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Frage zur Konservierung
Verfasst: Mi 11.07.07 21:37
von Fides
Hallo Münzfreunde, brauche den Rat von Experten. Habe hier einen Dupondius Nero, wo besonders die Rückseite einer entsprechenden Bearbeitung bedarf. Wer kann mir entsprechende Tipps geben?
Verfasst: Do 12.07.07 09:48
von helcaraxe
Dazu müsstest Du mal ein Bild einstellen, damit wir uns eine Vorstellung machen können, was für ein Zustand vorliegt.
So pauschal lässt sich keine Aussage treffen.
Verfasst: Do 12.07.07 10:12
von Fides
Ich bin neu hier im Forum.
Die Münze ist im sehr guten Zustand, nur auf der Rückseite 2 Punkte von Metallfrass.
Habe schon versucht, über Attachment Bilder reinzusetzen, was mir aber nicht gelingen will. Habe es aufgegeben.... An den Bildern kann es nicht liegen, eher am Verfahrensweg.
Verfasst: Do 12.07.07 10:43
von helcaraxe
Münze/Nero
Verfasst: Do 12.07.07 11:48
von Fides
Hier den Nero Dupondius:
Bildübertragung
Verfasst: Do 12.07.07 11:50
von Fides
Vielen Dank an helcaraxe!!! Meine Bilder waren 97 kb - hab sie etwas runtergerechnet - dann gings. Der Teufel liegt meistens im Detail!
Verfasst: Do 12.07.07 12:09
von helcaraxe
Gern geschehen,
jetzt werden unsere Experten, die mehr von der Materie verstehen, sich sicher zu Wort melden..

Verfasst: Do 12.07.07 17:11
von andi89
Hallo!
Anhand der Bilder kann ich jetzt auch nichts genaueres sagen, aber ob es Bronzepest oder nur eine Verkrustung ist kannst du ganz leicht selber prüfen. Falls das hellgrüne ganz bröselig ist und sich zum Beispiel leicht mit einem Zahnstocher abkratzen lässt, dann ist es mit ziemlicher Sicherheit Bronzepest. Ansonsten ist es nur eine Verkrustung.
andi89
Verfasst: Do 12.07.07 18:23
von chinamul
Hallo Fides!
Mir gefällt die hellgrün-giftige Färbung der Stelle überhaupt nicht, und ich meine, daß es sich dabei tatsächlich um die von uns allen gefürchtete Bronzepest handelt, die selbst Museumskonservatoren noch nicht in den Griff zu bekommen scheinen.
Ich kann Dir nicht sagen, was Du tun sollst, aber ich würde, wenn es meine Münze wäre, die betroffenen Stellen mit einer Nadel vorsichtig bis auf das gesunde Metall auskratzen und dann die Löcher mit einem Patiniermittel wieder dunkeln. Es ist bei dieser schönen Münze zwar ein wahrer Jammer, aber wenn Du gar nichts machst, kannst Du ihr beim allmählichen Zerbröseln zuschauen.
Gruß
chinamul
Verfasst: Do 12.07.07 20:24
von Fides
Danke für die Hinweise!
Verfasst: Fr 13.07.07 03:13
von soggi
Hallo,
bitte entschuldigt, daß ich einfach mal den thread "verunreinige".
aber ich hab nun schon öfters von der "bronzepest" gelesen...um was handelt es sich dabei genau, also was für stoffe sind daran beteiligt? stimmen diesbezüglich die aussagen im zitat unten?
auf der suche nach informationen hab ich nichts weiter gefunden...allerdings einen sehr merkwürdigen kommentar, ja ich würde ihn sogar gerade zu erschreckend bezeichnen, denn die bronzepest scheint es nach den langen erfahrungen vieler mitglieder hier auf jedne fall zu geben:
(
Quelle - letzter großer Absatz)
Ein geschickter Betrüger wird also gerade nicht versuchen, ein Objekt durch chemische Mittel auf alt zu trimmen. Viel eher wird er es unkorrodiert lassen und sich eine fiktive Fundgeschichte, eine sogenannte Legende, ausdenken, die erklärt, warum die Patina fehlt. Er könnte etwa sagen, das Stück sei im Moor gefunden worden, wo der fehlende Sauerstoff die Bildung einer Mineralkruste verhinderte. "Eine andere beliebte Legende ist die, daß die Korrosionsschichten aus ,konservatorischen Gründen' entfernt worden sind", sagt Christian Wunderlich. Tatsächlich glaubten früher selbst Museumsrestauratoren an die sogenannte Bronzepest, bei der eingelagertes Chlorit, ähnlich wie beim Verrosten von Eisen, zur fortschreitenden Zerstörung des Objektes führt - ein Irrtum. "Aber deswegen hat man die Patina früher oft bis aufs Metall abgefräst", sagt Wunderlich. "Wenn ich die Himmelsscheibe hätte fälschen wollen, dann hätte ich mir irgend so eine Geschichte ausgedacht - aber nie und nimmer hätte ich mich an die Korrosion herangewagt."
Verfasst: Fr 13.07.07 09:32
von Fides
Nochmals zur Münze. Der Scan hat die Farbe etwas verfälscht. Der Dupondius tendiert eher zu silbergrau. Könnte gut sein, das bei den Neros Dupondiuse ein Silberanteil vorhanden ist. Im Original ist auch das Porträt vom Nero wesentlich markanter, kriegt man über Scan nicht so gut rüber. Die Rückseite wurde leider etwas durch Bauschutt in Mitleidenschaft gezogen.
Ergo, von einer Bronzepest kann hier keine Rede sein.