Was ist Eure Meinung zu Blister?
Moderator: Sebastian D.
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Sondermünzen eines Eurolandes sind im eigenen Land immer offizielles Zahlungsmittel und dort damit Geld - unabhängig davon, ob man sie nun zum Nominalwert oder teurer erstanden hat!
In anderen Euroländern werden diese "nationalen Zahlungmittel" dagegen nicht akzeptiert.
Aber sind sie deswegen kein Geld mehr?
Im Prinzip sind sie anzusehen wie früher die Einzelwährungen: man konnte mit ihnen nicht überall einkaufen, dennoch besaßen sie selbstverständlich ihren Devisenwert gemäß Wechselkurs, waren und blieben also Geld - nur eben mit geographisch begrenzter Zahlungsmittelfunktion!
Zum Nachdenken: 200- und 500-Euro-Scheine werden in vielen Tankstellen nicht akzeptiert. Sind sie gleich deshalb kein Geld mehr?
In anderen Euroländern werden diese "nationalen Zahlungmittel" dagegen nicht akzeptiert.
Aber sind sie deswegen kein Geld mehr?
Im Prinzip sind sie anzusehen wie früher die Einzelwährungen: man konnte mit ihnen nicht überall einkaufen, dennoch besaßen sie selbstverständlich ihren Devisenwert gemäß Wechselkurs, waren und blieben also Geld - nur eben mit geographisch begrenzter Zahlungsmittelfunktion!
Zum Nachdenken: 200- und 500-Euro-Scheine werden in vielen Tankstellen nicht akzeptiert. Sind sie gleich deshalb kein Geld mehr?
- Schwarzschaf
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Das schon, aber für einen 200 Euro-Schein gebe ich NUR 200.- Euro aus und kann mit Ausnahmen überall bezahlen (Großeinkäufe). Früher (Österreich) war es mit den 5000ern nicht anders.
wenn ich eine 100 Euromünze um 100 Euro bekommen würde, dann, aber nur dann, würde ich sie als Geld betrachten.
Sorry, ist eben meine persönliche Meinung.
mfG
wenn ich eine 100 Euromünze um 100 Euro bekommen würde, dann, aber nur dann, würde ich sie als Geld betrachten.
Sorry, ist eben meine persönliche Meinung.
mfG
Weil ich nicht alles weiß, bin ich neugierig
Ich glaube da interpretierst du deine eigene Meinung in eine Definition rein, die nicht so ist. Ich will aber nicht zum Wortklauber werden, da dies nur eine von vielen Definitionen ist, also eh nicht verbindlich.Eurosammler2007 hat geschrieben:Das "meist" bezieht sich darauf, dass es "Geld" bzw. Zahlungsmittel gibt, die zwar nicht staatl. anerkannt sind, aber trotzdem die Zahlungsmittelfunktion erfüllen, ...
Wenn du schreibst das Geld auch staatlich nicht anerkannte Zahlungsmittel sein können, dann akzeptierst du ja selbst, dass nicht ein staatliches Gesetzt sonder der Markt ein Zahlungsmittel zu Geld macht. Damit schwächst du deine eigene Definition, gewisse Stücke seinen Geld weil im Gesetz steht das sie Geld sein.Eurosammler2007 hat geschrieben:Oder m. a. W.: Ein Zahlungsmittel muss noch nicht einmal staatlich ausgegeben sein, um bereits "Geld" sein zu können!
Es gibt Grenzfälle. Zweifellos läuft PP-Kleingeld unerkannt mit um, genauso wie türkische und thailändische Münzen und einige Fälschungen. Trotzdem wurden diese PP-Stücke nicht als Geld sondern als Sammlerware hergestellt. Allerdings laufen extrem wenige Stücke (meist aussortierte stark beschädigte) als Geld um. Unbeschädigte oder schwach beschädigte laufen aber genauso wie die Fälschungen nur solange um bis sie erkannt werden, dann werden die PP von den meisten Marktteilnehmern als Ware wieder aussortiert.Eurosammler2007 hat geschrieben:Hast Du es wirklich schon mit 1 Cent bis 2 Euro in PP probiert?
