Numismatikforum

Hallo,
mir sind heute auf dem Flohmarkt drei "Gussobjekte" (zum Fielmanntarif) zugelaufen; nun stellt sich mir doch die Frage, was ist das denn genau ?
Die Oberflächen und die Formen vom Kreuz und vom X-förmigen Kreuz kenne ich von Katangakreuzen, die einfache gerade Stange nicht.
Leider hat Jemand diese drei Objekte bunt angefärbelt, Spiritus und Aceton haben keinerlei Auswirkungen, Nitroverdünnung erfüllt das heimische Wohnzimmer mit feinem Duft, tut aber sonst auch nichts.

Was habe ich jetzt hier vorliegen ? 2,5 Katangakreuze oder Touristenkram aus dem kongolesischen Souvenirshop ?
Wie bekomme ich die Farbe weg ?

Als Vergleich habe ich noch eine Übersichtsaufnahme mit meinem echten Katangakreuz angehängt.

Schöne Grüße,
MR

Hier noch die technischen Daten:

+: 218,1g, 9,5 cm
X: 208,6g, 10,3x4,4cm
I: 203,5g, 14,3cm

MR

Meiner unmaßgeblichen Meinung nach - "Nippes"

Grüße
Klaus

Danke für Deine -wenn auch etwas ernüchternde- erste Antwort.

MR

Erst einmal stimmt das Größenverhältnis? Dem Gewicht nach wahrscheinlich nicht.
Ich kann nicht erkennen das die Objekte angemalt sind, eher stark gereinigt mit Mitteln die Du benutzt hast oder was anderes.Von der Structure her sehen die nach Originalen aus. Im Kreuz sieht man in einer Vertiefung in der Mitte auf der Rückseite noch Rückstände einer Patina (grün).
Sollten sie doch angemalt sein,kann es nur Klarlack sein und sollte mit Beize entfernbar sein.
Die Kreuze kommen in allen möglichen Gewichten vor. Unten ein paar Beispiele.

Zu der Stangenform sollte noch erwähnt werden, auch so etwas wurde als Zahlungsmittel verwendet.

https://www.histoire-numismatique.com/p ... tanga.html

Ich halte die Stücke für modern. Diese werden wohl heute noch "in der Region" als Souvenirs und Gastgeschenke hergestellt, weichen aber in den Details meist deutlich von den authentischen Barren ab.

Die rötliche Färbung des Kupfers ist m.E. natürlich.

Auch ältere Stücke wurden recht oft zum Schaden der Sammler gefälscht.

Gruß
Tilos

Wenn man in dem verlinkten Artikel einmal die Oberflächenstruktur mit den hier abgebildeten Stücken und den dort abgebildeten Fälschungen vergleicht, wird der Unterschied klar.
Übrigens erzählt der Google Übersetzer allerhand Mist.

rati hat geschrieben: ↑

So 25.05.25 11:02

Erst einmal stimmt das Größenverhältnis? Dem Gewicht nach wahrscheinlich nicht.
Ich kann nicht erkennen das die Objekte angemalt sind, eher stark gereinigt mit Mitteln die Du benutzt hast oder was anderes.Von der Structure her sehen die nach Originalen aus. Im Kreuz sieht man in einer Vertiefung in der Mitte auf der Rückseite noch Rückstände einer Patina (grün).
Sollten sie doch angemalt sein,kann es nur Klarlack sein und sollte mit Beize entfernbar sein.

Eigentlich hätte ich mir schon zugetraut, mit einer Münzwaage und einem Zollstock umgehen zu können Aber ich werde gerne noch einmal kontrollieren

Also ich bin zwar selbst Rot/Grün-"blind", aber bei denen sehe selbst ich, dass die Oberseiten in einem schrecklichen Violett sind, die Unterseiten in einem Rotgold, ich werde aber auch da gern noch die Farbbeschreibungen meiner Lebensgefährtin einstellen Natürliche Kupferfarbe oder Patina oder gereinigte Kupferfarbe ist es nicht.

Alle drei von mir an einer Stelle getesteten Mittel haben nichts geändert.

Eben, die Oberflächenstrukturen waren auch das, was mich noch am ehesten auf Originale hoffen liess.

Schöne Grüße,
MR

tilos hat geschrieben: ↑

So 25.05.25 12:23

https://www.histoire-numismatique.com/p ... tanga.html

Ich halte die Stücke für modern. Diese werden wohl heute noch "in der Region" als Souvenirs und Gastgeschenke hergestellt, weichen aber in den Details meist deutlich von den authentischen Barren ab.

Die rötliche Färbung des Kupfers ist m.E. natürlich.

Auch ältere Stücke wurden recht oft zum Schaden der Sammler gefälscht.

Gruß
Tilos

Also ich glaube, der Link ist die Lösung:

Und schließlich der Vergleich zwischen Alt und Neu (neue rote Kreuze der Union Minière du Haut Katanga)

Katanga Rotkupferbarren Umk individuelles Geschenk Katanga Umk geröteter Kupferbarren

Es gibt auch barrenförmige Barren, die von der Union Minière du Katanga gegossen wurden. Einige dieser Barren wurden in Kisten verpackt, um sie an Führungskräfte, Persönlichkeiten oder Besucher des Bergbaubetriebs zu verteilen. Das linke Exemplar befindet sich noch in der Originalverpackung und ist Eigentum eines Lesers, dem wir herzlich danken. Das zweite kam vom Flohmarkt und wurde lose verkauft, es hatte keine Hülle mehr.

Also ist das wohl ein Dreierset der Union Miniere
Auf der verlinkten Seite sieht man auch schön den Farbkontrast der Oberseite und der Seitenfläche bei dem Stangenbarren, genauso, wie es bei meinen drei Exemplaren auch ist (Warum habe ich nur Ober- und Unterseite fotografiert und nicht die Seite ? )

Also hier wird zumindest auch ein rot lackiertes Kreuz erwähnt
https://www.sparkassengeschichtsblog.de ... ngsmittel/

Bei der Recherche sind mir auch mehrere solcher rot lackierter Kreuze untergekommen. Scheint also nichts ungewöhnliches zu sein.

Stadtmynz hat geschrieben: ↑

Mo 26.05.25 12:47

Also hier wird zumindest auch ein rot lackiertes Kreuz erwähnt
https://www.sparkassengeschichtsblog.de ... ngsmittel/
Bei der Recherche sind mir auch mehrere solcher rot lackierter Kreuze untergekommen. Scheint also nichts ungewöhnliches zu sein.

Vermutlich Fehleinschätzung, offensichtlich nicht vertraut mit den Oxidfarben des Kupfers.

Hier noch ein paar Fotos, die die verschiedene Farbigkeit der Ober- und Unterseite etwas besser zeigen (egal, ob durch Oxidfärbungen oder durch Absicht, diese Zweifarbigkeit entspricht genau diesen Andenkenstücken im Originaletui aus dem Link).

rati hat geschrieben: ↑

So 25.05.25 11:02

Erst einmal stimmt das Größenverhältnis? Dem Gewicht nach wahrscheinlich nicht.

Hier noch Fotos mit Zollstock und Waage.

Auch wenn es doch keine gelaufenen Stücke zu sein scheinen muss ich doch sagen: Interessant!
Ich wusste noch nicht, dass es diese "Nachprägungen" zu Geschenkzwecken gibt.

Danke fürs die vielen Bilder

Grüße Erdnussbier