Numismatikforum

Internet-Versteigerer verbietet Handel mit Pseudo-Euro

Erfreulich ist, daß das Auktionshaus eBay endlich zaghafte Schritte eingeleitet hat, um den schwunghaften Handel mit „Pseudo-Münzen“ einzudämmen. Wir finden seit einiger Zeit einen „Hinweis für das Anbieten von sogenannten Euro-Medaillen“, wo zu lesen ist: „Bitte beachten Sie, dass der Handel mit Medaillen/Marken („Proben“) verboten ist, wenn diese den Schriftzug ,Euro’, ,Eurocent’ oder ,Cent’ aufweisen und keine zugelassenen Münzen sind ... Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: http://www.bundeswertpapierverwaltung.de/...“ Hinweise und Verbote sind gut und schön, helfen aber nicht, wenn nicht zugleich Sanktionen angedroht werden und bei Zuwiderhandlungen auch Strafen folgen. Wer nämlich ein bißchen „surft“ auf den verschiedensten Seiten, findet dort weiterhin massenhaft Pseudo-Münzen. Ein Anbieter hat „Slowenien-Euro-Proben“ im Angebot, angeblich nur 14000 Stück Auflage, für ganze 22 Euro. Er nennt diese wertlosen Medaillen „Test-Münzen“ und hat selbst einen Namen zugelegt, der auch eBay auffallen müßte: „euro-probe“. Ihn stören die deutschen Gesetze wohl wenig, denn sein „Artikelstandort“ ist Lugano, und das liegt in der Schweiz.

Ebenfalls aus der Schweiz kommt eine Medaille, die auf den Schweiz-Besuch des Papstes Johannes Paul II. geprägt wurde. Beschrieben wird dieses Trimetallstück jedoch als „außergewöhnliche Münze“. Man kann bieten oder diese Medaille für 24,50 Franken im Sofortkauf erwerben. Die ganze Seite bei Schweiz war damit gefüllt.

Doch was da als „Essay – Probe“ offeriert wird, ist kein Euro-Machwerk. Man gab ihm den fantasievollen Namen „EUROP“. Offenbar brummt das Geschäft mit den sogenannten Probemünzen, die keine sind. Es liegt ja bereits ein „Probesatz Island vor, dessen Nominalangabe „Ceros“ lautet. Weitere „Probeserien“ sind angekündigt, so von Norwegen, Grönland oder den Färöer-Inseln. Es muß inzwischen nicht mehr besonders betont werden, daß diese Länder nichts von diesen „Proben“ wissen.