Das wäre mir neu, dass deren Annahme verweigert werden würde...
Der Unterschied ist, ein normales 2 Euro Spanienstück wird nur von Sammlern und nur bis diese ein par Stücke haben aussortiert, also 99,99..% benutzen es als Geld. Ein Stück wo jeder vermutet das es als Ware mehr Wert ist als das Nominal wird von fast jedem Marktteilnehmer als Ware aussortiert, also unter 50% nutzen es als Geld. Wir Numismatiker wissen das das bei den 10 DM und 10 Euromünzen nicht mal der Fall ist, jedoch der normale Marktteilnehmer meint dies und sortiert aus.Eurosammler2007 hat geschrieben:Das würde jeder Umlauf-Eurosammler machen!Marc hat geschrieben: c) Sie erkennen eine Ware, und stecken das Stück nicht in die Kasse sondern in die Tasche und geben eigenes Geld in die Kasse. Das Stück diente also als Ware
Ist z. B. meine zirkulierte 2-Euro Spanien 2001, mit der ich gerade bezahlen will, nur deshalb kein Geld mehr, weil die Kassiererin ausgerechnet dieses Stück für ihre Sammlung braucht?
Eine überhaut nicht praxisferne Definition was als Pseudo- und was als echtes Geld bei der Ausgabe gedacht war, ist der Ausgabekurs. Schwarzschaf hat es schon geschrieben, auch ich sammle keine 'Münzen' welche nicht zum Nennwert ausgegeben werden. Denn ist wäre unsinnig Geld nicht zu dem ihm zugedachten Kurs auszugeben. Das diese Stücke mit Sammleraufschlag ausgegeben werden zeigt, das sie nicht als Geldstücke sondern als Sammlerware hergestellt wurden.Eurosammler2007 hat geschrieben:Wie ist es dann mit der neuen 1 Euro Monaco 2007?
Rollenware zum Nominal ausgegeben - aber trotzdem nirgendwo zum Nominal erhältlich!
...
Sorry, aber Deine Argumentation finde zwar von der Grundtendenz, Deiner persönlichen Definition, her nachvollziehbar, insgesamt aber nicht konsequent schlüssig, sondern eher praxisfern sowohl für Münzsammler als auch für "Otto-Normal-Nutzer".
So denken viele Sammler, darauf haben sich einige Sammermünzenhersteller schon eingestellt, und geben Kleinstmengen zum Nennwert heraus. Für mich reicht das allein nicht, ich betrachte die gesamte Auflage. Hätte Monaco alle 2 Euro Münzen für 2 Euro ausgegeben, und wären sie dann innerhalb einiger Tage von Sammlern aussortiert worden, hätte ich anerkannt das diese Stücke zumindest als Geld gedacht waren, und würde sie auch in meine Sammlung aufnehmen. Gibt man aber nur pro Forma einige wenige Stücke für 2 Euro ab, und den großen Rest mit kräftigen Aufschlägen als Sammlerware, sind diese Stücke für mich nur Pseudomünzen. Da ich Monaco nicht sammle habe ich nicht den Überblick, wenn Monaco alle nicht PP 1 Euro Münzen 2007 für 1 Euro ausgegeben hat, würde ich diese 1 Euromünze auch in meine Sammlung aufnehmen (Wobei ich zur Zeit außer 2 Euros, nur Euromünzen sammle die ich selbst im Zahlungsverkehr gefunden hab, um mich nicht mit zu vielen Sammelgebieten zu verzetteln, aber das ist ja was anderes).
Das ein Markteilnehmer deine Sammlermünzen dir zum Nennwert dankend abnehmen, macht diese nicht zu Geld. Ich kann auf einem 1 kg Goldbarren 10 Euro draufschreiben. Wenn sich der Verkäufer über die Echtheit des Barres vergewissert hat, wird er ihn dankend für 10 Euro annehmen. Trotzdem fehlen Goldbarren in Deutschland einige wichtige Geldfunktionen, und werden deshalb zur Zeit hierzulande nicht als Geld verwendet.Eurosammler2007 hat geschrieben:Und dennoch könnte ich sie jetzt aus meiner Sammlung nehmen, damit einkaufen gehen und jeder Einzelhändler würde sie zum Nominal akzeptieren. Sie sind off. Zahlungsmittel und damit Geld!
