Man war eben mit den bequemen und leichten Banknoten zufrieden. Der Goldfünfer war mit nur 16 mm Durchmesser klein und unhandlich, das silberne Fünfkronenstück mit seinen 36 mm zu gross und zu schwer für den Geschmack der Öffentlichkeit. Das ist doch eigentlich auch ein ganz interessantes numismatisches Thema; wie gross darf eine Münze sein, damit ihre Handhabung als unkompliziert empfunden wird. Andere grosse Münzen, die wenig beliebt waren, sind die englischen Crowns und in Teilen der USA die Silberdollar. Die Prägung des Slberdollars wurde ja politisch forciert, hier ging es um die Interessen der Minenindustrie im mittleren Westen, allerdings sollten die Münzen nur der Deckung der Silvercertificates dienen, an einen Ersatz für die Banknoten war nicht gedacht.Numis-Student hat geschrieben:Eigentlich ein erstaunliches Phänomen, dass der Staat versucht, "minderwertiges" Papiergeld wieder durch Silber- oder gar Goldmünzen zu ersetzen. Da fallen mir keine Parallelen ein.Mynter hat geschrieben: Die Reichsbank hoffte, dass diese Münzen in den Umlauf gelangen würden , um so die Fünfkronenscheine zu ersetzen. Somit war der Jubiläumsfünfer bereits der zweite Versuch, das Papiergeld zurückzudrängen ,nachdem Schweden zwischen 1881 und 1920 zu diesem Zwecke schon einmal Fünfkronenstücke aus Gold verausgabt hatte, hierfür war extra die Skandinavische Münzkonvention erweitert worden, die dieses Nominal nicht vorsah.
Und noch erstaunlicher, dass die Schweden die Gelegenheit nicht glücklich genutzt haben![]()
Schöne Grüße,
MR
Die Schaffung des goldenen Fünfkronenstücks schien in erster Linie das Steckenpferd eines einflussreichen Reichstagsmitgliedes gewesen zu sein.Sein Name lautet Carl Magnus Björnstjerna, der für die Konservativen im Parlament sass. Björnstjernas war ein überzeugter Verfechter des Goldstandards, zudem wollte er den damals in Schweden zahlreichen Privatbanken, die überwiegend Noten zu 5 und 10 Kronen emittierten, das Wasser abgraben. Eine ziemliche Leistung, so eine Lobbywirksamkeit zu entfalten, dass extra eine zwischenstaatliche Konvention ergänzt wird . Die Stockholmer Münze war übrigens gegen das goldene Fünfkronenstück und verwiess hier auf die misslichen Erfahrungen , die Deutschland 1877/78 mit dem goldenen Fünfmarkstück gemacht hatte. Von Björnstjerna ist der Ausspruch überliefert : " die Menschen müssen endlich begreifen, dass Papier kein Geld ist ".Dem hielten die Kritiker des goldenen Fünfers engegen, dass ein durchgefrorener Bauer auf dem Wochenmarkt lieber eine leicht zu fassende Banknote annehmen würde, als eine winzige Münze, die ihm nur aus den steifen Fingern fiele, sowie, dass der Fünfer überflüssig sei, wo doch schon das Zehnkronenstück niemand wolle. Doch Bjönstjern setzte sich durch. Die Auflagen des Fünfkronenstückes blieben allerdings bescheiden,ca 500.000 Stück wurden geprägt, davon 112.000 Stück erst 1920, als Geld aus Gold bereits im Begriff war,zum Anachronismus zu werden.