Numismatikforum

Warum denkst du ich wäre ein Sprücheklopfer LordLindsey ?

Ich kann behaupten das ich fast [ca95 %] aller deutschsprachigen Auktionskataloge als durchsuchbare PDF Datei besitze ab dem Jahr 1945
ALLE selbst erstellt ca 5000 in bis jetzt 5 Jahren und bin noch dran

Ich denke diese Menge besitzt keiner mehr in Europa
Alles Kataloge aus eigenen Besitz zusammengetragen in 40 Jahren .

antoninus1 hat geschrieben: ↑

Sa 16.12.23 10:36

... Das ganze ist auch unschönes, aber immerhin harmloses, Beispiel dafür, wie abhängig wir werden, wenn wir uns nur auf´s Internet verlassen ...

Mit dem Internet an sich hat das in meinen Augen nicht unbedingt etwas zu tun. Wir sind nicht vom Internet abhängig, sondern von denen, die über diesen Kanal Dienste anbieten. Wenn die eine monopolähnliche Stellung erlangen, dann können sie uns an der einen oder anderen Stelle die Bedingungen diktieren oder gar den Hahn zudrehen (sprich: Produkte vom Markt verschwinden lassen), wenn sie es für sinnvoll erachten. Was da als "sinnvoll" gelten kann, haben wir bei den jüngsten Eskapaden des Herrn Musk gesehen .

Derartige Situationen gibt es aber auch im analogen Bereich. Ich erinnere mich dunkel, dass mal in den 80er Jahren der Musikproduzent Giorgio Moroder die Rechte an dem Stummfilmklassiker Metropolis erworben hatte, um daraus ein bunt eingefärbtes und mit Popmusik unterlegtes Musikvideo zu machen. Da gab es dann einige Jahre lang nur diese verhunzte Version zu sehen, da Moroder die (damalige) Originalversion gesperrt hatte . Und das ging alles ohne Internet .
(Bevor jetzt jemand damit kommt: Ja, das ist mit den Auktionsarchiven nicht direkt vergleichbar, zeigt aber, wer auf der Ware sitzt kann Bedingungen diktieren, und das auch ohne Internet.)

Wenn es aber Wettbewerber gibt, wie es bei den Auktionsarchiven ja der Fall ist, dann sollte der Markt regeln, in welche Richtung es geht (was aber auch nicht immer funktioniert ).

Zwerg hat geschrieben: ↑

Sa 16.12.23 11:21

... Im Übrigen: TANSTAAFL ...

Dass bei der Zusammenstellung und dem Betrieb derartiger Archive Aufwand entsteht, also Kosten, ist doch gar nicht das Thema hier (dazu braucht man auch keine großen volkswirtschaftlichen Theorien, mir reicht da der Energieerhaltungssatz ). Das Thema ist, wer diese Kosten trägt. Bislang wurde das eben letztlich über die Verkäufe von Münzen finanziert (früher hieß das "Kundendienst" ), jetzt werden die Nutzer direkt angezapft.

Gruß

Altamura

Traurig aber nicht überraschend. Das war nur eine Frage der Zeit bis auch Sixbid aus Daten und Informationen Kapital schlagen wird.
Was den Preis betrifft, so finde ich 66 €/Jahr noch relativ human. Ich zahle z.B. für Netflix deutlich mehr und nutze den deutlich weniger. Daher passt für mich. Aber bei 66€ wird es natürlich nicht bleiben. Ihr wisst ja: Energiekrise, Inflation, Ukraine-Krieg, Corona, Klimawandel, u.s.w... In 1-2 Jahren sind wir bestimmt schon bei 90€.

Hessen62 hat geschrieben: ↑

Sa 16.12.23 15:38

Ich kann behaupten das ich fast [ca95 %] aller deutschsprachigen Auktionskataloge als durchsuchbare PDF Datei besitze ab dem Jahr 1945
ALLE selbst erstellt ca 5000 in bis jetzt 5 Jahren und bin noch dran

Ich denke diese Menge besitzt keiner mehr in Europa
Alles Kataloge aus eigenen Besitz zusammengetragen in 40 Jahren .

Das kann ich bestätigen!!

edsc hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 01:16

(...) Was den Preis betrifft, so finde ich 66 €/Jahr noch relativ human. (...)

Immer wieder interessant, dass (sinngemäß) 1 von 10 Sammlern sich alles gefallen und diktieren lassen und genau diese 10% ausreichen um zukünftig das Paywall-Model von Sixbid zu finanzieren. Typisch deutscher Michel. Die einzige Lösung lautet: Sixbid zu boykottieren, jetzt!

Es steht dir natürlich frei, Sixbid zu boykottieren. Mit der gleichen Argumentation solltest du dann aber auch deinen Stromanbieter, Internetprovider und GEZ boykottieren. Sie alle wollen Geld für ihre Dienstleistungen.
Sixbid ist nun mal keine wohltätige Organisation wie z.B. Wikimedia. Ich tendiere inzwischen sogar eher dazu, ihnen dafür dankbar zu sein, dass sie diesen Service uns so lange unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben. Sie tun es ja teilweise weiterhin: Für einen bescheidenen Privatsammler ist der "Blue" Account eigentlich ausreichend. Die, die mehr wollen, sind hauptsächlich Händler oder zumindest "Semi-Händler" (="Privatverkäufer" auf ebay). Sie nutzen diesen Service also, um ihrerseits Geld zu verdienen. Es ist daher nicht unangemessen, sie dafür zur Kasse zu bitten.

