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1 DM aus Blei?
Verfasst: Fr 04.02.05 23:46
von Herr Sharif
Hallo zusammen,
ich habe mich gerade frisch angemeldet. In meiner Jugend habe ich eifrig Münzen gesammelt (alles durcheinander) mich aber schon lange Jahre nicht mehr mit dem Thema beschäftigt. Jetzt bin ich durch Zufall auf dieses Forum gestoßen und darauf gekommen, daß ich ja noch so einige "ungeklärte Fälle" in der – immer noch ab und zu mal hervorgeholten – Sammlung habe.
[ externes Bild ]
Dieses Markstück habe ich vor ca. 15 Jahren in meinem Geldbeutel gefunden. Es klang anders als die normalen 1 DM Stücke und hat mich gleich neugierig gemacht.
Ein renommierter Frankfurter Münzhändler hat mir meine Ahnung damals bestätigt, daß es sich bei dem Münzmetall um Blei handelt. Auch das Gewicht weicht von der Norm ab.
Meine Frage an die Fachleute: Habe ich es hier mit einer Probeprägung oder einer Fälschung zu tun? Wird sowas gesammelt?
Vielen Dank im voraus!
Verfasst: Sa 05.02.05 00:06
von mfr
Hallo,
die Bilder sind leider sehr klein.... ist die Münze wirklich oval ?
Ansonsten wären auch weitere Angaben nicht schlecht.
"...Ein renommierter Frankfurter Münzhändler hat mir meine Ahnung damals bestätigt, daß es sich bei dem Münzmetall um Blei handelt..." <--- woran erkannt ?
"...Auch das Gewicht weicht von der Norm ab...." <---- inwiefern ??
Bleibroben sind jedenfalls nicht bekannt.
Verfasst: Sa 05.02.05 00:30
von Herr Sharif
Hallo Münzfreund,
bei mir stimmen die Proportionen und die Abbildung ist auch ordentliche 360 Pixel breit.
Wie gesagt: Das ist ca. 15 Jahre her. Aber ich kann mich natürlich auch noch mal auf den Weg machen und erneut nachfragen. Ich dachte nur, daß ihr hier schon Erfahrung mit solchen sonderbaren Münzen habt.
Nichts für ungut.
Gruß, Sharif
Verfasst: Sa 05.02.05 00:38
von mfr
Erfahrungsgemäß tippe ich auf eine Bleifälschung, ich besitze selber ein ähnliches Stück (allerdings 5 DM). Ich gebe nur nicht gerne Vermutungen aufgrund vager Angaben ab. Deshalb meine Nachfrage.
Verfasst: Sa 05.02.05 10:35
von Lutz12
Es ist definitiv eine Fälschung. Ich habe einige derartige Stücke in unterschiedlicher Qualität als 1 DM, 2 DM und 5 DM-Stücke, teilweise habe diese auch nur die äußere Form der jeweiligen Münzen und besitzen geringen Magnetismus (2+5 DM) durch eingegossene Eisendrähte. Alles sind Fälschungen zum Schaden des Staates. Zumeist unauffällig in Automaten einsetzbar. Im normalen Geldverkehr würden diese Fälschungen sehr schnell auffallen, da Blei oder Zinn vom Klang, vom Betasten und Gewicht sich deutlich von der Nickellegierung der Kursmünzen unterscheidet.
Gruß Lutz12
Verfasst: So 06.02.05 00:18
von Herr Sharif
Vielen Dank erstmal,
mich hat es aber doch noch beschäftigt. Ich war heute morgen bei einem Goldschmied der mir die Münze gewogen hat. 6,0 Gramm wiegt sie und ist nach seinem Ermessen aus Zink.
Ich frage mich jetzt: wie macht man solche Fälschungen? Handelt es sich um einen Abguss oder gibt es Freaks die sich hinsetzen und Prägestempel nachschneiden? Ich habe noch mal einen "schärferen" Scan gemacht:
[ externes Bild ]
Ich will nicht nerven, aber wie macht man solche Fälschungen? Der Arbeitsaufwand ist für mich nicht nachvollziehbar.
Gruß, Sharif
Verfasst: So 06.02.05 00:42
von mfr
Hallo,
ich sehe auf dem Scan Bläschen, also wurde die "Münze" nicht geprägt sondern gegossen. Von einem echten Stück wurde zuvor ein Abdruck genommen und eine Gußform hergestellt. Das ist eigentlich kein großer Aufwand. Für uns vielleicht nicht nachvollziehbar, handelt es sich ja nur um 1 DM, aber solche Stücke werden ja nicht in Deutschland von einem Facharbeiter mit 20 € Stundenlohn hergestellt sondern in Billiglohnländern wo der übliche Stundenlohn bei 2-3 DM lag. Für diese Leute war das ein genauso lohnendes Geschäft wie die jetzige Produktion von falschen 1 und 2 € Stücken.
Verfasst: So 06.02.05 01:35
von Herr Sharif
Ja, so wird es wohl sein. Schade. Ich hatte gehofft vielleicht eine Probeprägung erwischt zu haben. Aber es stimmt. Die Bläschen sind eindeutig
Gruß, Sharif