Ich habe Belege:androl hat geschrieben:hast du dafür Belege? Ich habe bisher nur das Gegenteil gehört. Ich denke, wenn Monaco ein wirtschaftliches Abkommen mit Frankreich hat, zählt der Geldumlauf in Monaco zum Französischen dazu, und damit zur Euro-Zone. Damit zählt Monaco auch zum Euro-Wirtschaftsraum. Und geh mal nach Monaco, da findest du praktisch nur Münzen der EU im Umlauf, warum sollten die Münzen von Monaco dann in der EU nicht auch gültig sein?petzlaff hat geschrieben:Insofern sind die von den genannten Kleinstaaten ausgegebenen Münzen (egal ob aus Umlauf oder aus Etui) KEINE in ganz Euroland gültige Währung.
http://www.zahlungsverkehrsfragen.de/be ... ender.html
http://www.oenb.at/de/img/banknoten_mue ... 4-4682.pdf
http://www.gutach.de/amt/rechnungsamt/euro.htm
https://www.bmf.gv.at/EuropischeUnion/E ... _start.htm
http://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A ... rungsunion
Der Bundesverband deutscher Banken hat in seiner Einführungsbroschüre auf die Verwendungsmöglichkeit von Euros aus der EWU in besagten Kleinstaaten hingewiesen, aber nicht die umgekehrte Möglichkeit erwähnt. Aus meiner Sicht handelt es sich hier um eine Art nicht gesetzlich legitimierter Duldung:
http://www.schulbank.de/downloads/Euro_2002.pdf
Grundlegend ist für die rechtliche Betrachtung die von der EU bverabschiedete Definition der "EUROZONE" !!!!! (und nicht der EU oder der ehemaligen EWG - die gibt es de facto schon seit langen nicht mehr).
Ich muss dir recht geben: EINE 2 Euro Gedenkmünze pro MITGLIEDSSTAAT der EU pro Jahr ist lt. Auskunft der Deutschen Bundesbank in allen MITGLIEDSTAATEN gültiges Zahlungsmittel.
Bzgl. der Frage Vorderseite oder Rückseite:
Ich gebe dir recht, wenn sich im Sprachgebrauch, selbst bei den Banken eine andere als die korrekte numismatische (durch den Herstellungsprozeß definierte) Sichtweise eingebürgert hat.
Das dürfte einen ähnichen Vergessenseffekt widerspiegeln, wie den, der vorgestern im Stern-TV aufgerollt wurde: kaum einer weiss noch, wie und wo Kartoffeln, Radieschen usw. wachsen, bzw. daß Popcorn nicht auf Bäumen wächst. Pisa lässt grüssen
"Vorderseite" bezeichnet nicht die Seite, die man als erstes betrachtet, sondern die, auf der die Hoheitskennzeichen oder -Symbole des ausgebenden Staates, Herrschers etc. dargestellt sind (z.B. Wappen, Adler, Namen des Herrschers, Bild des Herrschers etc.). Beim Prägeprozess liegt diese Seite seit der Römerzeit immer oben auf dem unteren Prägestock. Das hat sich bis heute nicht geändert - daher auch die Bezeichnung "Vorderseite" oder "Avers" (sinngemäss übersetzt "Draufsicht"). Der Grund für dieses Verfahren wird wohl gewesen sein, dass es häufiger nötig war, den Oberstempel mit der Aversdarstellung zu erneuern, da er sich zum einen schneller abnutzte, und da er ein "bewegliches" Teil darstellte, dass weitaus höheren, unvorhersehbaren Kräften ausgesetzt war als der Unterstempel. Zum anderen war es häufig erforderlich, insbesondere die Portraits der Herrscher und die Wappen bei gleichbleibender Wertseite (fest montierter Unterstempel) zu ändern.
In modernen Katalogen (z.B. Jaeger) finden sich auch die Bezeichnungen "Schauseite" und "Wertseite" für Vorder- und Rückseite. Genaueres ist normalerweise in den gültigen Münzgesetzen (s. z.B. Gesetz über die Ausprägung von Reichsgoldmünzen vom 8.12.1871 bzw. Münzgesetz vom 9.7.1773) festgelegt. Bei modernen Münzeprägungen gibt es teilweise (möglicherweise auch beim Euro - die offiziellen Organe sprechen, OHNE gesetzlich festgeschriebene Definition von einer "einheitlichen Vorderseite" - wie sollte eine gesetzliche Festschreibung auch funktionieren, hat doch jeder EWU-Mitgliedsstaaat die alleinige Rechtshoheit über seine eigene Euro-Prägung - in irgendeinem von den oben von mir zitierten Dokumenten ist letzteres auch nachzulesen) nur sehr unscharfe Definitionen diesbezüglich. Ich denke aber, im Sinne der jahrhundertealten numismatischen Tradition sollte man es beim alten und sinvoll Bewährten lassen.
Erstaunlich ist übrigens, dass es sich auch unter Nicht-Puristen eingebürgert hat, auch bei Euro-Sammlern, die Münzen mit der Hoheitsseite nach oben und der Wertseite nach unten ins Album oder den Schuber einzuordnen. Wie sollte man sie auch auf den ersten Blick sonst voneinander unterscheiden können ?
Nichts für ungut - aber kann es sein, daß ich aus der Diskussion eine leichte, aber stetig wachsende Agressivität zwischen den Zeilen wahrnehmen kann? Das ist doch wohl kaum der Sinn einer sachlichen numismatischen Diskussion - und in genau diesem Sinn versteht sich doch unser Forum!
Gruß
petzlaff
petzlaff