Sebastian D. hat geschrieben:aber wenn ein Land in diesem Fall jetzt keine 2er ausgib gibts ja keine Ware um die Monaco 2er zu mischen
Richtig - ist ja aber auch nicht weiter tragisch, wenns mal ein Jahr lang in einem Staat so wäre, oder?
Sebastian D. hat geschrieben: Eine 2 Euro Münze kostet in der Produktion um die 12 Cent. Das wird Monaco auch für die Münzen zahlen. Der Staat Monaco macht die geprägten Münzscheiben ja erst zu Kursgültigen Geld durch die ausgabe und nicht Frankreich. Also gehen die um 1,80€ gewinn an Monaco.
Das ist so nicht ganz richtig. Geld entsteht nicht aus dem Nichts bzw. nicht aus dem Materialwert der Münzen/Scheine.
Vielmehr bildet es als symbolischer Gegenwert das erwirtschaftete Bruttoinlandsprodukt eines Landes ab (zumindest in der EU, in den USA stehen dem Geld die Goldreserven gegenüber).
Die Prägekosten sind diesem symbolischen Gegenwert immer noch aufzuschlagen. Ein 2-Euro-Stück kostet also eigentlich 2,12 Euro: 2 Euro hat Monaco (über Frankreich) als BIP in die EU einzubringen, 12 Cent müssen an die Prägestätte gezahlt werden. Die Prägekosten finanziert der Staat, Deutschland dementsprechend aus Steuermitteln, Monaco - in Ermangelung von Steuereinnahmen - aus anderen Staatseinnahmen, z. B. aus den Gewinnen von Sammlerausgaben...
Auch bringt Monaco mit seinen Münzen ja nicht wirklich zusätzliches Geld in Umlauf (was Inflation bedeuten würde), sondern knappst es von Frankreich ab, das im Gegenzug auf 0,002 % seiner Münzemmission verzichtet.
Sebastian D. hat geschrieben: zudem hat Deutschland bzw. die Bundesbank für sowas ja ein Bargeldlogistikzentrum in Mainz. Es stellt nur einen unnötigen (teuren) mehraufwand da.
In einem Land, das ein derartig hohes Bargeldaufkommen hat wie Deutschland (das höchste in ganz Europa!), kommt man ohne Logistikzentrum gar nicht aus.
Übrigens ist Deutschland dadurch geradezu prädestiniert, die Kleinstaatenmünzen mit in Umlauf zu bringen. Es verfügt bereits über die notwendigen logistischen Einrichtungen und müsste dafür keinen nennenwerten Mehraufwand mehr betreiben.
Auch was die Bargelddiffusion angeht, ist kaum eine Münze in Europa so verbreitet wie der deutsche Euro, was an der hohen Bargeldquote und Gesamtgeldmenge, aber auch an der Tatsache liegt, dass Deutschland Haupt-Transit- und Touristenland Nr. 1 in Europa ist.
Für eine gute Durchmischung und europaweite Verbreitung der Kleinstaatenmünzen wäre also nichts so gut geeignet wie das Hineinmischen in deutsche Rollenware.
Sebastian D. hat geschrieben: Finnland hat ja auch schon gemichte Rollen gemacht, und die Münzen sehen auch dementsprechend aus.
Also, mein Stück ist nahezu makellos.
Es kommt halt drauf an, ob man mit seiner Münze Glück oder Pech hat. Häufig sind die Münzen in schlechtem Zustand auch die Endstücke der Rolle gewesen. Gute Händler sortieren die aus und gehen damit Einkaufen.
Aber bei den Marktpreisen der 2 Euro "EU-Erweiterung" überlegt sich ein Händler das wohl leider zweimal...
Doch habe ich aus anderen Ländern schon schlimmere bankfrische Ware gesehen. Ganz im Gegenteil: Finnland ist eigentlich bekannt für seine gute Prägequalität (wenn auch in letzter Zeit leider wieder etwas nachlassend).
Wie gesagt: dem Schutz von Münzen, die eigentlich nur für den Umlauf bestimmt sind, schenkt man in der Prägestätte eh kaum Beachtung. Ich möchte gar nicht wissen, wie oft die irgendwo rein- oder rauffallen und dadurch unsanft mit anderen Münzen in Berührung kommen, bevor sie endlich mal in Rollen fixiert sind (und bei Beutelware geht das Geschrabbel dann ja erst richtig los...).
Da kommt es auf einmal mehr oder weniger Umschütten und Durchmischen, glaube ich, auch nicht mehr an.