Die Bezeichnung Rektorentaler in der Numispedia habe ich übrigens dort zum ersten Mal gefunden. Der Name leitet sich ab vom Rektor, dem Titel des Oberhaupts von Dubrovnik / Ragusa, einer Stadtrepublik von Kaufleuten. Dieser Taler ist unter den ragusanischen Ausgaben mit Abstand die Münze mit dem häufigsten Vorkommen im Handel. Die Erhaltung sämtlicher Typen ist in der Regel schwach. Das liegt daran, daß Ragusa nur eine relativ geringe Menge an eigenen Münzen prägte. Für den Handel wurden mehrheitlich ausländische Währungen (z.B. aus Venedig) verwendet. Von daher ist die Bezeichnung "Prachtstück" in der Auktion oben vielleicht etwas euphemistisch, aber vom kaufmännischen Standpunkt her berechtigt. Wer würde seine Ware schon mit der Bezeichnung "Gute Durchschnittsware" anbieten? Der Käufer wird sie schon - wie auch hier geschehen - herunterwerten. Damit dieser Thread noch etwas Sinn behält und nicht ein weiterer Exkurs ins Grundsätzliche wird, füge ich mein Exemplar zur Ansicht bei. Es stammt aus einer Saalauktion, hat 40,- DM gekostet und erreicht bei weitem nicht die Qualität des angefragten Stücks. Aber dafür immerhin die Qualität des Stücks, das in der Numispedia abgebildet ist: http://www.numispedia.de/Rektorentaler
In einer alten Münzzeitschrift (Die Münze 7 / 1977) wird übrigens für diesen Typ in der gezeigten mäßigen Erhaltung ein Durchschnittspreis von 100,- bis 150,- DM angesetzt. Die ebay-Spezialisten werden daraus den messerscharfen Schluß ziehen, daß er für ca. 10,- Euro zu haben ist!
Gruß klaupo
10.- Euronen? - kauf ich sofort!!! 