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Nein, im Gegenteil, die staatliche Ausgabe macht Münzen noch viel mehr zu einem Zahlungsmittel als andere, inoffizielle Zahlungsmittel das je sein könnten.Marc hat geschrieben: Wenn du schreibst das Geld auch staatlich nicht anerkannte Zahlungsmittel sein können, dann akzeptierst du ja selbst, dass nicht ein staatliches Gesetzt sonder der Markt ein Zahlungsmittel zu Geld macht. Damit schwächst du deine eigene Definition, gewisse Stücke seinen Geld weil im Gesetz steht das sie Geld sein.
Der Vergleich von PP-Kursmünzen und Fälschungen ist wirklich sehr weit hergeholt.Marc hat geschrieben: Es gibt Grenzfälle. Zweifellos läuft PP-Kleingeld unerkannt mit um, genauso wie türkische und thailändische Münzen und einige Fälschungen. Trotzdem wurden diese PP-Stücke nicht als Geld sondern als Sammlerware hergestellt. Allerdings laufen extrem wenige Stücke (meist aussortierte stark beschädigte) als Geld um. Unbeschädigte oder schwach beschädigte laufen aber genauso wie die Fälschungen nur solange um bis sie erkannt werden, dann werden die PP von den meisten Marktteilnehmern als Ware wieder aussortiert.
Letztere dürfen nicht in Verkehr gebracht werden, das wäre strafbar. Auch eine Baht-Münze statt 2 Euro in den Zigarettenautomaten zu werfen, wäre Betrug (weil sie keine 2 Euro wert ist). Eine 2 Euro PP-Münze hat dagegen 2 Euro Kurswert. Man kann überall damit bezahlen. Und nach einiger Zeit im Umlauf ist sie von normalen Rollenmünzen eh nicht mehr zu unterscheiden...
Ansonsten geh doch mal in die Bank und versuche, eine PP-Münze als Fälschung abzugeben...
PP-Münzen würden von 95 % der Verbraucher nicht als Sammlerware erkannt werden. Höchstens der Glanz fällt auf, aber den Effekt gibt es bei bankfrischen Rollenmünzen manchmal auch.Marc hat geschrieben: Der Unterschied ist, ein normales 2 Euro Spanienstück wird nur von Sammlern und nur bis diese ein par Stücke haben aussortiert, also 99,99..% benutzen es als Geld. Ein Stück wo jeder vermutet das es als Ware mehr Wert ist als das Nominal wird von fast jedem Marktteilnehmer als Ware aussortiert, also unter 50% nutzen es als Geld.
Die meisten Bürger würdigen unsere Euromünzen im Zahlungsverkehr nur eines flüchtigen Blickes. Da erklärt z. B. auch, warum immer wieder mal stark zirkulierte seltene Münzen (z. B. Monaco) im Umlauf auftauchen. Also nichts von wegen Ware.
Monaco hat 2001 alle acht Nominale für den Zahlungsverkehr zum Nennwert herausgegeben, 2002 und 2003 waren es 10 Cent bis 2 Euro.Marc hat geschrieben: Hätte Monaco alle 2 Euro Münzen für 2 Euro ausgegeben, und wären sie dann innerhalb einiger Tage von Sammlern aussortiert worden, hätte ich anerkannt das diese Stücke zumindest als Geld gedacht waren, und würde sie auch in meine Sammlung aufnehmen. Gibt man aber nur pro Forma einige wenige Stücke für 2 Euro ab, und den großen Rest mit kräftigen Aufschlägen als Sammlerware, sind diese Stücke für mich nur Pseudomünzen.Da ich Monaco nicht sammle habe ich nicht den Überblick, wenn Monaco alle nicht PP 1 Euro Münzen 2007 für 1 Euro ausgegeben hat, würde ich diese 1 Euromünze auch in meine Sammlung aufnehmen (Wobei ich zur Zeit außer 2 Euros, nur Euromünzen sammle die ich selbst im Zahlungsverkehr gefunden hab, um mich nicht mit zu vielen Sammelgebieten zu verzetteln, aber das ist ja was anderes).
