20 Cent Stempelausbruch

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sirmium
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20 Cent Stempelausbruch

Beitrag von sirmium » Sa 29.04.06 22:38

Hallo,

habe gestern folgendes 20 Cent Stück 2002 "J" in meiner Brieftasche gefunden.

Das 20 Cent Stück weißt neben dem Stern auf der 1-Uhr-Position einen deutlichen Materialaufwurf auf. An dieser Stelle ist eine deutliche Erhöhung des Materials vorhanden. Ich kann mir nicht erklären, wie dies zu Stande kommt. Eine Veränderung der Münze nach der Prägung kann ich mir nicht vorstellen, da die Ränder der "Erhebung" nahtlos in die Münzoberfläche übergehen, keine Kratzer und auch keine Vertiefungen.

Ich hätte gerne mal Eure Kommentare dazu gehört!

Chris
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Zuletzt geändert von sirmium am Sa 29.04.06 22:57, insgesamt 1-mal geändert.

mfr
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Beitrag von mfr » Sa 29.04.06 22:53

Das ist ganz normaler Stempelverschleiß, am Stempel ist an der Stelle etwas Material ausgebrochen. Auf der Münze erscheint das natürlich erhaben.

Die Bezeichnung Fehlprägung halte ich in dem Zusammenhang für nicht zutreffend.

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Blonder
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Beitrag von Blonder » Sa 06.05.06 22:45

Ich finde auch häufig Münzen mit kleineren Fehlern . Richtige Fehlprägungen findet man recht selten . Bei dieser Münze trifft wohl eher der Begriff "Verprägung" zu .

An deiner Stelle würde ich die Münze aufheben .
[b]Gruß Blonder[/b]

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mfr
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Beitrag von mfr » So 07.05.06 00:19

"Verprägung" ist wieder so eine inflationär benutzte Worthülse die ich aus meinem Sprachgebrauch verbannt habe, weil mit ihr keine präzise Beschreibung möglich ist.
Ich kenne dafür zwei Definitionen:
- ganz allgemein für Fehlprägung
- veraltet für Dezentrierung

Beides trifft hier nicht zu.

brogi
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Beitrag von brogi » Mo 08.05.06 11:13

Muenzenfreund hat geschrieben:Die Bezeichnung Fehlprägung halte ich in dem Zusammenhang für nicht zutreffend.
Als was würden Sie die Münze auf meinem Bild bezeichnen?

Sie hat den gleichen Fehler wie das oben abgebildete 20 Centstück, nur etwas stärker ausgeprägt.

In meinen Augen handelt es sich bei dem 20 Centstück um einen Stempelbruch => Fehlprägung.

Definition laut Herrn Franquinet:
Fehlprägungen, hier steht das "D" und die genannte Zahl für die Größe der Dezentrierung z.B. D 15 heißt 15 % dezentriert. Auch Doppelprägungen und andere Fehlprägungen, die durch Fehler in Stempel entstanden sind gehören in diese Rubrik.
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Beitrag von Chippi » Mo 08.05.06 11:32

Brogi, deine Münze hat keinen Ausbruch, bei deinem Exemplar ist der Stempel komplett zersprungen aufgrund des starken Drckes, dabei haben sich eine Bruchstücke noch oben verschoben, immerhin kannst du noch Buchstabenfragmente auf den erhabenen Stellen erkennen.

Gruß Chippi
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Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

Thiesauger
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Beitrag von Thiesauger » Di 09.05.06 19:07

@Chippi: Du hast völlig recht - da ist ein Stempelfragment völlig weggebrochen.

Ich bezeichne diese Stücke als Stempelabbruch, da das Wort äußerst treffend ist.

@brogi Gehe ich richtig mit der Annahme, dass dieses Stück auch eine 270° Stempeldrehung hat? :lol: 8)

Dass Herr Franquinet seine "Kategorien" sehr komisch absteckt, ist allerdings völlig klar, da er sonst zuviele Kategorien haben müsste. Diese Kategorie kann man wohl umgangssprachlich eher als "fehlerhafte Stempelungen" bezeichnen.
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Beitrag von brogi » Di 09.05.06 19:46

@ Thiesauger

ja das stück hat eine solche Stempeldrehung, du kennst es ja bereits :wink:

@ all

Aber dass man solche Stücke wie den 20er und meinen 10er nicht als Fehlprägung bezeichnet ist mir neu.

Für mich persönlich ist "Fehlprägung" einfach der Oberbegriff, für das was bei der Münzherstellung so alles falsch laufen kann. Sind fehlerhafte Rohlinge (wie z. B. Zainenden) oder mit verschlissenen Stempeln geprägte Münzen denn keine Fehlprägungen?

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