10 Euromünze Österreich 1998???

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

Moderator: Sebastian D.

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fritzilein
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10 Euromünze Österreich 1998???

Beitrag von fritzilein » Mo 11.05.09 15:22

Hi an alle Euro-Münzen-Experten!

Ich habe aus dem Nachlass meines Großonkels eine offenbar sorgfältig gehütete 10 Euro-Silbermünze mit dem Prägedatum 1998! Sie schaut so aus wie diese auf e-Bay eingestellte Münze, bloß dass am oberen Rand eben Österreich steht, auf der Rückseite Europalandkarte mit Sternen.

http://cgi.ebay.de/10-Euro-ERSTPRAGUNG- ... 1|294%3A50

Ist das ein Fake, so etwas wie eine Medaille oder so, oder ist das tatsächlich eine Europrägung, Sonder- oder Sammlermünze?

Anbei auch noch ein Foto als attachment

Vielen Dank und LG chrissie
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Mister Münze
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Beitrag von Mister Münze » Mo 11.05.09 18:36

Hallo und willkommen im Forum.
Wie du so schön schreibst, ist das ein "Fake". Den Euro gibt es seit 1999 als Buchgeld und erst ab 2002 als Umlaufgeld. Also alles was vor 1999 geprägt wurde und den Namen "Euro" trägt sind private Machenschaften, also KEINE Münzen. Auch Medaillen würd ich nicht dazu sagen, weil es eben nix Offizielles ist. Euro-Umlaufmünzen tragen die Jahreszahl ab 1999 bzw. 2002 und Gedenkmünzen in Euro gibt es erst ab 2002. Wert = Silberwert, wenn es überhaupt Silber ist.
Gruß
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Beitrag von fritzilein » Di 12.05.09 15:28

Hi Mister Münze!

Danke für die Infos! Werde mir das Scheibchen trotzdem aufheben als Kuriosum.

LG aus Graz
Chrissie

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Beitrag von diwidat » Di 12.05.09 18:55

Da kommt aber Freude auf.
10 Euro mit Zertifikat für Echtheit (? welche) und Vertrauen, - von einer Handelsgesellschaft, bei der man nur mit einem persönlichen Zuteilungsschein etwas wertvolles Kaufen kann.
Das gekrönte "G" auf der Prägung bürgt für Qualität.

Apropos, Neusilber ist mit neuem Silber nicht vergleichbar!

Was werden meine Erben wohl später dazu sagen?

Gruß diwidat
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Beitrag von Mister Münze » Di 12.05.09 20:36

Ah ok, wenn ich schon die Firma lese, von der diese Prägung kommt, wird mir schon einiges klar. Diese ist ja bekannt für solche wertlosen Prägungen, die sie oft für teuer Geld an die Leute bringen. Das "Echtheitszertifikat" wurde vom Münzhaus selbst geschrieben und soll die Prägung als "offizielle" Prägung darstellen, was sie aber nicht ist. (Bemerkung anbei: Das Bayerische Münzkontor hieß früher mal Göde.)

Neusilber besteht zu 0% aus Silber!!! Sondern aus 62% Kupfer, 20% Zink und 18% Nickel ( http://numispedia.de/Neusilber )

@diwidat:
Du hast wohl selber auch so eine Prägung?
Gruß
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Beitrag von Dietemann » Di 12.05.09 21:32

Ich habe auch so ein Stück, aber leider ohne Zertifikat :( . Es ist das schönste Stück meiner Sammlung der Pseudomünzen. Und wenn ich mal eine echte Europrobe bekomme, dann kommt die dazu. Für die Kinder ist das wertvolles Anschauungsmaterial, damit sie sich diese Medaillen nicht als echte Münzen andrehen lassen. Und ein Stück Zeitgeschichte ist ja außerdem auch.

Freundlichst Dieteman
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Beitrag von Mister Münze » Di 12.05.09 22:09

Dietemann hat geschrieben:Und wenn ich mal eine echte Europrobe bekomme, dann kommt die dazu.
Was meinst du denn mit echten Europroben?
Die einzigen offiziellen Euro-Proben sind die Proben aus Spanien des Jahres 1997. Alle anderen "Proben" sind keine offiziellen Ausgaben.
Da ich die spanischen Euro-Proben selbst besitze, stell ich dir mal ein Scan der Proben rein. Die Echtheit der Proben ist an dem gekrönten "M" (Münzzeichen der Prägestätte Madrid) rechts neben dem Euro-Symbol auf der Rückseite zu erkennen.
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Euro-Proben Spanien 1997 revers
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Euro-Proben Spanien 1997 avers
Gruß
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Beitrag von diwidat » Di 12.05.09 23:51

Mister Münze hat geschrieben: @diwidat:
Du hast wohl selber auch so eine Prägung?
jaaa, - jeder fängt irgendwann mal klein an.

Gruß diwidat

platypus
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Beitrag von platypus » Mi 13.05.09 12:44

Ihr könntet ja einmal interessehalber die Verkaufsfirma einmal anschreiben, eure Stücke zum Rückkauf anbieten und anfragen, wie denn der Wert so ist! :wink:

Sollten dann einigen die Augen aufgehen!!! :cry:
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Beitrag von Mister Münze » Mi 13.05.09 13:59

Ich glaube, dass die Firma diese Prägungen nicht mehr ankauft. Die wird froh sein, dass die Stücke einen Abnehmer gefunden haben und sie dafür ordentlich Geld bekommen haben. Und wenn man sie fragt, wieviel wert die Stücke sind, dann bekommt man sicher die Antwort: "Durch die niedrige Auflage ist diese Prägung sehr nachgefragt und der Wert ist seit der Ausgabe in die Höhe geschossen, da diese Stücke auf dem Markt nicht mehr zu finden sind." Solchen Firmen sollte meiner Meinung nach das Handwerk gelegt werden. Wertlose Schrottprägungen für teuer Geld an unwissende Leute verkaufen. Meist sind das Sammlerneulinge, die sowas bestellen und dann nach einiger Zeit feststellen müssen, dass sie beim Kauf Geld zum Fenster rausgeworfen haben, weil diese Prägungen nichts wert sind. :roll:
Gruß
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Beitrag von diwidat » Do 14.05.09 00:28

Danke Mister, für die gute Erklärung.

Genau das war der Grund für meinen Kauf aber NICHT -
Sondern, das "Ding" hatte ich erworben, um für später ein schlechtes Beispiel zu haben, damit man anderen Sammlern den Unsinn solche Pseudoprägungen anhand von Beispielen vor Augen führen kann-

was hiermit geschehen war 8O

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Beitrag von siggirabu » Do 14.05.09 07:47

Die Münze aus dem obigen Link ging übrigens für 17,20 € (!) weg....

Ich stell den Inhalt meines Papierkorbes auch mal bei ebay ein, denn wenn diese Müllmünze für 17 euro rausgeht, schafft das mein Hausmüll bestimmt auch =)

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