Numismatikforum

Hallo,

ich habe die ganz klassische Anfrage: null Ahnung von Münzen, aber einen ganzen Haufen davon rumzuliegen. Ich möchte die Münzen gerne verkaufen und würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könntet den Wert zu bestimmen und mir vielleicht auch Rat geben könntet, wo ich die Münzen verkaufen kann (wohne in Potsdam).

Ich zeig sie einfach mal: geht gleich weiter

Hab schon mal versucht, die alle zu entziffern:

1 Johann Koenig Amalie Koenigin V. Sachsen
1822 10. November 1872
2 nicht lesbar
3 Libertas AVCG
Septsevavo pxipartmax
4 Libertad dos centavos
Republica Argentina 1894
5 Napoleon Empereur
Empire France Cing centimes
6 Republica Mexicana 1882
V
7 Friedrich der Streitbare Friedrich August 1409 Universität Leipzig 1909
Deutsches Reich 1909 Zwei Mark
8 Fridericus Borussorum Rex
Einen Reichsthaler 1764
9 Friedrich Schiller 1759-1934
Deutsches Reich 2 Reichsmark
10 Deutsches Reich 5 Reichsmark
Paul von Hindenburg 1847-1934
11 Siegesthaler 1871
Wilhelm Koenig von Preussen
12 2000 Jahre Bonn
Bundesrepublik Deutschland 1989 10 Deutsche Mark
13 700. Jahrestag der Schlacht Dürnkrut u. Jedenspeigen
Republik Österreich 100 Schilling
14 XII Olympische Winterspiele Innsbruck 1976
Republik Österreich 100 Schilling
15 Information vom beiliegendem handschriftlichen Zettel:
Marc Aurel, Caesar 139-161 für Faustina +175, Tochter des
Antonius Pius u. Gattin des Marc Aurel geprägt ~161-175
Drap. Büster mit Perlenband im Haar
Rückseite entweder stehende Juno oder Venus stehend mit Taube
und Zepter
16 Information vom beiliegendem handschriftlichen Zettel:
Constantin I, der Große 307-337
Trier 310-313
Bekr. Geharn. Büste nach r.
CONSTANTINUS.P.F.AUG / SOLI INVICTO COMITI
stehender SOL mit Globus
zw. T-F
unten Prägestätte ARL
17 nicht lesbar
18 Friedrich Schiller 10.XI.1759 – 9.V.1805
Schiller-Ehrung 1055 Wir wollen sein ein einzig Volk von Brüdern
MB 900
19 Spiele der XX. Olympiade München 1972
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark
20 100 Jahre Dieselmotor
Bundesrepublik Deutschland 1997 10 Deutsche Mark
mit Echtheitszertifikat
habe ich 2mal, eine mit Fleck
21 Treu der Verfassung 1919-1929 11. August
Deutsches Reich 3 Reichsmark Hindenburg Reichspräsident
22 Spiele der XX. Olympiade in Deutschland 1972
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark
23 Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark 1990
800 Jahre Deutscher Orden 1190-1990
24 1512-1594 Gerhard Mercator
Bundesrepublik Deutschland 5 Deutsche Mark 1969
25 Orden pour le Merite für Wissenschaften und Künste
A.v. Humboldt 1.Kanzler des Ordens 1842-1992
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark 1992
26 18. Oktober 1813-1913
Deutsches Reich 1913 Drei Mark
27 Spiele der XX. Olympiade München 1972
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark
28 Carl Zeiss 1816-1888
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark 1988
29 Kaiser Friedrich I. Barbarossa *1122 +1190
Bundesrepublik Deutschland 10 Deutsche Mark 1990
30 Stadt Trier
Kleingeldersatzmarke 10 Stadt Trier

wegen Hakenkreuzen nicht eingescannt:

2 Reichsmark 1937 (Hindenburg) (2 Stück)
2 Reichsmark 1938 (Hindenburg) (3 Stück)
2 Reichsmark 1939 (Hindenburg) (2 Stück)
5 Reichsmark 1938 (Hindenburg)
5 Reichsmark 1935 (Hindenburg) (ohne Hakenkreuz)
5 Reichsmark 1934 (Garnisonskirche Potsdam)
2 Reichsmark 1934 (Garnisonskirche Potsdam) 21. März 1933



A weiß jemand aus welchem Land die ist
B Ficha no tiene Valor
C da ist gar nichts drauf
D 10 Francs
E Berti Vogts
Shell IX Fussball-Weltmeisterschaft Mexiko 70

Und dann habe ich noch Kleingeld und Scheine aus zig Ländern (alle nicht sehr alt 1937 und jünger). Kann ich das einfach zur Zentralbank bringen?