Also allesamt Umlaufmünzen, Zahlungsmittel und damit Geld (auch nach Deiner Definition).
1 Euro 2007 ist als Rollenware für den Umlauf gedacht. Auf welche Weise es die Großhändler trotzdem geschafft haben, die gesamte Auflage vom Markt zu fischen, entzieht sich meiner Kenntnis.
Meine Münzen sind - von der staatlichen Prägung an - allesamt offizielle Zahlungsmittel. Auf einen Barren etwas draufzuschreiben, macht ihn dagegen noch lange nicht dazu.Marc hat geschrieben: Das ein Markteilnehmer deine Sammlermünzen dir zum Nennwert dankend abnehmen, macht diese nicht zu Geld. Ich kann auf einem 1 kg Goldbarren 10 Euro draufschreiben. Wenn sich der Verkäufer über die Echtheit des Barres vergewissert hat, wird er ihn dankend für 10 Euro annehmen. Trotzdem fehlen Goldbarren in Deutschland einige wichtige Geldfunktionen, und werden deshalb zur Zeit hierzulande nicht als Geld verwendet.
Ich habe insgesamt den Eindruck, dass Du von Deiner persönlichen Entscheidung, was Du sammeln möchtest, allgemeine Definitionen abzuleiten versuchst, um vor Dir selbst zu rechtfertigen, was Du nicht sammelst. Das ist m. E. keine angemessene Argumentationsbasis.
Ich stehe dagegen einfach zu meiner Entscheidung, grundsätzlich keine Euromünzen in PP zu sammeln (einfach, weil ich sie optisch nicht mag), ohne, dass ich ihnen dazu die Eigenschaft eines offiziellen Zahlungsmittels absprechen muss.
Ganz im Gegenteil. Ich hatte als Schüler moderne Münzen insbesondere Mark vom Kaiserreich bis BRD gesammelt. Als Abiturient wechselte ich mein Sammelgebiet auf Spätmittelalter und Frühneuzeit. Fortan sammelte ich nur noch die PP Ausgaben der BRD weiter, da ich diese abboniert hatte und als Schüler PP den st vorgezogen hatte.Eurosammler2007 hat geschrieben:Ich habe insgesamt den Eindruck, dass Du von Deiner persönlichen Entscheidung, was Du sammeln möchtest, allgemeine Definitionen abzuleiten versuchst, um vor Dir selbst zu rechtfertigen, was Du nicht sammelst. Das ist m. E. keine angemessene Argumentationsbasis.
Ich stehe dagegen einfach zu meiner Entscheidung, grundsätzlich keine Euromünzen in PP zu sammeln (einfach, weil ich sie optisch nicht mag), ohne, dass ich ihnen dazu die Eigenschaft eines offiziellen Zahlungsmittels absprechen muss.
Im Studium (Geschichte, Wirtschaftsgeschichte, Volkswirtschaft) befasste ich mich Schwerpunktmäßig mit Geld und Geldgeschichte. Dort war es irgendwann nötig, für sich selbst eine Definition zu finden. Denn jeder Professor hatte eine eigene Meinung dazu, und die feindeten sich geradezu gegenseitig an
Ich entschied mich dafür, dass ich die Richtung welche Geld an seinen Funktionalitäten am Mark bewertet für mich schlüssiger ist als die, die durch staatsrechtliche Hoheitsrechte (gesetz. Zahlungsmittel) Geld definiert.
Trotzdem sammelte ich noch bis zur Euroeinführung weiter PP Münzen der BRD, obwohl ich sie nicht mehr als Geld sondern als Medaillen mit Nennwert sah. Aber man kann doch auch Medaillen sammeln, und ich hatte das Gebiet doch schon angefangen.
Erst mit der Euroeinführung kündigte ich den Auftrag. Weil ich mich mehr auf meine Hauptsammelgebiete konzentrieren will. Euros sammle ich seit dem nur noch im wahrsten Sinne (nicht kaufen sondern im Zahlungsverkehr finden). Ausnahme 2 Euros wenn sie nicht zu teuer angeboten werden, weil ich sie schön und interessant finde (obwohl auch bei jenen Pseudomünzen dabei sind).
