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münzreinigung
Verfasst: Mo 14.07.08 01:24
von tollerhecht76
werte münzfreunde
kann mir einer einen guten tip geben,wie ich den grünen bzw. rotrostige belag von meinen meissner groschen bekomme?!
herzlichen dank

Verfasst: Mo 14.07.08 09:22
von Schwarzschaf
Ich habe mit Einlegen in Haushaltsessig und anschließenden Waschen mit Seife gute Erfahrungen gemacht!
Verfasst: Mo 14.07.08 10:25
von Salier
Verschiebe mal in den richtigen Bereich.
Verschoben nach -> Reinigung, Konservierung und nützliches Zubehör
Gruß
Salier
Verfasst: Mo 14.07.08 11:44
von B12
Aus welchem Material besteht das gute Stück ?
Ist der Belag fest oder schmierig?
Verfasst: Mo 14.07.08 15:27
von heku
Hallo,
Wenn es festanhaftende Beläge sind, dann sind es wohl Korrosionskrusten des in der Münze enthaltenen Kupferanteils.
Einen Versuch wäre es wert, es mit Kaiser-Natron zu versuchen. Einen kleinen Berg in die Innenfläche der Hand geben, tropfenweise Wasser dazu bis ein Brei entsteht, und dann die Münze damit mit den Fingern bereiben. Anschließend abspülen und wässern.
Unter solchen Krrusten kommen leider häufig rauhe und narbige Stellen zum Vorschein. Ich persönlich würde solche Münzen lassen wie sie sind.
Viele Grüße
Hermann
Verfasst: Di 15.07.08 08:35
von tollerhecht76
B12 hat geschrieben:Aus welchem Material besteht das gute Stück ?
Ist der Belag fest oder schmierig?
der belag ist fest
die münze ist aus silber
Verfasst: Di 15.07.08 12:18
von B12
Wenn es "gutes" Silber ist, kann eine milde Säure
die Beläge entfernen ohne die Münze weiter anzugreifen.
Ich würde mit Zitronensäure beginnen und wenige Tropfen
einige Minuten einwirken lassen. Gut Spülen !
Wenn eine Wirkung erkennbar ist, mit Tropfen weiter machen
bis das "grobe" entfernt ist. Dann in einer etwas dünnereren
Säure baden bis sich eine einigermassen gleichmässige
Färbung einstellt.
Unbedingt SEHR GUT SPÜLEN.
Gruss
Daniel
Verfasst: So 21.09.08 14:53
von Amiga2000
Ich hab hier einen Mittelalter Pfennig aus Silber mit Fundbelag.
Bekommt man sowas ab oder sollte man da lieber die Finger von lassen !?
Verfasst: So 21.09.08 15:00
von B12
Mit dem Bild kann man nicht viel dazu sagen,
aber mein Verdacht ist, daß es sich um Hornsilber handelt.
Man kann es entfernen, ist aber ein Job für den Spezialisten!
Gruss
Daniel
Verfasst: So 21.09.08 18:23
von heku
Hallo,
wenn es Hornsilber ist (ist für mich aus dem Bild nicht eindeutig erkennbar) dann gibt es hier ein spezielles Reinigungsmittel:
http://www.restaurierung-und-mehr.de/
Geh auf der Seite rechts unten zum Button "zum shop", dann links oben auf "Metallreiniger und Komplexbildner" und dort auf "Ag 351A", das dritte Produkt von oben.
Viele Grüße
Hermann
Verfasst: So 21.09.08 21:08
von B12
Ohne Erfahrung führt das mit hoher Wahrscheinlichkeit zu Flecken.
Im übrigen ist die Substanz u.U. explosiv. Das ist NICHTS für
Sammler ohne Erfahrung mit Chemikalien.
Das (sehr gute) Angebot dieses Shops richtet sich an Restauratoren
in Museen - nicht an private Anwender.
Gruss
Daniel
Verfasst: Mo 22.09.08 19:34
von heku
Hallo Amiga2000,
bist Du sicher, dass es eine Silbermünze ist, auf meinem Bildschirm sieht es fast nach Kupfer aus. Dann solltest Du gar nichts machen, die Patina zu entfernen würde die Münze praktisch wertlos machen.
Wenn es Silber ist, spielt die Patina kaum eine Rolle, da chemisch problemlos neu erzeugbar. Der Belag ist die chemisch veränderte ehemalige Oberfläche der Münze. Wird der Belag entfernt, ist auch die ehemalige Oberfläche weg, es kann eine zwar gereinigte, jedoch rauhe und zerfressene neue Oberfläche zum Vorschein kommen.
Wie die Münze nach einer Reinigung aussehen wird, ist nicht abschätzbar.
Solltest Du mit dem empfohlenen Mittel eine Reinigung versuchen, dann mußt Du wirklich kein erfahrener Museums-Restaurator sein. Der macht auch nichts anderes als Handschuhe und Schutzbrille anziehen, heisses mit kaltem Wasser mischen und das Mittel hinzuzufügen und das ganze an einem gut belüfteten Ort.
Das mit der Explosionsgefahr sehe ich eher theoretisch. Es gibt eine Reihe von explosiven Silbersalzen, wie Silberazid oder Silberfluorid, es müßte realistischerweise eine Kombination mehrerer, eher unüblicher Vorgänge eintreten, bis eine wirkliche Gefahr auftritt.
Die gebrauchte Lösung verdünnen und ab Richtung Kanalisation und das ganze Problem ist gelöst.
Viele Grüße
Hermann
Verfasst: Di 23.09.08 20:01
von Amiga2000
Erstmal Danke für eure Antworten !
Hier mal die Münze wie sie ohne Fundbelag aussehen würde :
http://www.coinarchives.com/w/lotviewer ... 4&Lot=3820
Gruss
Christian
Verfasst: Mi 24.09.08 16:15
von heku
Hallo Amiga2000,
Ein Bildschirm ist eine seltsame Sache. Auf meinem alten Röhrenbildschirm sieht die Münze nach Kupfer aus, und die Beläge fast schwarz. Auf dem Flachbildschirm verwandelt sich das Stück in eine Silbermünze mit braunem Belag und dunkelgrauer Patina im Feld.
Das Einstellen der Vergleichsmünze war sehr hilfreich, zumal Dein Bild auf dem Kopf steht. Beim Preis der Münze von CoinArchives und der Bemerkun RR würde ich persönlich nicht experimentieren, zumal das Münzbild als solches immer noch gut erkennbar ist.
Bei geringhaltigen Silbermünzen kann es passieren, dass an der Oberfläche kein Silber mehr vorhanden ist, und das blanke Kupfer zum Vorschein kommt. Ich stelle heute abend eine solche Münze hier vor. Man kann solche Stellen nachversilbern und nachpatinieren, was dann allerdings schon in Richtung Betrug geht.
Viele Grüße
Hermann
Verfasst: Mi 24.09.08 20:03
von heku
Hallo,
anbei eine alte franz. Münze, die aus einer Wühlkiste stammt. Sie war so stark verkrustet, dass das Münzbild kaum noch zu erkennen war. Nach der Reinigung ist die Erkennbarkeit deutlich gestiegen, vom Silbergehalt ist allerdings fast nichts mehr vorhanden.
Die Reinigung ist schon eine Zeitlang her, die Münze ist mittlerweile nachgedunkelt.
Viele Grüße
Hermann