KarlAntonMartini hat geschrieben: Was aber, wenn er zB wegen Krankheit oder aufgrund drängender Sorgen dieses Maß an Freiheit nicht aufbrächte?
Ich bin Anhänger der Theorie, dass Verstand, Seele und Körper beim gesunden Menschen im Einklang stehen. Für mich produziert die Seele genau die Gefühle, die zum rational Gedachten passen. Gut zu sehen nach dem Ende eines Fussball-Spiels. Die Gewinner toben jubelnd über den Platz, die Verlierer schleichen mit gebeugten Schultern von dannen.
Wer es sich angewöhnt hat, seine Mitmenschen scharf zu beobachten, der wird diesen Einklang feststellen. Das Gesagte, der Gesichtsausdruck an dem wir die Gefühle ablesen und die Körperhaltung passen aufeinander.
Bei einem kranken Mensch strahlt die Krankheit auch auf das Gemüt aus, drer Kranke ist nicht geistig frei, hier passt mein Ansatz nicht.
Sorge ist die Befürchtung, dass ein unangenehmer Zustand in der Zukunft auftreten wird. Sorge lähmt und hemmt und ist oft genug überflüssig gewesen. Das Gefühl "Sorge" brauchen wir nicht.
Sorge entsteht, wenn wir sorgenvoll denken. Die moderne Gehirnforschung bestätigt zunehmend, dass unser Unterbewusstsein zwischen Realität und erdachter Situation nicht unterscheiden kann. Auch eine erdachte Situation wirkt auf das Unterbewusstsein wie ein Befehl und es schickt uns die dazu passenden Gefühle. Ich behaupte, dass wir Gedanken wegwerfen können, als wären es Kieselsteine. Im vor mir erwähnten Buch ist eine solche Technik beschrieben. Ich lade Euch ein, Eure Vorbehalte beiseite zu schieben und diese Übung durchzuführen, so als wärt Ihr ein neugieriges kleines Kind:
Entspannt Euch, es geht leicht, wenn man sich an etwas Schönes erinnert. Dann stellt Euch einen Spiegel mit schwarzem Rahmen vor. Gebt Euren Sorgen und Ängsten einen Namen und eine Gestalt. Ich hatte das Wort "Zukunftsangst" laut ausgesprochen und dann erschien vor dem inneren Auge da Bild einer alten Hexe. Legt nun die visualisierten Ängste in den Spiegel. Lasst den Spiegel zerspringen und die Scherben verschwinden im Nichts. Dann stellt Euch einen Spiegel mit weißem Rahmen vor und seht Euch selbst bei einer positiven Handlung, ohne dass eine konkrete Erwartungshaltung entsteht. Ein Arbeitsloser etwa kann das Bild entwerfen, wie er kraftvoll eine überzeugende Bewerbung schreibt. Geniesst diese Vorstellung, kehrt dann in die Welt zurück und lenkt Euch ab. Nachdenken über diese Übung ist schädlich. Ab an den PC und gesurft.
Es geht genausogut, die visualisierten Ängste auf eine Wasseroberfläche zu legen und dann mit einem imaginären Stöckchen zu verrühren. Wenn sich das Wasser wieder beruhigt hat, entwerft dann Eure positive Vorstellung.
Der von Peter43 verlinkte Beitrag ist mir eindeutig zu negativ. Hier wird nach rationalen Beweisen für irrationale Dinge gefragt.
Die Darstellung des "Ankerns" hat in mir nur tiefes Kopfschütteln hervorgerufen.
Ankern bedeutet, zwei unabhängige Dinge zu verknüpfen. Passiert das Eine, passiert das Andere auch.
Ich stelle mir eine Situation vor, in der ich voll geistiger Kraft war und mache eine Handbewegung, die ich im Alltagsleben nicht mache, etwa ich drücke mit dem kleinen Finger fest auf den Oberschenkel. Ich mache das mehrmals und warte eine Zeit ab. Drücke ich dann mit dem kleinen Finger auf den Schenkel, fühle ich geistige Kraft in mir.
Im Link steht unter "Ankern" der Satz: "Die Behauptungen des NLP sind außergewöhnliche Behauptungen.
Sie stehen zu dem, was wir bislang von der
Welt zu wissen glauben, in krassem Gegensatz."
Wieso? Ankern ist für uns alltäglich. Rote Ampel und Stopp, Polizeiauto im Rückspiegel und ein Unbehagen im Bauch, wir sind voll mit Dingen, die wir geistig miteinander verbinden, warum also nicht einmal mit Absicht?
Wir funktionieren nicht rational. Beispiel Kaffeetrinken. Ich habe viele Kaffeetrinker befragt, wie lange es dauert, bis die belebende Wirkung eintritt. Die häufigste Antwort war: "Nach ein paar Schluck, es geht schnell."
Geht jedoch nicht. Es dauert eine Zeitlang, dis das Koffein überhaupt ins Blut gelangt. Dann kommt zunächst eine müde machende Wirkung. Das Schlafzentrum im Gehirn wird besser durchblutet und schickt uns Müdigkeit. Erst nach einer Viertelstunde kommt die belebende Wirkung zum Tragen. Wer also nach wenigen Schlucken schon munter ist, der hat eine Realität erschaffen, die eigentlich so nicht sein kann.
Und wie steht es mit der Wirkung der Placebos? Eine Pille ohne Wirkstoff wirkt genauso wie das echte Medikament und keiner kann es erklären.
Psychologen und Gesprächstherapeuten arbeiten mit wissenschaftlich anerkannten Methoden. Nur - wie vielen Menschen vermögen sie nicht zu helfen? Ich kenne etliche davon. Dort wo die Schulmedizin versagt, warum nicht zu alternativen Methoden greifen?
Ich denke heute: zum Teufel mit der Beweisbarkeit! Was hilft ist richtig!
Viele Grüße
Hermann