Es schadet aber nicht, wenn man sich als Sammler bewusst ist, das viele 'Münzen' nicht als Geld sondern als Ware für Sammler hergestellt werden. Damit man nicht willenlos zum Stopfer von Finanzlöchern wird.
Andererseits hast du ein wenig Recht. Würde ich mir mit dem heutigen Wissen noch mal als Schüler begegnen, würde ich mir selbst raten auf PP und Gedenkmünzen weniger Wert zu legen, und st/bfr Jahrgangs-Sets zu sammeln.
Da ich mich selbst nicht mehr warnen kann, warne ich hier Neuanfänger, sich gut zu überlegen ob sie sich in die Zwänge der massenhaften staatlichen Pseudomünzen begeben wollen, wenn sie mit gleichen Mitteln viel mehr richtiges Geld sammeln können. Wer aber die zweifellos hübscheren Gepräge liebt wie du soll sie ja auch sammeln. Nur sollte er sich bewusst sein, das diese Stücke einzig und allein für Sammler und nicht als Geld geprägt werden.
So ich hab absichtlich nicht mehr deine Argumente aufgegriffen und Gegenargumente gebracht, da es zu nichts führt. Wenn nicht mal Wirtschaftsnobelpreisträger Geld zweifelsfrei definieren können, werden wir auch nicht einig werden (wie damals meine Profs ).
Jeder hat seine Sicht genügend dargestellt. Du siehst das mehr staatsrechtlich, ich mehr durch den Markt geschaffen bzw. anerkannt. Keiner wird es schaffen den anderen zu wiederlegen, beide konnten aber ihre Sicht ausreichend darstellen.
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Ich respektiere Deine persönlichen Ansichten und Entscheidungen, dennoch muss ich sagen, dass Du auf diese Weise Definitionen schaffst, die der numismatischen Nomenklatur, wie sie sich in Sammlerkreisen weitestgehend etabliert hat, widersprechen.Marc hat geschrieben:Trotzdem sammelte ich noch bis zur Euroeinführung weiter PP Münzen der BRD, obwohl ich sie nicht mehr als Geld sondern als Medaillen mit Nennwert sah. Aber man kann doch auch Medaillen sammeln, und ich hatte das Gebiet doch schon angefangen.
So sind z. B. "Medaillen mit Nennwert" schon ein Widerspruch in sich: entweder hat man eine Medaille, dann ist es eine Prägung ohne Zahlungsmittelfunktion, oder es ist eine Münze, die einen Nennwert trägt und tatsächlich offizielles Zahlungsmittel ist (oder zumindest früher einmal war). Aber nicht beides: "Dunkel wars, der Mond schien helle" ist auch in der Numismatik real nicht möglich...
Das ist doch mal eine Aussage!Marc hat geschrieben: Ausnahme 2 Euros wenn sie nicht zu teuer angeboten werden, weil ich sie schön und interessant finde (obwohl auch bei jenen Pseudomünzen dabei sind).
Ich finde es einfach ehrlicher, zu sagen, dass man etwas wegen des Preises oder des persönlichen Geschmacks nicht sammelt, als ein Luftschloss aus selbstdefinierten Theorien und Begriffen drumherum zu basteln.
So findet man z. B. den Begriff "Pseudomünzen" m. W. in keinem Wörterbuch - wahrscheinlich aus gutem Grund...
(Wenn ich mich hier irre, lasse ich mich gern vom Gegenteil überzeugen... )
Sich auch beim Sammeln bewusst zu sein, was man tut, kann sicherlich nicht schaden...Marc hat geschrieben:Es schadet aber nicht, wenn man sich als Sammler bewusst ist, das viele 'Münzen' nicht als Geld sondern als Ware für Sammler hergestellt werden.
Dennoch finde ich die Differenzierung von Euromünzen in "Geld" und "Ware" sehr willkürlich, weil dann jeder die Grenze an andere Stelle ziehen würde.
