Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

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Numis-Student
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Numis-Student » Mo 25.04.22 21:23

Comthur hat geschrieben:
Mo 25.04.22 18:59
(der "kleine Angestellte" des großen A-Hauses vor Ort war von der Originalität überzeugt / Schätzung 1`500 Euronen)

Heritage (Dallas ! ) meinen "Fall" übernommen (...) und wurde für Hong-Kong zur Auktion eingereicht : Zuschlag 3`600,00 US-Dollar !

Lieber zu NGC etc. und 100%ige Sicherheit
Hallo,

eine 100%ige Sicherheit gibt es leider nicht, da diese Firmen nachweislich auch schon Fälschungen als echt eingesargt haben und andererseits nachweisbar echte Stücke als moderne Nachprägung abgelehnt haben :wink:

Und wenn ein gutes Auktionshaus in München mit seriösem Ruf 1500€ Rufpreis anbietet, sehe ich da eigentlich keine Zweifel und keinen Versuch, das Stück billig zu verscherbeln.
Nur: dann sollte man eher den Startpreis und nicht den Zuschlag der Auktion in Hongkong nennen :wink:
Zwei Startpreise lassen sich da einfach besser vergleichen.

Schöne Grüße
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Zwerg » Mo 25.04.22 21:33

Es dürfte dieses Münze gewesen sein
https://www.coinarchives.com/w/openlink ... 504015f361

Schätzung 2000 - 4000 USD

Vor einem Jahr hat Heritage übrigens noch eine Grading Firma in China herangezogen.
Natürlich machen auch diese Firmen Fehler. Wenn nachweisbar wird dies gerne geräuschlos geregelt.
Aber dann benötigt man wirklich gute Argumente

Grüße
Klaus
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Numis-Student » Mo 25.04.22 21:35

Und mit wieviel % vom oberen/unteren Schätzpreis beginnt bei denen die Auktion ?
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Zwerg » Mo 25.04.22 21:42

Die Schätzungen spielen doch mittlerweile nirgends mehr eine Rolle.
Ausschlaggebend ist das zwischen Verkäufer und Auktionator verhandelte Limit.
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Numis-Student » Mo 25.04.22 21:52

Na ja, um eine gewisse Vergleichbarkeit zu geben, wäre es schön zu wissen.

Dass es in JEDER Auktion mal gut und mal nicht ganz optimal laufen kann, weiss auch jeder.

Das hängt aber dann eher mit der Stimmung im Saal, dem erreichten Sammlerkreis und Glück zusammen - eine Plastikverpackung mit einer Nummer spielt da keine entscheidende Rolle (natürlich wird es vielleicht ein paar Gebotsschritte von Investoren und Sammlerneulingen ermöglichen).
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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Altamura2 » Di 26.04.22 08:09

Ich glaube, dass man dem Gradingunfug durch Betrachtung von Einzelfällen nicht gerecht wird :? .

Bei höherpreisigen oder seltenen Münzen wurden ja auch früher schon ein oder mehrere Experten zu Rate gezogen, das hat seine Berechtigung.
Aber alles und jedes zu graden und einzusargen, wie es Heritage beispielsweise tut, dient in meinen Augen nur dazu, noch mehr Geld aus dem Markt zu ziehen, und zwar aus den Taschen der Sammler :| . Und als Sammler mag ich das irgendwie nicht so :? .

Gruß

Altamura

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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Homer J. Simpson » Di 26.04.22 10:39

Die Zertifizierung ist um so notwendiger,

1. je überhitzter ein Markt gesammelt wird, damit verbunden
2. je mehr auch kleine Erhaltungsunterschiede riesige Preissprünge machen,
3. je mehr numismatikunkundige Investoren sich in dem Gebiet tummeln,
4. je fälschungsanfälliger das Sammelgebiet ist.

Bei hochpreisigen modernen Glitzerscheibchen ist das schon sinnvoll, dann kann ich mit meinen Fettfingern schon keine Abdrücke mehr auf irgendeinem PP-Stück ("Münze" sage ich ungern) hinterlassen.

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Re: Firmen für Graduierungen - mehr Schein als Sein (?)

Beitrag von Comthur » Mi 27.04.22 11:50

Hier ist ja richtig was los bei diesem Thema ! :-)

Noch einmal nachgeschoben - der "kleine Mann" in München musste erstmal den "Experten" in der Hauptstelle fragen, also alles hinsenden, und die dann wiederum ihren (einzigen) "Experten" in Deutschland für dieses Sammelgebiet - daraufhin kam das Stück mit Fragezeichen aber keinen Fakten zurück und man entschied sich "zur Sicherheit" lieber gegen eine Übernahme in eine Auktion. Also nur der Münchner hätte ad hoc mit 1´500 Euronen als Ansatzpreis gerechnet.

Die Preise sind gerade bei derlei Erhaltungen relativ - ohne die m.E. Strichprobe am Rand hätten wir sicher 10-20`000 (+X?) Dollar an Zuschlag gesehen. In jedem Falle ist es ein Unterschied, ob man etwas (eher) verwirft oder (mangels handfesten Argumenten) der Allgemeinheit überlässt, mittels Zuschlag zu "urteilen". Und zwar dort, wo die Profis im Sammelgebiet sind und nicht in einem kleinen "Wald- und Wiesen"-Auktionshaus am andere Ende der Welt.

Der Münchner war auch von den Großbronzen durchaus nicht abgeneigt : "Die sehen durchaus anders aus, als was man sonst so vorgelegt bekommt" war die erste Reaktion. Die Hauptstelle, also da, wo die "richtigen Experten" sitzen [erkennbar am Lohnzettel ? ;-) ], gingen eher von moderneren Stücken aus - aber auch ohne Hintergrundinformationen, kein "weil..." ... und soetwas nervt mich !
Also bleibt nur der Gang zu den Graduierern ...

Zu den beigegebenen Großbronzen habe ich allerdings auch von Heritage bisher nichts als Meinungen gehört / gelesen aber eben keine greifbaren Fakten dafür oder dagegen vorgelegt bekommen --- . Es gibt wohl durchaus Theorien, daß derlei Großbronzen früher offiziell in China eine Rolle spielten (...AHA ! ) aber eben alles noch recht vage ... . Ein Esel, welcher derlei (durchaus nicht häufige ! ) Stücke auf `nem Flohmarkt verscherbelt.
Mir kann kein "Experte" erzählen, daß man nicht weis, was für Nachahmungen / Fälschungen am Markt sind und wo die herkommen ... .
Die Großbronzen wollte ich bei GongBo Grading ansehen lassen, durch den politischen Affenzirkus ist das allerdings untergegangen.
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