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Wie hoch darf Gewichtsabweichung sein?

Verfasst: Do 27.05.21 14:51
von HGH
Guten Tag zusammen!

Habe einen Sovereign aus Australien, 1864 in Sydney geprägt. Laut Literatur soll er 7,988 Gramm Gewicht haben. Auf meiner China-billig-Münzwaage wird 7,9 Gramm angezeigt, während dieselbe Waage bei anderen Sovereigns 8,0 Gramm anzeigt. War beim Goldschmied um die Ecke, dessen Waage zeigt sogar nur 7,88 Gramm an. Er meint, das könne mit Abnutzung erklärt werden. Ok, Kratzer, Schrammen etc scheinen mir plausibel, dabei wird Material sozusagen "verschoben" - aber Material geht doch nicht "verloren", oder? Anbei ein Foto.

Gruß, Hans-Georg.
F_Mein_1_Australischer_Souvereign_beidseitig_zugeschnitten_kl.jpg

Re: Wie hoch darf Gewichtsabweichung sein?

Verfasst: Do 27.05.21 17:52
von Mynter
HGH hat geschrieben:
Do 27.05.21 14:51
Guten Tag zusammen!

Habe einen Sovereign aus Australien, 1864 in Sydney geprägt. Laut Literatur soll er 7,988 Gramm Gewicht haben. Auf meiner China-billig-Münzwaage wird 7,9 Gramm angezeigt, während dieselbe Waage bei anderen Sovereigns 8,0 Gramm anzeigt. War beim Goldschmied um die Ecke, dessen Waage zeigt sogar nur 7,88 Gramm an. Er meint, das könne mit Abnutzung erklärt werden. Ok, Kratzer, Schrammen etc scheinen mir plausibel, dabei wird Material sozusagen "verschoben" - aber Material geht doch nicht "verloren", oder? Anbei ein Foto.

Gruß, Hans-Georg.

F_Mein_1_Australischer_Souvereign_beidseitig_zugeschnitten_kl.jpg
Hallo Hans Georg,
Doch, Material kann verloren gehen durch sogenanten Abrieb, wenn die Münze im täglichen Verkehr umläuft. Aus diesem Grund legte das jeweilige Münzgesetz fest, wieviel Material verloren gehen konnte, bevor die Münze leichter als das Passiergewicht, das leichteste zulässige Gewicht war. Einer Goldmünze mit den technischen Daten eines Sovereigns billigte man damals 50 Jahre zu, bevor sie zu leicht war und eingezogen werden musste. Ich habe jetzt die Daten für den Sovereign nicht im Kopf, Ich werde nachher mal nachschlagen, falls Du es nicht selbst - oder ein anderes Forumsmitglied es tut.
Funfakt: Im Deutschen Reich wurden untergewichtige Goldmünzen auf Kosten des Staates eingezogen, in England war jeder Privatmann dazu berechtigt, eine untergewichtige Goldmünze zurückzuweisen oder sogar zu entwerten. Mit anderen Worten: Im viktorianischen England hat sich der Staat einen Dreck darum gekümmert, wie der Münzumlauf aussah.

Re: Wie hoch darf Gewichtsabweichung sein?

Verfasst: Do 27.05.21 18:15
von Mynter
Gefunden:
7.93787g
Weighing-in at 7.98805g, a gold sovereign was considered legal tender providing it didn't fall below the legal minimum weight of 7.93787g

Das heisst, dass deine Münze untergewichtig ist. Vermutlich wird sich damals halt niemand darum gekümmert haben, sie einzuziehen.