Belgien EURO-Kurssatz 199 PP als 'lose Schüttung' geliefert?

KMS, Gedenkmünzen, Diskussionen über die div. Prägestätten

Moderator: Sebastian D.

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pillhuhn
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Belgien EURO-Kurssatz 199 PP als 'lose Schüttung' geliefert?

Beitrag von pillhuhn » Di 07.12.04 13:39

Hallo Münzenfreunde,

ich bin absoluter 'numismatischer Laie' und
ersteigerte für gut 50,-EUR online bei einer der 'bedeutendsten Münzhandelsfirmen weltweit' einen offiziellen EURO-Kursmünzensatz der wie folgt beschrieben war:
"Sie bieten hier auf den absolut RAREN belgischen Satz 1999, der den belgischen Euro-Kurssatz des Jahres 1999 in Polierter Platte enthält. (D.h. 1 x 3.88€ in PP, insgesamt 8 Münzen) Von diesen 8 Münzen hat es einige nach unseren Unterlagen noch nicht mal in st im Umlauf gegeben, geschweige denn in PP. Man muss daher davon ausgehen, dass sich hier im Laufe der Zeit noch höhere Sammlerwerte entwickeln können. Da sollten Sie zugreifen.

Auflage ist nur weltweit: 15.000 Stück!

Auf dem 10Cent-Stück ist ein brauner Fleck unbekannter Herkunft."

sollte Weihnachtsgeschenk für meinen sammelnden Vater werden.

Gerade kam die Sendung an und klapperte verdächtigt.
Es waren die Münzen, die in der Holzschatulle lose herumfielen und bei einigen waren die Kunststoffkapseln geöffnet und der Inhalt ungeschützt!

Soweit ich weiß, werden Münzen der Qualität 'Polierte Platte' nicht nur in einem besonderen Verfahren staubfrei hergestellt sondern auch immer sofort in versiegelten bzw. verschweißten Kapseln oder Umhüllungen 'verwahrt', die nicht so ohne weiteres von alleine aufgehen.
Die 'entkapselten' Münzen haben schon mit bloßem Auge erkennbar Kratzer und Verfärbungen.

Bin ich zu Recht empört und was kann ich jetzt unternehmen? Wieviel ist der Satz in diesem Zustand eigtl. noch wert? Wie argumentiere ich mit dem Händler? Die Ware zurückschicken kann ich selbstverständlich, aber mein Vater sucht schon lange die drei Raritäten 2, 20 cent + 2,-EUR und nach meiner Kenntnis kosten die einzeln schon bis zu 20 EUR als bankfrische Exemplare.
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Jens_S
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Beitrag von Jens_S » Di 07.12.04 23:28

"Auf dem 10Cent-Stück ist ein brauner Fleck unbekannter Herkunft." hätte mir schon gereicht, um darauf nicht zu bieten.
Wie dem auch sei, meiner Meinung nach haben pp-Münzen makellos zu sein, mit bloßem Auge erkennbare Kratzer und Verfärbungen ist nicht pp, darüber gibt es keine Diskussion. Wert dürfte nicht mehr viel höher als Nominalwert sein.
Ich würde es also mal mit Reklamation versuchen bzw. die Münzen zurücksenden, denn bei gewerblichen Händlern hast Du ja ohnehin Rückgaberecht. Fraglich ist halt, ob er dann das Geld wieder rausrückt oder behauptet, Du hättest die Münzen beschädigt. Eventuell war es ja auch ein Transportschaden? Dann würde man bei versichertem Versand jedenfalls das Geld wiederbekommen.
Sicherheitshalber würde ich auch mal die Auktion speichern bzw. einen Screenshot machen.
Man muß wählen, ob man der Stabilität des Goldes oder der Ehrenhaftigkeit und Intelligenz der Regierungen vertraut.
Bei allem Respekt vor diesen Herren – ich empfehle Gold. (Bernhard Shaw)

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Olamer
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Beitrag von Olamer » Mi 08.12.04 11:19

Da es sich beim Verkäufer ja um eines
der bedeutendsten Münzhandelsfirmen weltweit
handelt, dürfte eine Reklamation und ein Umtausch normalerweise kein Problem sein. Wenn Du die Münzen zurückschickst, achte aber bitte darauf, daß Du einen Nachweis für die Rücksendung hast (z.B. Versand per Einschreiben o.ä.).

pillhuhn
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Danke!

Beitrag von pillhuhn » Mi 08.12.04 18:45

Vielen Dank für Eure Antworten und hilfreichen Ratschläge!

Bin jetzt allerdings völlig verblüfft, daß der Wert jetzt nur noch der nominelle ist.
Ahnungslos wie ich bin, hätte ich vermutet, daß die beschädigten Exemplare im Erhaltungsgrad 'abgestiegen' sind. :oops:
Auf meine email-Reklamation hat die Firma übrigens bis jetzt nicht geantwortet.
Wenn ich sie zurücksende, dann selbstverständlich per Paket und erst wenn der Händler mir den Betrag zurücküberwiesen oder korrekte Ware geliefert hat.

Jens_S
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Re: Belgien EURO-Kurssatz 199 PP als 'lose Schüttung' gelief

Beitrag von Jens_S » Mi 08.12.04 19:43

pillhuhn hat geschrieben:Hallo Münzenfreunde,
Die 'entkapselten' Münzen haben schon mit bloßem Auge erkennbar Kratzer und Verfärbungen.
Leider gelten derart neuzeitliche Münzen in den niedrigeren Erhaltungsgraden unter Brüdern nicht mehr als sammelwürdig, so daß ein Abstieg im Erhaltungsgrad sich hier bedeutend wertmindernder auswirkt. Bei mit bloßem Auge erkennbaren Kratzern und Verfärbungen sind die Münzen wahrscheinlich nicht mal mehr als bankfrisch oder wenigstens vorzüglich einzuschätzen. :cry:

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Olamer
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Re: Danke!

Beitrag von Olamer » Mi 08.12.04 19:56

pillhuhn hat geschrieben: Wenn ich sie zurücksende, dann selbstverständlich per Paket und erst wenn der Händler mir den Betrag zurücküberwiesen oder korrekte Ware geliefert hat.
Du kannst die Münzen sogar bei einem Kaufpreis von über 40 Euro auf Kosten des Verkäufers zurückschicken (sog. Unfreier Versand als Paket). So entstehen Dir zumindest keine extra Portokosten. Kläre die Art der Rücksendung jedoch bitte mit dem Verkäufer ab.

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Beitrag von Wurzel » Mi 08.12.04 21:38

Nur zum Verständniss Polierte Platte ist KEIN Erhaltungsgrad sondern eine besondere Prägetechnik!!!

Die hier beschriebenen Münzen sind für meine Begriffe als Defekt zu bezeichnen, da der Zustand nicht mehr den PP Kriterien entspricht.

Ein defekt gekauftes Radio tauscht ihr doch auch um.


Gruß Wurzel
http://www.wuppertaler-muenzfreunde.de/

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