Wie bei eBay bewerten?

Interessante Auktionen zum Thema Münzen gesichtet?
stampsdealer
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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von stampsdealer » Do 27.02.14 11:11

Eine zeitnahe Antwort hinsichtlich Versand sollte man geben. Bei Hermes-Versand leite ich z. Bsp. immer auch die E-Mail an den Kunden weiter, damit der Kunde selbst die Sendung online verfolgen kann.

Bei einer dreistelligen Bestellsumme von Ware ins Ausland sollte man Kunden stets unaufgefordert die tracking number mitteilen.

Eine Schlechtbewertung würde ich als Käufer nur dann abgeben, wenn jemand offensichtlich Betrugsabsichten hat. In diesem Fall würde ich jedenfalls auch einen Anruf bei eBay tätigen, um nach Möglichkeit dann den gewünschten Rauswurf zu forcieren.

Ansonsten verhalte ich mich bei Bewertungen großzügig und vergebe eigentlich immer viermal fünf Sterne. Insbesondere bin ich bei Privatleuten, die es nur gut gemeint haben, wenn diese scheinbar von der Materie tatsächlich keine Ahnung haben, auf jeden Fall großzügig.

Und jetzt erlaube ich mir nochmals einen Exkurs in Sachen Schnäppchenjagd:

Zeitweilig war es so das jeder dritte Ankauf von Postenware bei Vorabbesichtigung nicht von mir genommen worden wäre, also die vermeintliche Ersparnis zu einem Nullsummenspiel werden kann.

Vielen Leuten, denen man bei der Schnäppchenjagd begegnet, fehlt eindeutig das Fachwissen, die notwendige Warenkunde.

Ich bin mit einem guten Antiquitätenhändler eng befreundet und muss ständig das haarsträubende Unwissen von manchen Leuten erleben, die einen Artikel im Preis drücken wollen. Ähnlich ist nicht gleich. Wenn ich den Preis für 5 Reichsmark Goethe im Kopf habe, mir die Sache aber nur ungenau gemerkt habe, könnte es passieren das ich für 3 Reichsmark Goethe einen zu hohen Preis entrichte, also ein vermeintlich geizgeiles Happy End.

Ein weiteres Beispiel wären einige Baumärkte. Zum Teil sollte diese Ware auf keinen Fall mit Handwerker- bzw. Industriestandard verwechselt werden, preislich oftmals eine Null mehr.

Man macht dann überaus leidliche Erfahrungen, wenn man sich fabrikneuen Schrott angelacht hat. Man begreift mit der Zeit dann auch warum der Profihandwerker Diamantwerkzeuge nutzt.

Also erst einmal den Schnäppchenjäger "anfixen" und diesen dann gnadenlos mit Zukäufen abzocken.

Und jetzt bekomme ich wieder die Kurve und lande wieder bei beim Münzhandel:

Bei manchem Kollegen, der angeblich als teuer verschrien ist, habe ich schon interessantes Material erworben und profitabel weiterveräußert. Es ist also ein Grundirrtum von manchem Schnäppchenjäger solche Adressen zu meiden. Wenn der Preisansatz nicht so niedrig ist, dafür die Erhaltungradangabe umso solider....

Auch höre ich hier sinngemäß im Forum öfters die Angebote bei MA-Shops würden teuer sein. Wenn Münzen zwecks Aufarbeitung von mir gegoogelt werden, so muß ich doch sehr oft feststellen, dass das teuerste Angebot sich bei eBay und nicht bei MA-Shops befindet.

Diese nahezu tägliche Praxis der Münzaufarbeitung widerlegt solche Vorurteile.
Zuletzt geändert von stampsdealer am Do 27.02.14 11:57, insgesamt 4-mal geändert.

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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von Numis-Student » Do 27.02.14 11:52

Hallo,
da wir ja im Numismatikforum sind ;) meine ich bei Schnäppchenkäufen schon Münzen und Medaillen, die man zu Schnäppchenpreisen bekommt. Ich finde es albern und verkehrt, bei der Suche nach Haushaltswaren etc stundenlang im Internet zu surfen, nur um 30 Cent zu sparen.

Ich bin der Meinung, dass man mit ordentlichem Fachwissen mehr Schnäppchenkäufe realisieren kann, als wenn man sich nur auf sein Glück verlässt.

Gerade beim Münzkauf sollte man aber schon eine Ahnung haben, was man kauft, denn sonst wird man auch sehr leicht betrogen. Ich wundere mich immer wieder über Leute, die gleuben, 3 stempelgleiche Pertinaxdenare im Wert von mindestens 1500 Euro auf dem Flohmarkt für 100 Euro kaufen wollen. Ich meine, mit sehr viel Glück und Sachverstand kann man einen Denar günstig kaufen, aber bei 3 stempelgleichen Stücken sollten sämtliche Alarmglocken klingeln.
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von stampsdealer » Do 27.02.14 12:20

Gier knipst unter Umständen auch bei hochintelligenten Leuten, die auf Renditeversprechen hereinfallen, den Verstand ab.

Wenn ich Pertinax oder Didus Julianus für 100 Euro haben möchte, dann bin ich der betrogene Betrüger, dann wollte ich andere Leute über den Tisch ziehen, und ich verdiene keinerlei Mitleid.

Ich war schon immer erstaunt darüber, wie viele Leute nicht bereit sind für Münzliteratur Geld auszugeben. Was man an Information einspart, zahlt man bei Ankäufen mehrfach drauf.

