Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

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sigistenz
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von sigistenz » Do 02.08.18 22:56

AcetonDämpfe sind gesundheitsschädlich, also im Freien arbeiten. Jemand empfahl hier mal, zum Atmen einen Schlauch im Mund zu nehmen und das andere Ende über die Schulter aud den Rücken zu hängen. So weit bin ich allerdings noch nicht gegangen. :wink:
Sigi
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Staufer
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von Staufer » Di 07.08.18 21:21

sigistenz hat geschrieben: Jemand empfahl hier mal, zum Atmen einen Schlauch im Mund zu nehmen und das andere Ende über die Schulter aud den Rücken zu hängen.
Perfekte Lösung für die klassische Pendelatmung! Die Acetondämpfe gibt's dann als Zugabe zur Bewusstlosigkeit! :wink:

Gruß
Staufer
Viele Grüße,
Staufer

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Florian_Lipperland
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von Florian_Lipperland » Mi 13.05.20 23:29

Jahre später ...

Was ist der aktuelle Stand zur Aufbewahrung?

Ich habe jüngst einen Taler Friedrichs des Großen (1775 A) bekommen, tolle Prägung, wirklich gut erhalten, der Schönste im Katalog. Was aber auf dem Angebotsfoto - das Internet ist als Bezugsquelle für sowas eigentlich völlig ungeeignet, man hat nur Ärger - nicht so deutlich sichtbar gewesen ist: Die Münze hatte doch einen erheblichen Befall mit Grünspan, und zwar nur auf einer Seite, und dort nur an erhabenen Stellen des Reliefs. (Ich habe mich nebenbei bemerkt entschlossen, das mit Wechselbädern in Zitronensäure und Natronlauge zu entfernen, hat auch gut geklappt). Jedenfalls weist der Befall auf erhabenen Stellen nur einer Seite zwar nicht notwendig, aber doch möglicherweise darauf hin, daß die Münze auf dieses Seite länger gelegen hat, und zwar auf einer Unterlage, die chemisch ungünstig war.

Wie also lagert man denn nun eine alte Umlaufmünze? Alles, was aus Kunststoff ist - also sowohl Münzrähmchen als auch Plastikkapseln oder Plastikschubladen, ggf. auch mit "Samt" oder "Filz" (sprich: Kunstfasergewebe made in China) ausgelegte, sollte dann ja ausscheiden. Sieht man sich den kommerziellen Plunder an, bleibt im Grunde nur eine Lösung Marke Eigenbau.

Ich habe ja mit Anlagemünzen angefangen und, um Stauraum zu schaffen, Münzschubladen und Tableaus von Leuchtturm angeschafft. Da liegen die Anlagemünzen, wie sie kamen, gekapselt drin. Und die eigentlich viel schöneren alten Umlaufmünzen ungekapselt. Am liebsten würde ich sie einvakuumieren, aber worin? Münzkapseln aus Glas wären gut.

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Numis-Student
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von Numis-Student » Do 14.05.20 00:28

Hallo Florian,

Wie ich schon weiter oben geschrieben hatte: alle weichen Folienprodukte sind nicht für eine längerfristige Aufbewahrung geeignet. Münzkapseln und Plastikschubladen aus Hartplastik sind unproblematisch.

Einvakuumieren ist nicht nötig, gerade umgelaufene Umlaufmünzen hatten durchaus schon Luftkontakt; und durch Luftkontakt entsteht höchstens eine stabile, unschädliche und schöne Patina.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von Florian_Lipperland » Fr 22.05.20 23:29

Was mich eigentlich umtreibt auf der Suche nach einer ansprechenden Aufbewahrung ist die Frage, ob eine schöne Unterlage aus Kunstfaser-Samt geeignet ist, oder ob auch hier Chemikalien verarbeitet werden, die der Münze schaden. Ich hab am 13.5. mal per Online-Shop-Formular bei der Firma Leuchtturm angefragt, ob die dort angebotenen mit "Samt" ausgelegten Münzkästen für die Aufbewahrung ungekapselter alter Münzen geeignet sind. Ich habe bis heute keine Antwort erhalten. Also sind die Dinger offenbar - ebenso wie Folienprodukte - nicht geeignet. Schade auch.

