Bittere Lehre vor nun fast 30 Jahren!
Verfasst: Di 11.09.12 10:58
Ich möchte in diesem Forum, in dem ich neu bin, meine Geschichte erzählen.
48 Jahre handele ich mit Antiquitäten und war ein leidenschaftlicher Münzensammler von Reichsmünzen, Harzer Lösern und mittelalterlichen Geprägen. In den frühen 80er Jahren bekam ich ein merkwürdiges Angebot - ob ich nicht ganz schnell sehr reich werden wollte? Es sei ein riesiger Münzschatz in einem Kloster aufgetaucht, den es an den Mann zu bringen sei. Nach meinen Nachfragen wurden mir Rollenweise hervorragend erhaltene Münzen vorgelegt - Stempelglanz bis polierte Platte. Es war schier unglaublich für mich und ich übernahm einige dieser Münzen um sie bei einigen Münzprüfern, die damals einen Namen hatten auf Echtheit prüfen zu lassen. Alle kamen mit Echtheitszertifikaten zurück! Reichsmünzen wie Lippe, Schaumburg/Lippe, Braunschweig, seltenere Preußen, Bremen, Oldenburg, Sachsen, Anhalt und andere Kleinstaaten enthielt der gefundene Schatz. Sogar seltene Ag Kleinmünzen wie 50 Pf. Großer Adler in feinster Erhaltung waren dabei! Ich stieg mit einem hohe Betrag in das Geschäft ein und bekam dann als " Bonus " 3 Pyrmonter 5 RM zur Kommission angeboten. Dies war für mich unglaublich und ich rief Herrn Jäger (verstorben) - Münzkataloge - an. Er hatte auch schon von diesen Merkwürdigkeiten aus anderen Teilen der BRD gehört. Daraufhin wurde eine Treffen der Münzhändler in Frankfurt/ Main vereinbart und das Bayrische Münzamt mit eingeschaltet. Nach aufwendigen Prüfungen hatte man inzwischen die Gewissheit - Alles falsch!! Obgleich damals die Röntgen Metallspektrumeter, die es heute gibt, noch nicht im Einsatz waren und eine Prüfung sehr kostspielig war.
Festgestellt, hauptsächlich, nur an einer winzigen Stempelverschiedenheit, praktisch von keinem Experten mehr zu erkennen! - Wiederholung eines winzigen Kratzers auf den Fälschungen, welcher nicht auf dem Museumsexemplar war. - Fazit des Händlertreffen: " Klappe halten und verkaufen"
Herkunft der Münzen und vor Allem wie hergestellt war die große Frage.
Ich forschte weiter und fand die Lösung bei einer Firma, die mit Funkenerosion-Maschinen arbeitete und in der Lage war Stahlstempel von einer Silbermünze anzufertigen die 5/1000 mm genau waren.
Nachdem ich dies gesehen hatte habe ich meine gesamten Münzen sofort verkauft und siehe da, nach einigen Wochen tauchten hervorragende Kopien meiner Harzlöser in Auktionskatalogen auf! Ich gab daraufhin alle, bis dahin übernommen falschen Münzen zurück und dies wurde einer der schmerzlichsten finanziellen Verluste in meiner Laufbahn als Antiquitätenhändler, denn das eingesetzte Geld sah ich nie wieder.
Meine persönliche Erkenntnis: Münzen - auch die schönsten Gepräge - sollt man nur zum Metallwert plus einem Prägeaufschlag kaufen. Die ca.150.000 € teuren Funkenerosionsmaschinen haben sich für die Münzfälscher längst bezahlt gemacht, auch wenn das Erodieren pro Stempel - je nach Genauigkeit - bis zu 80 Stunden dauern kann. Wie viele Goethe 5 RM braucht es zur Finanzierung einer Maschine?
Jeder Münzensammler sollte sich mit dieser Technik ernsthaft befassen, ehe er sein gutes Geld in Münzen anlegt, denn es könnte sein, daß plötzlich mehr "echte" Münzen auf dem Markt sind als je geprägt wurden.
Heute sehe ich das es einige ehrliche Anbieter gibt, die die wunderbaren Prägungen mit dem Vermerk "Copie " versehen. Sie werden aber wegen ihrer Ehrlichkeit kaum akzeptiert und so bleibt der Traum vom echten Stück ohne Copievermerk weiter bestehen. Besitzer von vermutlich echten Stücken sollte sich zum Vergleich auch eine Kopie zulegen! Oder man gibt sich mit der Erkenntnis ab, daß eine nicht mehr zu erkennende Fälschung eben dann eine Echtprägung ist.
