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Schwarzen, harten Belag entfernen
Verfasst: Fr 12.12.03 16:02
von Canadian Coins
Hallo,
ich habe jetzt hier eine Münze mit einem üblen scharzen Belag.
Die Münze war mal gefasst und das werden wohl die Rückstände sein.
Das Material ist hart, metallisch - mit einen Zahnstocher ist nichts zu machen - mit einem metallischen Gegenstand läßt es sich abschaben, wie ich mit recht eindrucksvollen Kratzern schon beweisen kann
Noch schlimmer machen möchte ich es nicht unbedingt - hat hier jemand eine Idee mit welchem Mittel man diesem Belag zu Leibe rücken kann ?
Hier mal die Münze :
[ externes Bild ]
Schöne Grüße.
Verfasst: Fr 12.12.03 17:14
von Obelix
@CC
Hast Du es schon mit Vitamin C und Natron versucht?
Verfasst: Fr 12.12.03 17:24
von Canadian Coins
Hallo Obelix,
nein, aber ich bezweifel, dass dies weiterhilft.
Bevor ich mir den Belag genauer angesehen habe, habe ich sie gleich ins Tauchbad gelegt. Dann habe ich etwas mit dem Zahnstocher hantiert. Dann kam Würth Industrie-Reiniger und zum Schluß ein metallischer Gegenstand auf den ich nicht weiter eingehen möchte.
Das ist die bisherige Lage - gut ich war nicht gearde zimperlich und manch Reinigungsspezialist mag sich jetzt die Haare raufen - bisher bin ich trotzdem recht sorgsam gewesen - also zumindest sind noch keine Löcher drin
Es handelt sich also um ein weiches Metall - was mich jetzt auf die Idee bringt es u.U. mit Hitze zu versuchen - kann man es möglicherweise abschmelzen ???
Verfasst: Fr 12.12.03 17:31
von Obelix
@CC
Versuch es doch mal mit Kochendem Salzwasser und einem Stück Alufolie.
Ist nur so eine Idee!
Ich haffte auch nicht für die Folgen.

Verfasst: Fr 12.12.03 17:50
von Canadian Coins
@Obelix:
Du hast sicher Verständnis, dass ich vielleicht noch folgende Lösungsvorschläge abwarte, bis ich Deinen heißen Tipp versuche
Aber wenn ich´s recht überlege wäre mein nächster Schritt, wahrscheinlich auch der letzte, was das Dasein dieser Münze angeht.
Der Bunsenbrenner.
Möglicherweise ist es Blei o.ä dann hätten wir einen Schmelzpunkt von 327.46°C demgegenüber hat Silber einen Schmelzpunkt von 961,9 °C.
Dabei könnte der Belag über einer Galsflamme eigentlich gelöst werden.
Ich hoffe ja, es kommt noch ein alternativer Vorschlag mit einer nicht so rabiaten Vorgehensweise.

Verfasst: Fr 12.12.03 17:56
von Susat
@CC, es wird Lötzinn sein. Wenn es das wirklich ist, bleib blos mit der Offenen Flamme weg. Leg auch die Münze bitte vorerst nicht zu deinen anderen Münzen. Zinn ist gefräßig. Ein vorsichtiger Vorschlag um es zu beseitigen verdünnte Salpetersäure. >>>>>>Aufstöhnen in der Numismatikerrunde????????<<<<<< Die Münze ansich ist eh zum Teufel. Mit Glück wenn das Zinn mit dem Kolben aufgebracht wurde rettet Salpeter was. Ansonsten bleibt nur von den anderen Silber und Goldsachen isolieren.
Verfasst: Fr 12.12.03 18:17
von Canadian Coins
@Susat : vielen Dank für Deine Informationen ! Habe zur Zeit nur Phosphorsäure im Giftschränkchen - dann werde ich mir morgen mal verdünnte Salpetersäure zulegen und Deinen Vorschlag mal ausprobieren.
Du hast schon Recht, dass die Münze eh zum Teufel ist - aber ein Versuch ist es wert gewesen.
Das Teil bleibt jedenfalls in Einzelhaft - und wenn sich nichts bessert wird es feierlich im Garten verscharrt.
Nochmals vielen Dank

