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Taler Brabant 1764
Verfasst: Sa 29.11.08 22:17
von klosterschueler
Liebe Numismatikfreunde!
Wie schon bemerkt, arbeite ich mich gerade durch einen Haufen schöner Münzen, und bei folgender bitte ich um eure Hilfe.
Was ich bis jetzt herausgefunden habe:
1 Taler Brabant, 1764, Mst. Brüssel.
Was unklar ist: Im Schön ist die Münze unter Maria Theresia gelistet, ich lese aber ihren Gatten (FRACIS).
Im Schön steht für die Münzstätte Antwerpen (wo der Taler laut Jahreszahl nicht mehr geprägt werden sein soll) als Kennzeichen eine Hand, für Brüssel ein Engelsköpfchen. Das sieht man wo?
Herzlichst
Euer Klosterschüler
Verfasst: Sa 29.11.08 22:25
von Chippi
Das Engelsköpfchen siehst du am Ende der AV-Legende "FRANCIS D GRA........S A Kopf".
Gruß Chippi
Verfasst: Sa 29.11.08 22:35
von klosterschueler
Aaaah, jetzt hab ich's gefunden....merci!
Verfasst: Sa 29.11.08 22:44
von Zwerg
Den Kronentaler von 1764 gibt es sowohl mit der Titulatur
Maria Theresias als auch der von
Franz
Grüße
Zwerg
Verfasst: Sa 29.11.08 22:48
von klosterschueler
Lieber Zwerg!
Herzlichen Dank für die "Erhellung".
Klosterschüler
Verfasst: Di 02.12.08 22:19
von klosterschueler
Liebe Numismatikfreunde,
noch ein kleiner Nachtrag: Taler unter Franz II, Brabant, 1797 C (S#103), also Prag. Erhaltung solala, auf 6 Uhr kann man noch erkennen, was so im Laufe der Zeit so herumgefummelt wurde.
Frage: Warum wurde für Brabant in allen möglichen Münzstätten geprägt? Im Schön finden sich bis zu 8 Münzstätten. Wie dies? War der Taler das "Römische-Verträge-Stück" des 18.Jh?
Euer Klosterschüler
Verfasst: Mi 03.12.08 00:11
von Gerhard Schön
klosterschueler hat geschrieben:Warum wurde für Brabant in allen möglichen Münzstätten geprägt? Im Schön finden sich bis zu 8 Münzstätten.
Ab dem Ende des 18. Jahrhunderts waren die Kronentaler besonders im Süden des Reiches weit verbreitet (wurden dann ja auch von zahlreichen süddeutschen Ständen in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts in neuer Gestaltung geprägt). Das Münzmotiv des Kreuzes rührt von den Albertustalern (Kreuztalern) her. Die Kronentaler waren leichter ausgebracht als die Reichsspeziestaler, sie wurden unter der Regierung des Kaiserhauses geprägt, stellten aber keine reichskonstitutionsmäßige Sorte dar. Nachdem in Süddeutschland die eigentlich gültigen Konventionstaler schon weitgehend aus dem Zahlungsverkehr in Richtung Levante abgewandert waren, dadurch die Kopfstücke (Zwanziger) zur hauptsächlich vorhandenen Münze wurden, die in ihrer Mehrzahl aber schon ziemlich abgegriffen waren, so dass sechs davon nicht mehr den Silbergehalt eines ganzen Konventionstalers ergaben, wollte auch kaum noch jemand einen solchen für sechs Kopfstücke hergeben. Mehr als diesen Gegenwert in Handel und Wandel zu geben oder zu nehmen war aber verboten. Viel einfacher hatten es da die Kronentaler, deren Kurs man auf der Grundlage der abgegriffenen Zwanziger festlegen konnte und die dann wirklich zu haben waren, nicht zuletzt deshalb, weil sie in so vielen Münzstätten in hoher Stückzahl produziert wurden.
Verfasst: Mi 03.12.08 07:09
von klosterschueler
Sehr geehrter Herr Schön!
Herzlichen dank für diese ausführliche Information.
lg
Klosterschüler