Schwarzen, harten Belag entfernen

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secundus
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Beitrag von secundus » Fr 19.12.03 22:29

@susat: Deine Vermutung ist nicht sehr abwegig, auch mein Wunschzettel liest sich anders. :D

@Canadian Coins: Zeig uns das Ergebnis Deiner Bemühungen...bin neugierig!

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Canadian Coins
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Beitrag von Canadian Coins » Fr 19.12.03 22:58

@secundus : da muß ich Dich noch um etwas Geduld bitten.
Ich werde den Versuch mit der Salpetersäure erst im nächsten Jahr angehen - wenn ich etwas mehr Ruhe und Zeit habe.

Dazu muß ich noch einen Bekannten kontaktieren, der über eine Luftabzugseinrichtung verfügt, um dieses Experiment gefahrlos durchzuführen.

Werde mich aber in jedem Falle mit dem Ergebnis und Bildern melden.

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von Torfstecher » Mi 24.12.03 12:32

Hallo,

ich hätte da auch noch einen Vorschlag, den ich aber nur mache, weil bei der Münze ohnehin nicht mehr viel zu verderben ist:
Weder Salpeter- noch Schwefelsäure, stattdessen Salzsäure.

Die sollte weder Silber noch Kupfer angreifen, wohl aber Zinn und Blei (Blei ist in Lötzinn reichlich enthalten). Einen leichten Schwund von Kupfer aus der Oberfläche würde ich allerdings trotzdem nicht ausschließen, zumindest nicht in Gegenwart von Sauerstoff, was sich wohl nicht vermeiden lassen wird, aber bei 900er Silber wird es keine sichtbaren "Löcher" geben.

Bei den dicken Verkrustungen wird es jedenfalls nicht helfen, sie vorsichtig ein wenig mit verdünnter Säure zu betupfen, da sind sicher härtere Maßnahmen angesagt: Mehrere Stunden einlegen in konzentrierte Säure. Blei und Zinn lösen sich auch eher langsam. Daher ist es wichtig, daß man ein Mittel nimmt, das Edelmetalle nicht angreift.

Alle Vorschläge natürlich ohne Gewähr. Ich bin zwar Chemiker, aber in der Behandlung von Edelmetallen hat Susat sicher deutlich mehr Erfahrung als ich.

Ein schönes Weihnachtsfest allen, die dies lesen!:D

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Beitrag von Torfstecher » Mi 24.12.03 12:54

Und noch ein Nachtrag: Verdünnte Salpetersäure sollte natürlich auch funktionieren. Um Silber anzugreifen muß man schon konzentrierte nehmen.
Dabei entstehen dann auch keine nitrosen Gase. Wenn braune Dämpfe aufsteigen, dann war die Säure zu stark.

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Beitrag von Canadian Coins » Do 25.12.03 14:47

Danke @ Torfstecher auch für Deine Informationen. :D

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von Canadian Coins » Mi 21.01.04 13:19

Hallo,

mit dem Säure-Experiment wird es noch etwas dauern.
Mein Bekannter gönnt sich noch knapp 4 Wochen Urlaub.

Ich habe derweil mein Glück mal mit dem Lötkolben und Entlötlitze versucht - ziemlich erfolglos allerdings.
Der Kolben erreichte eine Temepratur von knapp 300°C - eine Zinn-Bleilotlegierungen hätte doch schmelzen müssen wie Butter, oder ?

Auch als ich den Kolben ohne Litze direkt auf das Metall aufgesetzt habe ist nichts geschehen.
Kann es sich jetzt u.U. um ein Hartlot mit hohem Silberanteil und entsprechend hoher Schmelztemperatur handeln ?
Dann wären die Versuche mit Säure doch eigentlich nutzlos.

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von Susat » Mi 21.01.04 13:29

Hallo CC, ich trau mich ja bald schon nicht mehr was zu sagen, aber wenn deine Vermutung richtig ist, mußt du ohne weiteres an die Flecken mit einem Messer gehen können, da darf sich bei Hartlot nichts tun. Zinn dagegen kann man leicht abschaben.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von Canadian Coins » Do 22.01.04 15:45

Hallo Susat,

ich weiss Deine Ratschläge ( und die der anderen ) sehr zu schätzen :!:
Du hast das Objekt schliesslich nicht vorliegen und kannst lediglich anhand meiner Problembeschreibung Hilfestellung geben - und die wird nicht unbedingt sachlich oder fachlich alle nötigen Angaben beinhalten.