Kleingeld aus:
Dominikanischen Republik
England
Portugal
USA (darunter ein Quarter Doller „Live free or die / old man of the mountain“ 2000
und one dime von 1937)
Belgien
Tschechien
Spanien (mit Franco, eine peseta von 1944, eine mit Loch)
Schweden
Dänemark (eine Krone von 1924)
Irland
Italien
Polen (5 Zloty von 1932)
Frankreich (2 Franc von 1945, 1 Franc von 1946)
Österreich
Ungarn
Schweiz
Griechenland
Türkei
Estland
Jugoslawien
Kroatien
Tschechoslowakei
Litauen
Sowjetunion
Niederlande

Scheine aus:
Polen
Dominikanische Republik
USA
Afghanistan
Vietnam
China
Litauen
Argentinien

Entschuldigt die Unübersichtlichkeit, ich bin etwas überfordert mit der Menge an Münzen und wirklich forumserfahren bin ich auch nicht...

Grüße und Dank an jeden der sich hier mal durchwühlt
SinSin

Ich will nur was zu meinem Spezialgebiet sagen:
Nr. 18: Teilnehmer-Medaille der Schillerehrung in Weimar anlässlich seines 150. Todestages 1955
31,5 - 32 mm. Silber 900, ca. 15,8 g, Auflage: ca. 200 Exemplare
Es gibt noch eine Variante mit Nadel (Ehrungsmedaille) die nur in einer Auflage von ca. 20 Exemplaren existiert.
In der Literatur zu finden: Engler 120
Gruß Lutz

Die Dänenkrone von 1924 ist selten - als einziger Jahrgang dreistelliger Katalogpreis.

Gruß klaupo

Du hast da eine durchaus gehaltvolle Mischung von der Antike bis in die Gegenwart. Da Du, wie ich vermute, als Nichtsammler "en bloc" verkaufen willst, empfehle ich Dir das Münzauktionshaus Senger in Berlin- Tempelhof. Ein Familienunternehmen, bei dem Du anrufen kannst. Die sollen bei Dir vorbeischauen, alle Positionen marktgerecht konfektionieren und für Dich versteigern. Wichtig ist, daß Du eine listenmäßige Aufstellung ählich wie oben vornimmst, damit in Tempelhof nichts "verlorengeht".

Ein Verkauf en Block ist auf keinen Fall anzuraten - das passt doch alles gar nicht zusammen und garantiert einem Investmentprofi resp. dem Handel nur garantierte Tiefstpreise !
Du hast einige gute Stücke darunter und da solltest Du Dich möglichst an den Spezialsammler wenden. Das DM-Kleinzeug wegen dem Silbergehalt / Silberwert überprüfen (- geht über eine Münzzeitschrift wie die moneytrend mit Katalogteil) und ggf. auch im Ebay die Zuschläge beobachten. III.Reich wird im Ebay recht hoch gehandelt - überprüfen !
Der Doppeltaler aus Sachsen (Nr.1) sollte auch nicht verschleudert werden ! Suche die korrekten Beschreibungen z.B. im ma.shops.de zusammen. Auch die antiken Stücke können Seltenheiten beinhalten.
Also, eh Du Dich an Senger wendest ... in Berlin gibt es mehrere Auktionshäuser aber auch sonst deutschlandweit. Mach Dich schlau, WAS Du da genau hast.
Hat ja sicher keine Eile.

Damit wäre ein Laie für den Anfang aber heillos überfordert . Es sei denn, er hätte Zeit und Lust, sich in die Materie einzuarbeiten. Natürlich käme dann auch ein Direktverkauf über ebay oder muenzauktion.com in Frage. Nur: nach meinen Erfahrungen habe die meisten Nachlaßnehmer nicht die geringste Lust zur intensiveren Beschäftigung mit derartigen Dingen.
Senger kommt für diese Partie am ehesten in Frage, weil er auch Kleinlose konfektioniert und in seinen Katalogen entsprechend anbietet. Konfektionieren heißt in diesem Zusammenhang, eine Partie in sinnvolle Einzel- und Gruppenlose aufzuteilen und optimal zu präsentieren. Von Komplettverramschung ist hier nicht die Rede.