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KarlAntonMartini
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von KarlAntonMartini » Sa 23.05.20 04:07

Ich bewahre meine Münzen seit etwa 40 Jahren in BEBA-Kästen auf. Chemische Einwirkungen des Materials auf die Münzen hat es nicht gegeben. Nur zwei Beobachtungen: Die Kästen sind nicht luftdicht, Münzen, die vorne liegen patinieren unter dem Einfluß der Raumluft und zwar so, daß sie vom unteren Münzrand her eine halbrunde Anlaufspur zeigen. Aber das dauert sehr lange und betrifft v.a. gereinigte Silbermünzen. Sonst fällt auf, daß eine (oder mehrere) unbestimmte Art von Insekten an den Einlegefilzen knabbert, nimmt man den Filz heraus, ist im Kasten ein feiner Staub aus Filz zu sehen und auf den Filzunterseiten Fraßspuren und Reste von Kokons o.ä. Aber auch das dauert Jahrzehnte, bis die Filze Löcher bekommen. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von sigistenz » Sa 23.05.20 21:54

KarlAntonMartini hat geschrieben:
Sa 23.05.20 04:07
... unbestimmte Art von Insekten an den Einlegefilzen knabbert...
Filzläuse? :mrgreen:

.

kleinBonschen
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von kleinBonschen » Fr 12.06.20 12:19

Florian_Lipperland hat geschrieben:
Mi 13.05.20 23:29
Was ist der aktuelle Stand zur Aufbewahrung?
Wie also lagert man denn nun eine alte Umlaufmünze? Alles, was aus Kunststoff ist - also sowohl Münzrähmchen als auch Plastikkapseln oder Plastikschubladen, ggf. auch mit "Samt" oder "Filz" (sprich: Kunstfasergewebe made in China) ausgelegte, sollte dann ja ausscheiden. Sieht man sich den kommerziellen Plunder an, bleibt im Grunde nur eine Lösung Marke Eigenbau.
Moin Florian,
ich stand vor dem gleichen Problem wie du.Ich hatte mir einen gebrauchten Münzschrank ersteigert, der Filz in diesem war, wie schon von KarlAntonMartini irgendwie angefressen oder einfach nicht mehr schön :lol: und im ganzen Schrank war ein komischer Staub.
Ich habe den Schrank gereinigt, den Filz herausgebaut und mir Viskose (Pflanzenfaser) -Filz besorgt.
Leider kann ich die Quelle nicht mehr finden, ich musste auch damals länger suchen, aber Viskose ist ein pflanzliches material das chemisch neutral ist.
Zudem ist Viskose-Filz nur etwas teurer als Polyester. Alternativ wäre auch richtiger Wollfilz als Unterlage gegangen, war mir aber zu teuer mit 6,5 pro m2.
Zudem habe ich viele Münzen in Kapseln und hatte noch nie Probleme damit, bin aber trotzdem immer wachsam :wink:

Mit freundlichen Grüßen
kleinBonschen
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Mit freundlichen Grüßen,
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Re: Münzrähmchen vs. Beba Kasten bitte um Meinungen

Beitrag von Dr. Pötter » Mo 15.06.20 13:10

Es scheint mir hier hinreichend und völlig zurecht vor dauerhaften Verpackungen in Folien etc. zur Aufbewahrung von man Münzen abgeraten worden zu sein.
Münzen bevorzugen Luft....
Die natürlich wachsende Patina ist GEWÜNSCHT.
Habe persönlich 36 Jahre Erfahrung mit den Lindner-Münzenboxen - Ergebnis: Aufbewahrung unkritisch. Denke, das gilt genauso auch für Beba und Leuchtturm.
Für den Verkauf bzw. zum Transport sind die klassischen Rähmchen gut geeignet.
Plastik-Kapseln braucht ihr auch nicht. Das klackert doch nur... - und wehe, wenn die Kapsel nicht exakt passgenau für die Münze ist... - besser nicht

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