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Über den richtigen Umgang mit Fälschungen
Verfasst: Mi 09.04.08 19:24
von helcaraxe
Über den richtigen Umgang mit Fälschungen
Die Behandlung von Fälschungen stellt den gewissenhaften Sammler vor größte Probleme. Im Falle eines plötzlichen Ablebens oder eines Diebstahles oder anderer Umstände besteht immer die Gefahr eines erneuten Auftauchens im numismatischen Kreislauf.
Wie lässt sich nun mit einfachen Haushaltsmitteln dies sicher unterbinden?
Das Ergebnis einer von der Bundesregierung eingesetzten Expertenkommision empfiehlt nach fünfjähriger Vorbereitung nun folgendes Vorgehen - selbstverständlich unter Einhaltung sämtlicher Unfallverhütungsvorschriften (Helmpflicht!):
Man benötigt:
1. Einige sicher identifizierte Fälschungen
Dazu wird neben der Einholung von Fachgutachten auch die Diskussion in einschlägigen Internetforen empfohlen. Nichts wäre ärgerlicher als das endgültige Destruieren einer wunderschönen, aber unzweifelhaft echten Alexander-Tetradrachme!
Verfasst: Mi 09.04.08 19:28
von helcaraxe
2. den richtigen Arbeitsplatz und das richtige Werkzeug:
Beides ist, wie jeder Handwerker weiß, unabdingbare Voraussetzung für das problemlose Gelingen auch schwerer und anspruchsvoller Tätigkeiten.
Für den vorliegenden Fall empfiehlt sich ein handelsüblicher Amboss mit dazugehörigem Schmiedehammer. Behelfsweise tut es auch ein normaler Hammer und eine Betonunterlage.
Nicht empfohlen werden dagegen menschliche Körper als Unterlage, auch wenn der Betreffende sehr unbeliebt sein sollte. Die erzielten Ergebnisse sprechen einfach dagegen.
Verfasst: Mi 09.04.08 19:32
von helcaraxe
3. Wut
Leider lässt sich dieser - dringend benötigte - Teil nicht einfach im Baumarkt kaufen. Die Empfehlungen sind da uneinheitlich, aber am einfachsten erscheint die Vorgehensweise, sich noch einmal zu verdeutlichen, welche Verluste man durch das Kaufen dieser Fälschungen erlitten hat und wieviele Sportwagen man sich dafür hätte leisten können.
Alternativ können Sie auch in einschlägigen Internetverkaufsplattformen nach eben diesen Fälschungen suchen, und sich gehörig darüber aufregen, dass trotz aller Aufklärungsarbeit es sich immer noch genug Dumme finden, die diese Münzen kaufen. Achten Sie dabei auf den Lärmschutz Ihrer Nachbarn!
Verfasst: Mi 09.04.08 19:36
von helcaraxe
Das Endergebnis
Das richtige Endergebnis haben Sie erreicht, wenn a) alle Nachbarn blöd gucken und b) Sie so richtig schön aus der Puste sind.
Als Nebenprodukt dieser körperlichen Ertüchtigung erhalten Sie, neben der Befriedigung ein gutes Werk getan zu haben, einige formschöne Silberplättchen, die weiterer Verwendung im Haushalt des Bastelfreundes harren, beispielsweise als Weihnachtsbaumschmuch, oder als Ohrringe für die Ehegattin.
Viel Spaß beim Nachmachen!
Verfasst: Mi 09.04.08 20:18
von diwidat
Jetzt trieb mich mein schlechtes Gewissen doch in meine Werkstatt.
Ausgerüstet mit einer Handvoll falscher Taler aus meiner zukünftigen Erblassung habe ich versucht den Wünschen nachzukommen.
Ausgerüstet mit Taler plus Hammer, Meissel, Schutzhel und Schutzbrille und dem als höflich erwähnten Luftkissen ging ich zu Werke.
Erfolg = Null
Erntweder wollen meine Taler falsch bleiben und so an die Erben kommen -oder eine höhere Vorsehung sorgt dafür, dass eines Tages die Zahl der Fälschungen die der Echten übersteigt und damit zur Norm werden.
wer weiß das schon.
Jedenfalls bleiben meine Falschen falsch, da ändert auch keine Kennzeichnung etwas.
Verfasst: Do 10.04.08 16:36
von payler
He Jungs -> Spitze!

Verfasst: Do 10.04.08 16:41
von McBrumm
DA kann man sich Payler anschließen.
Mal ne gelungene Aktion, und spaßig

Verfasst: Do 10.04.08 20:57
von klosterschueler
Hallo Helcaraxe!
Ich ergänze Punkt 5:
Ein Bierchen aufmachen und dem Ergebnis hämisch zuprosten!
Klosterschüler
Verfasst: Do 10.04.08 21:45
von helcaraxe
Vielen Dank für die Blumen!
So was wollte ich schon immer mal machen - und wenn man über die Fälschungen noch lachen kann, dann haben sie wenigstens noch einen Zweck erfüllt!
@klosterschüler:
Sehr gerne! Und sehr gerne auch allen, die hieran ihre Freude hatten! Vielleicht ergibt sich ja mal die Möglichkeit!

Verfasst: Fr 18.04.08 16:25
von Numis-Student
Halt, Halt, bitte nicht nachmachen !!!
Erstens besteht eine (wenn auch geringe) Möglichkeit, zeitgenössische Fälschungen zu vernichten, die wissenschaftlich durchaus interessant sind. (Auch heutige Fälschungen von Euros werden SPÄTER mal zeitgenössische Umlauffälschungen von wissenschaftlichem Interesse sein

).
Zweitens sind auch ältere Fälschungen interessant, zB die Sammlerfälschungen des 18./19. Jhdts, eines Beckers, usw (die Paduaner möchte ich hier eigentlich ungern erwähnen...). Was wäre, wenn unsere sammelnden Vorgänger ebenso getan hätten ??
Also: entweder behaltet die Fälschungen mit einem deutlichen Vermerk auf dem Unterlegzettel, klärt eure Erben auf, dass diese Stücke nicht nach ebay gehören, oder gebt sie an jemanden, der damit verantwortungsvoll umgehen kann. Ich biete mich damit für die geschätzten nächsten 50 Jahre an
Oder: Wer ganz sicher gehen will, gibt sie an eine Institution, die dieses Problem (des Vererbens) nicht hat. Anbieten würde sich das Institut für Numismatik, dort gibt es eine umfangreiche Fälschungssammlung.
Also, Sammlungsstücke gehören nicht zerstört, egal wie falsch oder beschädigt sie auch sind !!
Schöne Grüße,
MR
Verfasst: Fr 18.04.08 17:53
von Numis-Student
Als Anhang möchte ich noch ein paar meiner zeitgenössischen (und unbedingt erhaltenswerten) Fälschungen vorstellen, dazu noch eine Fälschung, die zwar modern ist, aber durch ihr massenhaftes Auftreten und gute Erkennbarkeit das Zeug hat, zu einer Kuriosität für Sammler des 22. Jahrhunderts zu werden

Verfasst: Fr 18.04.08 17:55
von Numis-Student
und weiter gehts
Verfasst: Fr 18.04.08 17:56
von Numis-Student
und zu guter Letzt die moderne Fälschung