Diese wahre Geschichte ist vor 30 Jahren passiert und inzwischen haben sich die Techniken der Präger und Metallurgen um vieles verbessert!
48 Jahre handele ich mit Antiquitäten und war ein leidenschaftlicher Münzensammler von Reichsmünzen, Harzer Lösern und mittelalterlichen Geprägen. In den frühen 80er Jahren bekam ich ein merkwürdiges Angebot - ob ich nicht ganz schnell sehr reich werden wollte? Es sei ein riesiger Münzschatz in einem Kloster aufgetaucht, den es an den Mann zu bringen sei. Nach meinen Nachfragen wurden mir Rollenweise hervorragend erhaltene Münzen vorgelegt - Stempelglanz bis polierte Platte. Es war schier unglaublich für mich und ich übernahm einige dieser Münzen um sie bei einigen Münzprüfern, die damals einen Namen hatten auf Echtheit prüfen zu lassen. Alle kamen mit Echtheitszertifikaten zurück! Reichsmünzen wie Lippe, Schaumburg/Lippe, Braunschweig, seltenere Preußen, Bremen, Oldenburg, Sachsen, Anhalt und andere Kleinstaaten enthielt der gefundene Schatz. Sogar seltene Ag Kleinmünzen wie 50 Pf. Großer Adler in feinster Erhaltung waren dabei! Ich stieg mit einem hohe Betrag in das Geschäft ein und bekam dann als " Bonus " 3 Pyrmonter 5 RM zur Kommission angeboten. Dies war für mich unglaublich und ich rief Herrn Jäger (verstorben) - Münzkataloge - an. Er hatte auch schon von diesen Merkwürdigkeiten aus anderen Teilen der BRD gehört. Daraufhin wurde eine Treffen der Münzhändler in Frankfurt/ Main vereinbart und das Bayrische Münzamt mit eingeschaltet. Nach aufwendigen Prüfungen hatte man inzwischen die Gewissheit - Alles falsch!! Obgleich damals die Röntgen Metallspektrumeter, die es heute gibt, noch nicht im Einsatz waren und eine Prüfung sehr kostspielig war.
Festgestellt, hauptsächlich, nur an einer winzigen Stempelverschiedenheit, praktisch von keinem Experten mehr zu erkennen! - Wiederholung eines winzigen Kratzers auf den Fälschungen, welcher nicht auf dem Museumsexemplar war. - Fazit des Händlertreffen: " Klappe halten und verkaufen"
Herkunft der Münzen und vor Allem wie hergestellt war die große Frage.
Ich forschte weiter und fand die Lösung bei einer Firma, die mit Funkenerosion-Maschinen arbeitete und in der Lage war Stahlstempel von einer Silbermünze anzufertigen die 5/1000 mm genau waren.
Nachdem ich dies gesehen hatte habe ich meine gesamten Münzen sofort verkauft und siehe da, nach einigen Wochen tauchten hervorragende Kopien meiner Harzlöser in Auktionskatalogen auf! Ich gab daraufhin alle, bis dahin übernommen falschen Münzen zurück und dies wurde einer der schmerzlichsten finanziellen Verluste in meiner Laufbahn als Antiquitätenhändler, denn das eingesetzte Geld sah ich nie wieder.
Meine persönliche Erkenntnis: Münzen - auch die schönsten Gepräge - sollt man nur zum Metallwert plus einem Prägeaufschlag kaufen. Die ca.150.000 € teuren Funkenerosionsmaschinen haben sich für die Münzfälscher längst bezahlt gemacht, auch wenn das Erodieren pro Stempel - je nach Genauigkeit - bis zu 80 Stunden dauern kann. Wie viele Goethe 5 RM braucht es zur Finanzierung einer Maschine?
Jeder Münzensammler sollte sich mit dieser Technik ernsthaft befassen, ehe er sein gutes Geld in Münzen anlegt, denn es könnte sein, daß plötzlich mehr "echte" Münzen auf dem Markt sind als je geprägt wurden.
Heute sehe ich das es einige ehrliche Anbieter gibt, die die wunderbaren Prägungen mit dem Vermerk "Copie " versehen. Sie werden aber wegen ihrer Ehrlichkeit kaum akzeptiert und so bleibt der Traum vom echten Stück ohne Copievermerk weiter bestehen. Besitzer von vermutlich echten Stücken sollte sich zum Vergleich auch eine Kopie zulegen! Oder man gibt sich mit der Erkenntnis ab, daß eine nicht mehr zu erkennende Fälschung eben dann eine Echtprägung ist.
Diese wahre Geschichte ist vor 30 Jahren passiert und inzwischen haben sich die Techniken der Präger und Metallurgen um vieles verbessert!