Genau genommen bringt nichts sonst so viel "Zinsen" wie eine Bibliothek. Manches Buch hat sich schon dann amortisiert, wenn man bei einer Münze "Strich" schreiben kann.

Ein Geschäft wird also oftmals durch ein Informationsgefälle ausgelöst; der Verkäufer lebt also von der Unwissenheit anderer bzw. profitiert ein Sammler von der Ahnungslosigkeit eines Händlers.

Auch kann es profitabel sein, wichtige Zitierwerke zu lagern, wenn diese als Restauflage angeboten werden. Wenn ein Buch statt 100 für 30 Euro angeboten wird, ist der Zeitpunkt gekommen davon fünf bis zehn Exemplare zu nehmen. Nachdem das Buch dann später endgültig vergriffen ist, kann sich auch ein Preis von 150 bis 200 Euro bilden.

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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von Tinapatina » Do 27.02.14 15:37

stampsdealer hat geschrieben: Wenn ich Pertinax oder Didus Julianus für 100 Euro haben möchte, dann bin ich der betrogene Betrüger, dann wollte ich andere Leute über den Tisch ziehen, und ich verdiene keinerlei Mitleid.
Volle Zustimmung. Andereseits konnte ich kürzlich einen Denar des Didius Julianus mit "ROMAE AETERNAE"-Rückseite für brutto unter 50,- € bei einem Münzfachhändler im Internet erwerben, dessen Preise normalerweise für mich indiskutabel sind. Bärtiger Kopf mit "SEPT" im der Vorderseitenlegende..kann ja nur "Septimius Severus " sein.. und hat ihn auch so angeboten. :D Das rutscht wahrscheinlich jedem Händler mal durch, nur lohnt sich immer ein "second look" auch bei vermeintlich teuren Händlern!
"Numismatik wäscht den Staub des
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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von stampsdealer » Do 27.02.14 15:46

Da gratuliere ich recht herzlich. Das freut mich!

Zwei- bis dreimal hat man wohl richtiges Glück im Leben.

Mein bisher größtes Schnäppchen war eine Siegermedaille von der Olympiade Helsinki für 90 DM.

Dafür hatte ich 2800 DM bekommen, könnte beim Kunden möglicherweise für 4000 DM gelandet sein.

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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von polyphamos » Do 27.02.14 17:15

Sehr schöner text stampsdealer :)
Ich hatte mal bei einem ebay Händler ein 3er Lot von Preußen Grsochen erworben. ein 3er Gröscher und 2 normale Groschen. Gezahlt hatte ich ~25€ und der 3er Gröscher brachte mir gute 600€. Hätte ich gewusst, dass das so selten ist, hätte ich damals die anderen Lots auch erworben. Habe nur sporadisch im Web verglichen und sah bei fast jedem Stück ein hohen preis.
Letztens auch was nettes für 50€ geholt, wo ich mit suchen bestimmt 1.000 bekommen kann (hab ein interessent, der aber nur mit Paypal zahlt, was ich bei hohen Summen nicht mache) So finanzier ich mir meine Schulzeit

Wenn jemand bezahlt, ist das Geld idR innerhalb von 3 Bankarbeitstagen auf mein Konto. Wenn du jedoch nur noch Paypal akzeptierst, musst du dann jedoch bedenken, dass einige Kunden/Interessenten wegfallen, die Paypal abgrundtief hassen und meiden. Zumal die, die auch via Überweisung gezahlt hätten, dann mit Paypal zahlen, was deine Einnahme um weitere 2% verringert und somit auch dein Gewinn

Natürlich gibts im normalfall bei Möbelstücke zusätzliche Kosten. Da das aber normal über UPS geliefert wurde (der Schreibtisch kostet keine 100€), wird bis zu meiner Tür geliefert. Ich spar Geld und Zeit, da ich durch mein Schnäppchen nicht irgendwo hinfahren muss und mir das Ding zu kaufen und damit anstrengend zurück zu dackeln.

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Re: Wie bei eBay bewerten?

Beitrag von stampsdealer » Do 27.02.14 17:41

Ich werde auch weiterhin Banküberweisung anbieten.

Die meisten Erlösschmälerungen habe ich nicht durch PayPal, sondern durch die Erhöhung der Umsatzsteuer von 7 auf 19%, so dass ich jetzt auch mal wieder Ware bei eBay USA einstellen werde, also mich um Verkäufe außerhalb der EU bemühen werde.

Da ich meistens Ware im unteren Preissegment verkaufe, habe ich keine Differenzbesteuerung beantragt. Das wäre ein riesiger Inventur- und Erfassungsaufwand.

Seit der Umstellung auf SEPA haben sich übrigens manche Überweisungslaufzeiten merklich beschleunigt. So erlebt man z. Bsp. das eine Überweisung aus Mailand schon am folgenden Tag ankommt.

Wie gesagt kann ich anderen Verkäufern nur dazu raten auf jeden Fall den Käuferkreis bei eBay einzuschränken. Das schont wirklich die Nerven.

Für moderne Möbel sollte man vielleicht auch nicht sehr viel Geld ausgeben, weil diese, wenn man sich bei einem Umzug davon trennen sollte, so gut wie nichts im Zweitmarkt bringen.

Für gute antike Möbel hingegen kann man gut und gerne entsprechend viel Geld ausgeben.

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