Werden die Zwergstaaten jemals wieder Euros prägen?

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

Moderator: Sebastian D.

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Obelix
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Beitrag von Obelix » Di 02.07.02 21:34

Vieleicht stellen die sich auch um auf reine Gedenkprägungen?
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Austrojerk
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Beitrag von Austrojerk » Mi 03.07.02 19:04

hab mal bei liechtenstein weg. euros gefragt :)





Sehr geehrter Herr XXX
Ihre Anfrage vom 1.7.02 an das Liechtenstein-Portal ist bei mir gelandet. Ich möchte mit der Beantwortung Ihrer Fragen von hinten beginnen:
° Die Wahrscheinlichkeit einer Euro-Einführung in Liechtenstein ist nicht sehr gross, jedenfalls nicht für einen überschaubaren zukünftigen Zeitraum. Liechtenstein wird wohl den SFR solange verwenden, als es den SFR gibt. Mit anderen Worten wäre aus heutiger Sicht der Einführungszeitpunkt für FL dann anzusiedeln, wenn er sich auch für die Schweiz ergibt. Oder nochmals anders gesagt: Solange die Schweiz nicht EU-Mitglied ist oder wird, wird es auch den SFR geben und wird FL auch den SFR verwenden. Eine EU-Mitgliedschaft der Schweiz aber ist auf einige Zeit hinaus wohl kaum zu erwarten.

° Damit beantwortet sich auch schon die nächste Frage: Wenn FL den Euro offiziell einführen möchte, müsste der Währungsvertrag mit der Schweiz gekündigt werden. Theoretisch denkbar, praktisch gilt das vorgehend Gesagte. Man könnte zwar schon die Überlegung anstellen, ob eine Euro-Einführung auch vor oder unabhängig von einem EU-Beitritt der Schweiz möglich wäre: theoretisch eventuell. Auch eine Euro-Einführung ohne offiziellen Beschluss (auch der SFR wurde einfach durch alltägliche Verwendung zur liecht. Währung) ist theoretisch denkbar, aber praktisch aus verschiedenen Gründen unwahrscheinlich. Auch wenn der Euro im liecht. Alltag (für Durchreisende, Touristen, Grenzgänger ...) eine gewisse Akzeptanz bekommt, wird er den SFR noch lange nicht verdrängen.

° Zusammengefasst bedeutet dies auch, dass die Möglichkeit, dass Liechtenstein Euromünzen prägt, im absehbaren Zeitraum ausgeschlossen werden kann. Der Währungsvertrag mit der Schweiz legt meines Wissens im übrigen auch fest, dass FL eigene Münzen nur mit Zustimmung der Schweizer Nationalbank prägen darf.

Ich hoffe, diese Angaben sind Ihnen nützlich.
Beste Grüsse,
Dr. Hubert Büchel
Amtsvorstand
Amt für Volkswirtschaft
FL-9490 Vaduz

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Austrojerk
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Beitrag von Austrojerk » Mi 03.07.02 19:17

sorry, habs jetzt 2x abgeschickt....

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tournois
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Herr Amtmann

Beitrag von tournois » Do 04.07.02 00:30

Der Herr Dr. Hubert Büchel schreibt aber recht geziert, findet Ihr nicht auch?? Halt typisch "ämtisch"!! :lol:
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Phoenixxx
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Beitrag von Phoenixxx » Mi 10.07.02 17:04

Ich dachte, in Liechtenstein schrieben die alle so?!
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mfr
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Beitrag von mfr » Di 30.09.03 20:00

Mal wieder hochholen ;)
Montenegro muss den Euro wohl bald wieder abschaffen.
Datum: 29.09.2003
Montenegro: Verzicht auf Euro scheint näher zu rücken

Nach Anpassung von Zollraten zwischen Serbien und Montenegro dürfte Druck zur einheitlichen Währung vorstehen

Belgrad/Podgorica (APA) - Das kleine Montenegro, das im Jänner des Vorjahres die Deutsche Mark durch den Euro als sein offizielles Zahlungsmittel ersetzt hatte, dürfte sich in absehbarer Zeit gezwungen sehen, den Weg zur verhassten Altwährung - dem Dinar - anzutreten. Was auf den ersten Blick eine Demütigung für die Führung der kleinen Republik, die seit 1997 den Ruf einer demokratischen und reformorientierten genießt, ist, dürfte im Grunde ein Ergebnis der angehäuften Wirtschaftsprobleme und des intensiveren serbisch-montenegrinischen Kurses auf europäische Strukturen sein.