Also - nur keine falsche Scheu :wink:

Was meine Sorgenmünze angeht......das Lot, war an eingen Stellen so dick aufgetragen, dass man einen guten Ansatzpunkt hatte.
Ich habe mit einem Schraubenzieher diese Stellen bearbeitet. Nur mit deutlichem Kraftaufwand konnte man die aufragenden Stellen abtragen.
Es war jedoch mehr ein abrechen, als ein abschaben. Das Material ist also wirklich so hart, dass sich das verbliebene Material, auch nicht mittels Werkzeugeinsatz, weiter entfernen lässt. :?

Schöne Grüße.
CC

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Beitrag von Susat » Do 22.01.04 16:05

dann kann man also von Hartlot ausgehen. Aus was für einem metall ist denn die Münze?
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von Canadian Coins » Do 22.01.04 19:58

Susat hat geschrieben:dann kann man also von Hartlot ausgehen. Aus was für einem metall ist denn die Münze?
Silber mit einem Feingehalt von 916,6

Liege ich jetzt damit richtig, wenn ich sage, dass es unmöglich ist den Belag zu entfernen ohne auch die Münze zu zerstören ?
Wenn man Säure nimmt, die ein Lot mit hohem Silberanteil auflöst, wird von der Silbermünze selbst auch nicht mehr viel übrig bleiben.
Auch beim Versuch den Belag zu entloten wird man wohl durch die benötigte hohe Temperatur die Münze gleich mit einschmelzen.

Ich habe nun auch den Verkäufer nochmal angeschrieben, denn er erwähnt :
Erhaltung:leichte Broschierspur, sonst besser als sehr schön, der schwarze Belag lässt sich entfernen.
Bin mal gespannt.........

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Beitrag von Susat » Fr 23.01.04 09:04

CC du hast recht, Silber und Silber ist schwer zu trennen. Entloten wie du schreibst geht aber auch nicht Rückstandslos, es bleibt eine porige Oberfläche. Laß es als Zeitdokument unbehandelt so stehen.
mit freundlichen Grüßen aus der alten Hansestadt Soest, susat

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Beitrag von yeti » So 21.03.04 20:53

Wen man das lesen tut hier ,bekomm man eine Gänsehaut .brrrr

Arme Münze.

Trotdem sehr interesante Beiträge . yeti

coin_bizarre
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Beitrag von coin_bizarre » Do 22.07.04 00:46

Wenn Ihr die Münze schon mit Schraubenzieher und dergleichen ruiniert, könnt Ihr ja auch zum krönenden Abschluß meine ungefährliche Variante mit dem Ata Scheuerpulver, Wattestäbchen und heißen Wasser probieren; die Belagentfernung könnte klappen - zerkratzt ist sie ja ohnehin schon vorher ...

Gruß, coin_bizarre

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chinamul
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Beitrag von chinamul » Do 22.07.04 10:37

Vor etwa 20 Jahren habe ich einen römischen Denar des Antoninus Pius aus einer Wühlkiste geholt, der auf der Rückseite, wie ich mit dem Daumennagel noch vor dem Kauf feststellen konnte, von einem mißglückten Broschierungsversuch vollflächig mit einen dicken Zinnklumpen bedeckt war. Weil das Stück sehr billig war und eine sehr schön erhaltene Vorderseite hatte, griff ich zu und hoffte auch auf der Rückseite unter der Zinnschicht noch etwas Schönes vorzufinden. Von keiner metallurgischen Fachkenntnis beleckt, erhitzte ich zu Haus das Stück über der offenen Flamme immer wieder bis zu Schmelzpunkt des Zinns und bürstete dann jedesmal mit einer feinen Goldschmiede-Messingbürste das flüssige Metall ab, bis ich einigermaßen sicher sein konnte, das Zinn restlos entfernt zu haben. Zum Vorschein kam die erhoffte schöne Rückseite. Seither liegt die Münze in meiner Sammlung und zeigt bisher bis auf eine sehr zarte beidseitige Tönung keinerlei unangenehme Veränderungen. Was habe ich damals falsch bzw. doch richtig gemacht, oder hatte ich einfach nur Glück?

Gruß

chinamul

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Beitrag von coin_bizarre » Do 22.07.04 17:53

Hallo Chinamul,
wenn Du wußtest, daß es sich um Zinn als Belag handelte und die Schmelzpunkte des Zinns und den Schmelzpunkt des Münzmaterials gekannt hast, hast Du alles richtig gemacht; falls nicht, hast Du damals unbewußt Glück gehabt, da
Zinn einen niedrigeren Schmelzpunkt als viele andere Metalle hat
( siehe: http://www.scheideanstalt.de/edelmetalle.html )

Wenn es sich bei dem schwarzen Belag jedoch um Silber auf Silber handelt (wie es hier gesagt wurde), dann wird es schwierig - viellleicht geht ja dann noch was auf elektrolytischen Wege zu machen; da sind dann Leute mit Chemiekenntnissen gefragt.

Gruß, coin_bizarre

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