ohne Dich hätte ich es ziemlich wahrscheinlich in einen Schuber gelegt und mich dann zukünftig gewundert, wieso meine Münzen vergammeln.
Schöne Grüße.
Verfasst: Fr 12.12.03 18:33
von Obelix
Canadian Coins hat geschrieben: und wenn sich nichts bessert wird es feierlich im Garten verscharrt.
Dann lege ich mir doch och einen Detektor zu.
Die sollte dann ja zu finden sein!
Verfasst: Sa 13.12.03 13:40
von Canadian Coins
Ein wichtiger Hinweis für diejenigen, die ein gleiches Problem haben :
VORSICHT IM UMGANG MIT CHEMIKALIEN
Wenn keine zwingend benötigten Hilfmittel, wie z.B. ein Luftabzug, Schutzbrille, Atemschutz, Schutzhandschuhe etc. vorhanden sind - sollten Ungeübte keinesfalls mit dieser Chemikalie experimentieren !! Lebensgefahr !
In jedem Falle vorher einen Fachmann zu rate ziehen.
Zum Umgang mit Salpetersäure folgender Hinweis :
Beim Umgang mit HNO3 muß immer mit der Bildung giftiger NITROSER GASE gerechnet werden.
Die Schädigung der Lunge durch Einatmung der Gase wird erst nach 6-8 Stunden bemerkt.
Wenige Atemzüge können tödlich wirken.
[ externes Bild ]
Dank an susat, der mir die lebenswichtigen Informationen hat zukommen lassen.
Schöne Grüße.
CC
Verfasst: Sa 13.12.03 16:36
von KarlAntonMartini
Susats Hinweis auf das gefräßige Zinn hat mich erschreckt. Ich habe etliche Münzbroschen, zusammengelötet aus Silbermünzen hinten mit Anstecknadel dran, das könnte doch auch Zinn sein. Wenn die jetzt in einem Fach des Beba-Kastens liegen, wie beeinflußt das die Münzen nebendran?
Verfasst: Sa 13.12.03 16:48
von Susat
KAM, ich will da keine Pferde scheu machen, aber in den meisten Fällen wenn Kunden auf mich zu kommen warum das Silberbesteck so penetrant agressiv anläuft, das man es mit einem Silberputztch kaum sauber bekommt liegt es neben Zinngeschirr, in einem Fall war das Silberbesteck regelrecht porig.
Ich selbst habe auch Münzschmuck das (meistens Uhrmacher, mit alten Uhrenbrücken) zusammen gezinnt haben. Ich habe immer einen Meter Platz zwischen Silber und Zinn.
Nun muß man aber auch sehen, das das bischen Zinnlot kein Zinngeschirr ist, warscheinlich passiert da überhaupt nichts. Jeder wie er denkt, aber als Goldschmied wird man allergisch gegen Zinn und Blei, weil einem nur ein Span in der Legierung das ganze Material "versauen" kann.
Verfasst: Sa 13.12.03 16:54
von KarlAntonMartini
Danke, susat!
Verfasst: Sa 13.12.03 17:00
von Susat
gern geschehen

Verfasst: Sa 13.12.03 18:30
von secundus
Hallo Susat,
mich wundert, weshalb Du Salpetersäure empfiehlst, da sie auch das Silber angreift (Endproduckt: Silbernitrat). Würde sich der Zinnbelag nicht auch mit Schwefelsäure, wenn auch langsamer, entfernen lassen ?
Verfasst: Mo 15.12.03 08:35
von Susat
@secundus, Schwefelsäure greift Kupfer an das in der Münzlegierung vorhanden ist, es entsteht eine matte Feinsilberschicht auf der Münzoberfläche nur nicht da wo die Zinnflecke sind. Ich gehe davon aus das das auch nicht gewünscht wird.
