Ein interessantes Detail

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bajor69
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Beitrag von bajor69 » So 18.06.23 17:36

Nachdem sich die vom Auktionshaus als Aelia Eudoxia beschriebene und von mir ersteigerte Münze als eine Aelia Eudocia herausgestellt hat, habe ich mich mit dieser intensiver beschäftigt. Ich habe mir die Frage gestellt, warum die schlechter erhaltenen AE von Eudoxia und Eudocia so oft falsch beschrieben werden. Wie die Münze, die Homer ersteigern wollte, bei der er aber nur Dritter wurde. :) Dabei bin ich auf ein interessantes Detail gestoßen. Bei allen mir zugänglichen AE-Münzen der Eudoxia ist AEL in der Averslegende immer in lateinischen Buchstaben geschrieben. Bei den Averslegenden der Eudocia hingegen haben die Stempelschneider für AE-Münzen die griechische Schreibweise Αι (von Αιλία) benutzt. Was man bei schlecht erhaltenen Stücken der Aelia Eudocia eventuell mit für eine Bestimmung in Betracht ziehen könnte. Gold - und Silbermünzen der Aelia Eudocia haben AEL immer in lateinischen Buchstaben in der Averslegende.
Wie seht ihr das?
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Re: Ein interessantes Detail

Beitrag von bajor69 » Mo 19.06.23 20:01

Gibt es dazu keine Meinungen resp. Antworten?
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Re: Ein interessantes Detail

Beitrag von Zwerg » Mo 19.06.23 20:48

Laut RIC ist das ein Schreibfehler

Anbei ein Screenshot des Index der Vs. Legenden und des entsprechenden Eintrags
Die Münze liegt in Dumbarton Oaks
RIC X wurde 1994 publiziert - noch ohne Zugriff auf das ganzen "Kleinzeug" aus dem Handel

Screenshot 2023-06-19 203847.jpg
Screenshot 2023-06-19 204031.jpg
Grüße
Klaus
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Re: Ein interessantes Detail

Beitrag von bajor69 » Fr 23.06.23 16:07

Servus Klaus.
Entschuldige, dass ich mich erst jetzt melde und Danke für den Hinweis. Laut RIC wäre die von mir angesprochene Schreibweise mit dem griechischen I in der Legende ein Fehler des Stempelschneiders gewesen. Was natürlich möglich ist. Aber was mich daran etwas irritiert, ist, dass ich bei allen von mir angeschauten AE der Eudocia die gleiche Schreibweise mit dem griechischen I in der Legend gefunden habe. Auch wenn die AE-Münzen der Eudocia sehr selten zu finden sind, werden zu Lebzeiten der Eudocia bestimmt mehrere tausend Münzen geprägt worden sein. Nun bleibt abzuwarten, ob im Laufe der Zeit noch mehr Exemplare von ihr mit demselben Schreibfehler auftauchen.
Mir ging es eigentlich nur darum, dass man diesen Schreibfehler eventuell mit zu einer Bestimmung von schlecht erhaltenen Münzen der Eudocia hernehmen könnte. Denn wenn ich sehe, das sich selbst renommierte Auktionshäuser bei der Bestimmung schwer tun und Eudoxia als Eudocia anbieten bzw. umgekehrt, wäre doch ein weiteres Merkmal zur richtigen Bestimmung resp. Zuordnung nicht schlecht.
Wolle
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Re: Ein interessantes Detail

Beitrag von Lucius Aelius » Di 27.06.23 08:45

Die Unterscheidungsmerkmale:
Revers: andere Legende sowie Kreuz statt Stern
Avers: (keine) Hand Gottes mit Diadem und unterschiedliche Schreibweisen der beiden Namen.
Ob nun AI oder AL vermag ich derzeit auch nicht zu sagen. Wir sollten bspw. an die Münzlegenden ERCVL statt HERCVL (Revers bei Kaiser Aemilianus) oder KARVS statt CARVS (Avers bei Kaiser Carus) denken; in Verbindung mit dem - ganz offensichtlich dem griechischen Einfluss geschuldet - geschnittenen Epsilon bei Eudocia ( obwohl die Legende natürlich in Latein) halte ich das AI für Ailia - wie es Wolle oben schon erklärt hat - für wahrscheinlicher.
Soweit ich das überblicke sind die Goldmünzen der Eudocia aber alle mit AEL.
Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor Lucius Aelius für den Beitrag:
bajor69 (Di 27.06.23 19:31)
Gruss
Lucius Aelius

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