Solange ich mit meinen Sammelobjekten an jeder Ladentheke zum aufgeprägten Wert einkaufen kann und sie niemals unter diesen Wert fallen können, weil sie offizielles Zahlungsmittel mit Nennwert sind (das grenzt sie definitiv von "Waren" ab, die in ihrer Wertentwicklung grundsätzlich frei sind!), sind meine Euros Münzen und damit auch Geld und niemals Medaillen!
Oder m. a. W.: Was können die Münzen dafür, dass wir Sammler sie in Blistern, Kapseln, Etuis oder Alben gefangen halten?...
Ich nutze das Aufgreifen von Argumenten immer gern als Leitfaden für meine Stellungnahme, quasi als gedankliche Krücke. Vielleicht ein Zeichen, dass ich langsam alt werde: ich bin schon über 30 und bitte daher um etwas Nachsicht...Marc hat geschrieben:So ich hab absichtlich nicht mehr deine Argumente aufgegriffen und Gegenargumente gebracht, da es zu nichts führt. Wenn nicht mal Wirtschaftsnobelpreisträger Geld zweifelsfrei definieren können, werden wir auch nicht einig werden (wie damals meine Profs ).
Jeder hat seine Sicht genügend dargestellt. Du siehst das mehr staatsrechtlich, ich mehr durch den Markt geschaffen bzw. anerkannt. Keiner wird es schaffen den anderen zu wiederlegen, beide konnten aber ihre Sicht ausreichend darstellen.
Ich war auch gar nicht davon ausgegangen, dass wir uns einig werden, weil persönliche Entscheidungen immer reine Ansichtssache und daher nicht widerlegbar sind - wohl aber die falsche Anwendung von numismatischen Fachbegriffen: eine Münze bleibt eine Münze und eine Medaille eine Medaille, das sollte man nicht durcheinanderwerfen.
Für mich ist auch "Geld" ein relativ klar umrissener Begriff. Wenn Du es für Dich etwas offener, dafür aber auch weniger greifbar definieren willst, ist das so o. k. und Deine Sache.
Daher abschließend mein Vorschlag: schick mir doch einfach alles, was ich als Geld ansehe, aber Du nicht. Ich kann damit bestimmt noch was anfangen...
- jannys33
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Wenn ihr bei diversen Definitionen zum Thema Geld das könnte weglasst, seht ihr was Geld ist.
Richtig ist:
Ich könnte mit 2€ Vatikan 2007CC beim Bäcker ein Brot kaufen.
Falsch ist:
Das ich für das Brot dann 2€ bezahlt habe!
Der Grundgedanke des Geldes ist den Tausch von Waren und Dienstleistungen zu vereinfachen.
Fazit:
2€ Vatikan 2007CC ist zwar per Gesetz Zahlungsmittel, aber in der Realität nicht.
Das ist wie wenn ich mir jetzt Erdbeeren kaufe, sie sehen aus wie Erdbeeren, werden als Erdbeeren angepriesen und schmecken nach Kohlrabi.
Richtig ist:
Ich könnte mit 2€ Vatikan 2007CC beim Bäcker ein Brot kaufen.
Falsch ist:
Das ich für das Brot dann 2€ bezahlt habe!
Der Grundgedanke des Geldes ist den Tausch von Waren und Dienstleistungen zu vereinfachen.
Fazit:
2€ Vatikan 2007CC ist zwar per Gesetz Zahlungsmittel, aber in der Realität nicht.
Das ist wie wenn ich mir jetzt Erdbeeren kaufe, sie sehen aus wie Erdbeeren, werden als Erdbeeren angepriesen und schmecken nach Kohlrabi.
[size=134][color=blue][b]Gruß Kay[/size][/b][/color]
[b]”Ethvert menneskes liv er et eventyr skrevet af Guds finger!”
H.C. Andersen[/b]
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Also nu mal allgemein zu dieser Diskussion hinein geworfen... Entscheidend ist, daß Du mit Deinen 2 € Vatikan Brot kaufen könntest (ob Du für die Münze vorher mehr bezahlt hast, ist hierbei irrelevant). Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel. Wenn ich meine 10 Euro Silbermünze für meine Einkäufe nutzen kann, dann ist es Geld. Bisher hatte ich dabei nie Probleme. Auch nicht mit einer vermackten PP-Münze. Diese langatmige Diskussion ist redundant und ermüdend, wenn man versucht dies alles zu lesen.