Vielen Dank für die bisherigen Antworten und Hinweise!

Ich werde beide Ratschläge beherzigen, habe schon ein paar Münzen bei ma nachgeschaut, allerdings haben meine Münzen ja nicht mal ansatzweise den guten Zustand wie die Münzen dort...
Und den Vorschlag mit dem Auktionshaus finde ich auch super, danke dafür, wäre mir selbst nie in den Sinn gekommen, da ich nicht gedacht hätte, dass sich das lohnt. Ich habe die Münzen mal vor Jahren (die liegen schon etwas länger bei mir in einer Kiste) einem Händler gezeigt und der tat so als wären die alle nicht viel wert.

Ebay ist leider gar nichts für mich.

Wobei Du im voraus schon ein wenig aktiv werden könntest, indem Du die bundesdeutschen 5- und 10 DM Stücke herausfilterst und als "Silberlot" anbietest. Aufgrund zu hoher Auflagen sind diese Stücke für Sammler und Auktionatoren meist uninteressant, jedoch übersteigt der Silberwert mittlerweile schon den Nennwert. 5 er haben 7 g Feinsilber, 10er meist knapp 10 g. Den aktuellen Silberkurs entnimmst Du bitte http://www.silber.de.

Ich war diese Woche bei Senger. Er hat mir 200 Euro für alles geboten und als ich fragte ob ich die Münzen zur Auktion geben könnte fing er an zu lachen. Das macht man erst ab 1000 Euro.
Bin wieder gegangen...

SinSin hat geschrieben:Ich war diese Woche bei Senger. Er hat mir 200 Euro für alles geboten und als ich fragte ob ich die Münzen zur Auktion geben könnte fing er an zu lachen. Das macht man erst ab 1000 Euro.
Bin wieder gegangen...

Das ist ungefähr der Wert des ersten Stückes, des Doppeltalers von Sachsen aus dem Jahr 1872.

Mach Dir die Mühe, die Münzen zu bestimmen und einzeln oder in Lots, die zusammen passen, über Ebay zu versteigern.

SinSin hat geschrieben:Ich war diese Woche bei Senger. Er hat mir 200 Euro für alles geboten und als ich fragte ob ich die Münzen zur Auktion geben könnte fing er an zu lachen. Das macht man erst ab 1000 Euro.
Bin wieder gegangen...

Tja, dann kann man diese Vögel nicht mehr ruhigen Gewissens weiterempfehlen.
Mit diesem Geschäftsgebaren steht Senger übrigens nicht allein da, viele Händler betrachten ihre Ladengeschäfte nur noch als Ankaufsbuden zum Abzocken der unwissenden Erbengeneration. Das ist heutzutage leider in vielen Fällen so.
Versuch´s mal bei Mehlhausen & Priese, ansonsten fällt mir im Bereich Berlin kein weiteres Auktionshaus speziell für Münzen ein. Pollandt im Europa - Center ist ein Ladenhändler, der auch viel im Internet macht. Ich weiß allerdings nichts über sein Geschäftsgebaren.

Alles in allem sind die Münzen die du abgebildet hast schon einen ordentlichen mittleren dreistelligen Betrag Wert, dazu die weiteren aufgelisteten Stücke, die ich jetzt nicht genau überschlagen habe (Dänemark 1 Kr. 1924 liegt ja zusätzlich bei ca. 200,- in ordentlicher Erhaltung, wie Klaupo schon andeutungsweise schrieb).
200 Euro wären wirklich ein Schleuderpreis für den gesamten Posten und ein Angebot in dieser Höhe ist definitiv nicht fair (selbst wenn man bedenkt, dass der Händler ja auch etwas daran verdienen muß)!

Gruß,
Maico

Die meisten Händler wollen auch nicht "fair" sein, sondern ihre Betriebsergebnisse optimieren. Faire Preise erzielt man bei diesem Material am besten durch eine Direkteinstellung auf einer Auktionsplattform. Nicht umsonst sprach man hier von einer "Demokratisierung des Handels", auch wenn dies vielen alteingesessenen Listen- oder Ladenhändlern nicht paßt, weil es ihren Preisgestaltungen abträglich ist.