Münzreinigung mit Weinsäure

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Tannenberg
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Re: Münzreinigung mit Weinsäure

Beitrag von Tannenberg » Mo 08.04.24 15:36

Hallo,

Pingu hat völlig recht - Weinstein und Weinsäure sind zwei völlig unterschiedliche Stoffe. Weinstein ist i.d.R. ein Gemenge von Kalium- und Calciumsalzen der Weinsäure.

Weinstein ist deutlich harmloser. Aber immerhin hat „Weinstein“ in Zusammenhang mit Münzen auch eine gewisse, „traditionelle“ Berechtigung.

Wahrscheinlich allgemein bekannt?
Dieses Mittel findet sich in erhalten gebliebenen Inventarlisten aus der Kipperzeit, z.B. aus der Kippermünzstätte von Wertheim.
Es wurde verwendet, um geringhaltige Billonmünzen „weißzusieden“. Mit Hilfe heißer Weinsteinlösung konnte Kupfer aus der Oberfläche der Schrötlinge gelöst werden, um den Silbergehalt (oberflächlich) zu erhöhen. Natürlich war diese Schicht schnell abgegriffen und die Münze im Umlauf schnell wieder blaugrau…
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pingu (Mo 08.04.24 16:54) • Lackland (Mo 08.04.24 17:52) • Numis-Student (Mo 08.04.24 22:21)
Viele Grüße,
Tannenberg

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pingu
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Re: Münzreinigung mit Weinsäure

Beitrag von pingu » Mo 08.04.24 16:54

Hallo,

das Verfahren als solches war mir bekannt, jedoch nicht der Einsatz von Weinstein. Daher vielen Dank für den kleinen Einblick in die Geschichte der Münzherstellung.

Grüße pingu
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Tannenberg (Mo 08.04.24 16:55)
Wer sein Geld mit Konsum verschwendet, wird die wahren Freuden eines Numismatikers nie kennenlernen....

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