Beste Wünsche
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cogito ergo sum
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Ich habe schon zirkulierte Münzen aus San Marino und Monaco im Umlauf gefunden, selbst von zirkulierten 2 Cent und 2 Euro Vatikan habe ich schon gehört. Diese Münzen wurden also schon REAL als gesetzliches Zahlungsmittel verwendet.jannys33 hat geschrieben: Richtig ist:
Ich könnte mit 2€ Vatikan 2007CC beim Bäcker ein Brot kaufen.
Falsch ist:
Das ich für das Brot dann 2€ bezahlt habe!
Und wenn ich solche Stücke im Umlauf finde, führe ich sie diesem auch wieder zu (ich sammle nur bankfrisch). Wenn ich also damit einkaufe, bezahle ich nur das, was auf der Münze draufsteht, nicht mehr und nicht weniger - unabhängig davon, ob die bankfrischen Münzen anderenorts (in Sammlerkreisen) für höhere Summen gehandelt werden.
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Na, dann ist es ja gut, dass es jemand mal auf den Punkt gebracht hat...ChKy hat geschrieben:Also nu mal allgemein zu dieser Diskussion hinein geworfen... Entscheidend ist, daß Du mit Deinen 2 € Vatikan Brot kaufen könntest (ob Du für die Münze vorher mehr bezahlt hast, ist hierbei irrelevant). Geld ist ein allgemein akzeptiertes Tauschmittel. Wenn ich meine 10 Euro Silbermünze für meine Einkäufe nutzen kann, dann ist es Geld. Bisher hatte ich dabei nie Probleme. Auch nicht mit einer vermackten PP-Münze. Diese langatmige Diskussion ist redundant und ermüdend, wenn man versucht dies alles zu lesen.
Beste Wünsche
Deiner knappen Argumentation könnte ich mich kommentarlos anschließen.
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Da hast du ja nicht unrecht, aber dafür wurden die Vatikanmünzen nicht geprägt, man findet im Umlauf auch 10 Bath, 50 Kurus, 1Lev usw.....Eurosammler2007 hat geschrieben: Ich habe schon zirkulierte Münzen aus San Marino und Monaco im Umlauf gefunden, selbst von zirkulierten 2 Cent und 2 Euro Vatikan habe ich schon gehört. Diese Münzen wurden also schon REAL als gesetzliches Zahlungsmittel verwendet.
Und wenn ich solche Stücke im Umlauf finde, führe ich sie diesem auch wieder zu (ich sammle nur bankfrisch). Wenn ich also damit einkaufe, bezahle ich nur das, was auf der Münze draufsteht, nicht mehr und nicht weniger - unabhängig davon, ob die bankfrischen Münzen anderenorts (in Sammlerkreisen) für höhere Summen gehandelt werden.
Der Vatikan prägt nur um denSammlermarkt zu bedienen, wie auch viele Münzen die nur im KMS erscheinen nur für Sammler geprägt werden.
Letztendlich habe ich meist das Gefühl das manche mit ihrer Meinung was eine Münze ist und was nicht nur ihre Sammlung zu rechtfertigen versuchen.
Sammeln soll Spaß machen und wenn mir das geprägte Metallteil gefällt dann ist das ok, völlig egal ob Münze, Medaille oder Barren.
In dieser Diskussion wird es nie eine von allen aktzeptierte Definition geben. Aber das ist auch gut so, sonst wäre Münzsammeln sehr Trostlos.
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[b]”Ethvert menneskes liv er et eventyr skrevet af Guds finger!”
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Bitte keine Äpfel mit Birnen vergleichen: Vatikanmünzen sind im Euroraum kursgültig, Bath etc. dagegen nicht (s. o.).jannys33 hat geschrieben:Da hast du ja nicht unrecht, aber dafür wurden die Vatikanmünzen nicht geprägt, man findet im Umlauf auch 10 Bath, 50 Kurus, 1Lev usw......
