geschwärzte 1 Shilling GB 1873 1887

[Boweub]

Guten Tag,
ich habe zwei 1 Shilling - Münzen aus Großbritannien bekommen, sie sind schwarz.
Lt. Katalog 925er Ag.

Gab es damals Gründe fürs "schwärzen" ? Wie bei den deutschen Münzen im 1. Weltkrieg?
Sind sie nur schwarz geworden weil sie falsch gelagert waren? (Haben sie sich schwarz geärgert?)
Ich habe mal gelernt: nicht putzen. Aber schön ist das nicht.

Außerdem ist die Münze von 1871 eine Wendeprägung. Die nachfolgenden Jahrgänge der
englischen 1 Shilling-Münzen sind es bei mir nicht.
Mir fehlen ältere Vergleichstücke.
Ist die Wendeprägung normal gewesen?

1.) KM 734.2, 1871 (Wendeprägung)
2.) KM 761, 1887

M.f.G.
Boweub

[KarlAntonMartini]

Die wurden nicht geschwärzt, das ist echte Patina. Unbedingt so lassen! Der 1873er hat über dem Datum eine Stempelnummer, welche? Und wie ist der Rand beschaffen? Grüße, KarlAntonMartini

[Boweub]

Guten Abend,
ich habe mal gewogen:
1873 = 5,4 - 5,5 Gramm
1887 = 5,6 Gramm
beide sind nicht magnetisch
beide etwas über 23 mm Durchmesser.

Beide haben einen geriffelten Rand.
Über dem Datum der "1873" kann ich keine Nummer erkennen.

M.f.G.
Boweub

[Mynter]

Bei "geschwärzten " ( d.h. ungebeizten ) Münzen wäre auch das Relief schwarz .

[KarlAntonMartini]

Über dem Datum der "1873" kann ich keine Nummer erkennen.

M.f.G.
Boweub

Doch, da ist eine. Winzig. Ich sehe sie auch, nur kann ich sie nicht lesen. Über der 8 und der 7.

[Boweub]

Also mit viel Wohlwollen erkenne ich eine "1"

Gehe gleich mal zu einem Optiker mit einer besseren Lupe.

M.f.G.
Boweub

[KarlAntonMartini]

Hier ist die Die-Nr. und ihre Position gut zu sehen:

Wer suchen will: Die-Nrn. gibts nur auf Sovereigns 1865-1874, Half-sovereigns 1863-1880 und beim gothic Florin, beim Shilling und Sixpence 1864-1879. Grüße, KarlAntonMartini

[Boweub]

Ich habe nochmal ein Scan-Ausschnitt gemacht.
Besser bekomme ich es nicht hin.

M.f.G.
Boweub

1873_1.jpg

[usen]

Hallo,
ich meine am Ende eine 8 zu erkennen. Leider erkenne ich nicht mehr.
MfG
Frederik

[KarlAntonMartini]

Ja, das müßte 118 sein.

[Boweub]

Guten Tag,
laienhafte Recherche im Internet von mir zeigte, dass -in besseren Erhaltungen- teilweise hohe Preise von Händlern verlangt werden.

Was sagen die Zahlen über der Jahreszahl aus?
Ist die "Wendeprägung" um 180 Grad normal?

Bei meinem Stück könnte ich mich mit der "118" anfreunden, wenn sie auch schwer zu erkennen ist.

M.f.G.
Boweub

[KarlAntonMartini]

Die Wendeprägung ist bei diesem Typ normal. Warum genau die Stempelnummern benutzt wurden, läßt sich offenbar aus den Archiven der Tower-Mint nicht klären. Eine verbreitete Theorie besagt, daß es um die Prüfung der Haltbarkeit von Stempeln gegangen sei. Vielleicht war es auch ein Versuch, Fälschungen zu erschweren. Es gibt offenbar auch keine Aufzeichnungen darüber, welche Stempel-Nrn. auf welchem Jahrgang verwendet wurden. Spezialsammler haben in jahrzehntelanger Recherche die Nummern zusammengetragen und im Katalog von Rayner wird die jeweils höchste bekannte Stempelnummer erwähnt. - Die Auflagezahlen des ersten Shilling-Typs von Victoria sind relativ klein, tw. unter einer Million pro Jahrgang, am häufigsten sind 1872-73. Beim Jahrgang 1873 ist die höchste bekannte Stempelnummer 141.
Grüße, KarlAntonMartini

[Boweub]

Vielen Dank für die ausführlichen Antworten.
Und wieder hat es sich gelohnt hier im Forum eine Frage zu stellen.

M.f.G.
Boweub