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Kaputter Stempel in 5 RPf 1920???

Verfasst: Fr 22.04.05 15:52
von hagen15
Hallo Forum,
ja, ja, ich weiss, bin neu hier und schon soo viele Fragen, aber einen habe ich noch: habe heute bissel Zeit gehabt, um mal wieder meine Stücke zu sortieren / anzuschauen.
Dabei fiel mir ein 1920 „A“ 5 Pfennig in die Hand, bei dem entweder Stempel kaputt oder Schrötling verrutscht, was meint Ihr? Ich habe mal invers gescannt, dann kommt das besser rüber. Ich meine, die komplette östliche Seite ist betroffen, Ausläufer zum Rand hin, rechts oben die Flügelfeder ist mit dem Band der Krone verbunden und zu dicht, in der Krone fehlen die Kreuze (da möchte ich Umlaufabnutzung ausschliessen, da alles andere sehr gut erhalten).
Was meint ihr dazu?
Gruss
Hagen

Verfasst: Fr 22.04.05 16:50
von mfr
Ein schöner Stempelriß aber nicht selten. Eisen ist sehr hart und die Stempel einem größeren Verschleiß ausgesetzt. Ich habe schon etliche Dutzend solcher Stücke in der Hand gehabt. Aufheben tue ich nur noch wirklich markante Stücke. Deins würde auf jeden Fall den Weg in meine Sammlung finden. :)

Verfasst: Fr 22.04.05 18:23
von hagen15
Hallo Münzenfreund,
schön, die schnelle Antwort. Ich weiss ja nicht, wie schnell solche verschlissenen Stempel bemerkt und ausgetauscht wurden, aber ich habe mir mal andere 1920 "A" angesehen und keine Fehler gefunden. Weisst Du, wie hoch die "A" Auflage von 1920 war?
Gruss
Hagen

Verfasst: Fr 22.04.05 19:36
von mfr
Die Auflage betrug 80,3 Mio. Mit einem Stempelpaar konnten etwa 40.000 Münzen geprägt werden.

Verfasst: Fr 22.04.05 22:12
von Lutz12
Die Währungssituation in Deutschland nach dem 1. Weltkrieg war aufgrund der einsetzenden Inflation von hektischen Bemühungen zur Stabilisierung der Geldversorgung geprägt. Es war die Zeit in der Städte, Gemeinden und Betriebe Notgeld ausgaben, weil der Staat die Situation allein nicht mehr beherrschte. Die Prägestätten waren ausgelastet (überlastet). In dieser Situation wurden Stempel oft über die normale Zeit hinaus benutzt, auch wenn bereits kleinere Stempelrisse zu verzeichen waren. Wer aufmerksam Stücke dieser Zeit untersucht, findet häufig Stempelrisse (analog auch bei den privaten Notmünzen). Ich kenne Nutzungs-Zahlen aus der Zeit von durchschnittlich 30 - 50 T Prägungen je Stempel.
Übrigens kann man wenn man Reihen von Münzen dieser Zeit untersucht auch feststellen wie der Verschleißzustand der Stempel zunahm: Stücke mit 1 Stempelriß, mit 2 und mehr Rissen. An der Plazierung der Risse ließe sich sogar eine zeitliche Einordnung vornehmen. Ich habe dies zumindest für Notgeld meiner Region mal untersucht.
Gruß Lutz12