Das hat sich zwangsläufig so ergeben, weil die EZB dem Vatikan keine höheren Auflagen zuweisen konnte. Früher gab es auch Vatikanlire ohne Folder für den Umlauf.jannys33 hat geschrieben:Der Vatikan prägt nur um denSammlermarkt zu bedienen, wie auch viele Münzen die nur im KMS erscheinen nur für Sammler geprägt werden..
Und was ist mit den Starterkits? Meinst Du, dass alle 2.000 Vatikan-Bürger und -angestellten Eurosammler sind? Die Kits wurden doch für das Vertrautwerden mit den Euros und für den Umlauf ausgegeben. Die im Umlauf gefundenen Vatikaneuros könnten auf diese Weise zu erklären sein. Außerdem sollen Gerüchten zufolge immer wieder einzelne, überzählige Vatikanmünzen in italienischen Umlaufrollen landen.
Richtig, trotzdem gibt es gerade für die von Dir genannten Begriffe sehr eindeutige und an sich wenig umstrittene Definitionen, vgl. die einschlägige numismatische Literatur.jannys33 hat geschrieben:Sammeln soll Spaß machen und wenn mir das geprägte Metallteil gefällt dann ist das ok, völlig egal ob Münze, Medaille oder Barren.
In dieser Diskussion wird es nie eine von allen aktzeptierte Definition geben. Aber das ist auch gut so, sonst wäre Münzsammeln sehr Trostlos.
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Wenn dem so wäre würde es bei dem Thema nicht immer und in jedem Forum ellenlange Diskussionen geben.Eurosammler2007 hat geschrieben:
Richtig, trotzdem gibt es gerade für die von Dir genannten Begriffe sehr eindeutige und an sich wenig umstrittene Definitionen, vgl. die einschlägige numismatische Literatur.
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Eindeutig definiert ist die Unterscheidung von Münzen und Medaillen auf jeden Fall und zumindest in der wissenschaftlichen Numismatik auch wenig umstritten, bei den Sammler dagegen offensichtlich schon - wahrscheinlich aus o . g. Gründen: weil jeder versucht, seine Entscheidung, was er sammelt, mit selbstgestrikten Definitionen zu untermauern...jannys33 hat geschrieben:Wenn dem so wäre würde es bei dem Thema nicht immer und in jedem Forum ellenlange Diskussionen geben.
Ist das nicht ein bisschen Arrogant wenn du behauptetest, du hast eine eindeutige Definition. Ich mein die Wirtschaftswissenschaftler sind auch keine Vollidioten, und die schaffen es nicht zu einer eindeutigen Definition. Das Lexika etc. natürlich eine Umschreibung anbieten müssen ist klar, aber das sind subjektive Vereinfachungen. Und selbst die von dir erwähnte sagt : meist staatlich anerkanntes oder eingeführtes Mittel des Zahlungsverkehrs !Eurosammler2007 hat geschrieben: Richtig, trotzdem gibt es gerade für die von Dir genannten Begriffe sehr eindeutige und an sich wenig umstrittene Definitionen, vgl. die einschlägige numismatische Literatur.
Das ist nur eine minimal Umschreibung des Regelfalls, und niemand bezweifelt das die meisten Euromünzen mit denen wir täglich zahlen ein meist staatlich anerkanntes oder eingeführtes Mittel sind. Das sagt aber weder >jedes staatlich anerkannte oder eingeführte Mittel des Zahlungsverkehrs ist Geld< noch >Geld muss staatlich anerkannt oder eingeführt sein<.
Und vor Definitionen von Leuten welche mit Handel von Sammlerware ihr Geld verdienen wäre ich vorsichtig, da sind handfeste wirtschaftliche Interessen.
PS :
Auf welche Numismatiker beziehst du dich da ?Eurosammler2007 hat geschrieben:Eindeutig definiert ist die Unterscheidung von Münzen und Medaillen auf jeden Fall und zumindest in der wissenschaftlichen Numismatik auch wenig umstritten
Ich kenne viele welche von Pseudogeld sprechen und schreiben.
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