Die montenegrinischen Behörden hatten im Spätherbst 1999 die Deutsche Mark als Parallelwährung eingeführt, um sich vor anhaltenden Pressionen und Destabilisierungsversuchen seitens des Regimes von Slobodan Milosevic zu wehren. Ein Jahr später war die deutsche Währung zum einzigen Zahlungsmittel in der kleineren jugoslawischen Republik erklärt worden. Die offizielle jugoslawische Währung, der Dinar, der seitdem in Montenegro gerne abschätzig auch als "Gutschein" bezeichnet wurde, war aus dem Zahlungsverkehr vertrieben worden. Die Tatsache, dass in Belgrad inzwischen demokratische Kräfte an die Macht gekommen waren, hatte zuerst keinen Einfluss auf die Entscheidung des offiziellen Podgorica gehabt, sich auch dank der eigenen Währung im Alleingang an die Europäische Union anzunähern.

Dutzende Tonnen von Euroscheinen und -Münzen waren im Dezember 2001 unter strengsten Sicherheitsmaßnahmen über die kroatisch-montenegrinische Staatsgrenze aus der Bundesrepublik Deutschland nach Podgorica angeschleppt worden. Manch ein Finanzexperte hatte in der Einführung des Euro schon damals nicht nur den Wunsch Montenegros, sich von Serbien zu trennen, sondern auch seiner Finanzoligarchie gesehen, das schmutzige Geld möglichst rasch und problemlos zu waschen. In den neunziger Jahren des letzten Jahrhunderts war die kleine Republik zu einem echten Zigarettenschmugglerparadies geworden. Offiziell wird aber nach wie vor nur von "legalem Zigaretten-Wiederexport" gesprochen, der jahrelang offenbar nicht nur Einnahmen für die Staatskasse sicherte.

Die Einführung des Euro zeigte inzwischen in Montenegro auch ihre erwartete Kehrseite. Die kleine Republik plagt sich mit einem hohem Außenhandelsdefizit, ihre öffentlichen Ausgaben erreichten heuer den Wert von 900 Mio. Euro und machen somit bereits zwei Drittel des geplanten Bruttosozialproduktes aus. Auch die Inflation überstieg die Zehn-Prozent-Grenze.

Belgrad und Podgorica hatten sich im Sommer nach mühsamen Verhandlungen über die Anpassung der Zollsätze geeinigt. Während noch eine Einigung über 56 strittige landwirtschaftliche Erzeugnisse bevorsteht, kursieren in den Wirtschaftskreisen bereits Gerüchte, dass danach auch die Währungsfrage auf die Tagesordnung kommen wird. Dies stehe im Spätherbst oder Winter bevor, prognostizierte die montenegrinische Volkswirtschaftlerin Gordana Djurovic bei einem neulichen Jahrestreffen von Wirtschaftsexperten des Staatenbundes.

Das offizielle Podgorica reagierte energisch. Weder die Regierung noch die Notenbank erwogen den Währungswechsel, versicherte der montenegrinische Notenbankpräsident Ljubisa Krgovic.

In Kreisen von Finanzexperten wird unterdessen darauf hingewiesen, dass der Euro als Symbol einer starken funktionierenden Wirtschaft in Montenegro kaum noch verteidigt werden kann. Will sich der Staatenbund Serbien-Montenegro an die europäischen Strukturen annähern, so sind zwei Währungen im selben Staat kaum Ausdruck der Wirtschaftslogik, heißt es in denselben Kreisen. Der frühere serbische Notenbankpräsident Mladjan Dinkic hatte bereits im Vorjahr, nachdem die Umbildung der jugoslawischen Föderation fest stand, die montenegrinischen Behörden wiederholt aufgefordert, den Euro erneut durch den Dinar zu ersetzen. (Schluss) oz/ar/ri/sir
Quelle: http://www.euro.gv.at/cgi-bin/apa/view. ... PA0363.txt

Phoenixxx
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Beitrag von Phoenixxx » Mi 01.10.03 17:45

Und dem Kosovo war die DM als offizielles Zahlungsmittel verordnet worden. Die haben also praktisch keine Wahl, als den Euro weiter beizubehalten. Allerdings haben sie kein Münzregal, werden also (mal unabhängig davon, daß die den Segen Brüssels brauchten) keine "eigenen" Euros prägen.
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wagner
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Beitrag von wagner » So 05.10.03 20:19

Interessante Theorien! Ich glaube, dass die Kleinstaaten San Marino, Vatikan und Monaco sicherlich wieder (Sammler)Münzen prägen, jedoch eventuell die Auflage erhöhen werden (große Nachfrage und wie man schon gesehen hat verdienen sie ja trotzdem an jedem Satz).

Die Preise werden relativ sicher auch angehoben (der Vatikan hat es ja schon gezeigt: 2002 EUR 12,00 für einen BU KMS, 2003 EUR 15,00 :wink: )

wagner

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