet wurde. Aufgrund der zeitlichen Übereinstimmung wäre es zumindest denkbar und die Nürnberger Rechenpfennige wurden damals wohl über ganz Deutschland (oder das gesamte HRR?) verbreitet. ...
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