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von KarlAntonMartini » Mi 22.04.09 12:31
Kupfermünzen reinigen ist ganz heikel. Eine braune oder gar schokoladenfarbige Patina, die sich auf Kupfermünzen des 19. Jahrhunderts und älter bildet, wenn die Stücke trocken lagern, sollte man nicht angreifen. Schmutz kann man durch Kernseifenlauge oder Lösungsmittel (zB Aceton) versuchen aufzuweichen, dann ggf. Ritzen und Buchstaben mit einem Holzspan unter dem Binokular vorsichtig auskratzen. Andere Methoden schaden mehr als sie nützen. Auf deiner Münze (was für eine wars denn?) hat sich jetzt offenbar partiell rotes Kupfer(I)oxid gebildet, vermutlich war auf der Oberfläche vorher tw. Grünspan, also auch Cu(HO)² vorhanden. Verdünnte Schwefelsäure könnte helfen, aber danach würde das Münzlein eine poröse Oberfläche haben und gut zehn Jahre brauchen, um sich von Schweinchenrosa wieder zu einem normalen Farbton zu entwickeln. Könnte man mit Schwefelleber nachhelfen? Vielleicht hat noch wer eine bessere Idee. Ich lasse jedenfalls an Kupfer und Messing keine Chemie mehr. Grüße, KarlAntonMartini
Münzsammler seit 60 Jahren. Mitglied im Numismatischen Verein zu Dresden und der Oriental Numismatic Society.