edsc hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 15:28

Es steht dir natürlich frei, Sixbid zu boykottieren. Mit der gleichen Argumentation solltest du dann aber auch deinen Stromanbieter, Internetprovider und GEZ boykottieren. Sie alle wollen Geld für ihre Dienstleistungen.
Sixbid ist nun mal keine wohltätige Organisation wie z.B. Wikimedia. Ich tendiere inzwischen sogar eher dazu, ihnen dafür dankbar zu sein, dass sie diesen Service uns so lange unentgeltlich zur Verfügung gestellt haben. Sie tun es ja teilweise weiterhin: Für einen bescheidenen Privatsammler ist der "Blue" Account eigentlich ausreichend. Die, die mehr wollen, sind hauptsächlich Händler oder zumindest "Semi-Händler" (="Privatverkäufer" auf ebay). Sie nutzen diesen Service also, um ihrerseits Geld zu verdienen. Es ist daher nicht unangemessen, sie dafür zur Kasse zu bieten.

Du weißt nicht, welchen Wert das Geld hat und wozu es dient? Brot soll man dafür kaufen und Gemüse und einen Schoppen Wein. Horaz (65 - 8 v. Chr.), eigentlich Quintus Horatius Flaccus, römischer Satiriker und Dichter

Und nach dieser Argumentation könnte man dann noch den Bäcker, den Winzer und evtl. noch die Bauern als Produzenten von Getreide und Trauben boykottieren.

Wir leben (übrigens schon seit ein paar Jahrtausenden) in einer Gesellschaft, wo nicht mehr jeder Mensch ALLES selber macht, sondern jeder sich ein Spezialgebiet sucht, dieses auch für andere macht und sich dafür bezahlen lässt.

Nur: manche Leute merken nicht, dass eine "Bezahlung" auch anders als durch Geld funktionieren kann. Ich persönlich würde lieber zB etwas Geld zahlen, als zu wissen, dass meine Daten genutzt oder weiterverkauft werden.

Schöne Grüße
MR

guardsman hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 12:49

edsc hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 01:16

(...) Was den Preis betrifft, so finde ich 66 €/Jahr noch relativ human. (...)

Immer wieder interessant, dass (sinngemäß) 1 von 10 Sammlern sich alles gefallen und diktieren lassen und genau diese 10% ausreichen um zukünftig das Paywall-Model von Sixbid zu finanzieren. Typisch deutscher Michel. Die einzige Lösung lautet: Sixbid zu boykottieren, jetzt!

, jetzt sind wir ganz unten angekommen.

Also ich weiß nicht. Hier geht es ja nicht um irgendeine kleine Klitsche, die mit einer neuen Geschäftsidee im Internet Geld machen will, sondern um einen Zusammenschluss von Auktionshäusern mit jeweils Millionenumsatz, wo das Archiv nur ein notwendiges Nebenprodukt des Kerngeschäftes ist, das jetzt plötzlich auch monetarisiert werden soll.

Zwerg hat geschrieben: ↑

Sa 16.12.23 11:21

Im Übrigen:
TANSTAAFL
https://en.wikipedia.org/wiki/No_such_t ... free_lunch
https://de.wikipedia.org/wiki/TANSTAAFL

Wenn man schon unhinterfragt einen der Glaubenssätze der wirtschaftsliberalen Taleban anführt, um den Schritt der Sixbid AG zu rechtfertigen, sollte man dabei nicht vergessen, dass es sich bei der dem Internet und den notwendigen Datenbanken zugrundeliegenden Technologien weitgehend um freie Software handelt, die Andere entwickelt und der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt haben. Dass eine AG jetzt ankommt und mit diesen Technologien Umsatz erwirtschaften will, ist wahrscheinlich legitim, aber ob es auch opportun ist, sei dahingestellt.

Jedenfalls sind es doch meistens eher solche Firmen, die meinen, plötzlich auch im Internet Geld verdienen zu müssen, die gerne ihr eigenes "free lunch" vergessen, um den Shareholder value zu maximieren..

MMn handelt es sich hier um einen ähnlichen Fall wie bei Aldi, wo nach einem Rückzug/Tod der Gründer, die Erbengeneration nicht mehr genau weiß, was der Geist des Kerngeschäftes ist und alles nur noch mit kurzsichtiger BWL-Brille betrachtet. Die neue paywall ist bei diesem speziellen Anbieter einfach nur kleingeistig.

Sic transit gloria mundi!

PS: Surft ihr auch alle brav ohne Werbeblocker?

Atalaya hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 19:56

sondern um einen Zusammenschluss von Auktionshäusern mit jeweils Millionenumsatz, wo das Archiv nur ein notwendiges Nebenprodukt des Kerngeschäftes ist, das jetzt plötzlich auch monetarisiert werden soll.

Halt, nur eine kleine Korrektur: Sixbid ist kein Zusammenschluss großer Auktionshäuser. Das ist eine eigenständige, private Firma, die ihren Kunden ermöglicht, Auktionen im Internet einzustellen. Ein Auktionshaus zahlt dafür eine Gebühr vergleichbar mit ebay, wo private Einsteller eine Gebühr zahl(t)en, um eine Münze zu versteigern...

Schöne Grüße
MR

Numis-Student hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 20:34

Halt, nur eine kleine Korrektur: Sixbid ist kein Zusammenschluss großer Auktionshäuser. Das ist eine eigenständige, private Firma,

Wer sind denn da die Shareholder?

Edit: Wer steckt denn eigentlich hinter den beiden anderen Archiven?

Ja, dass solche Seiten nicht von Sekretärinnen, Autoschlossern oder Gärtnern erstellt werden, sondern aus dem Umfeld des Münzhandels oder der Numismatik, macht ja schon Sinn.

Es ist auf jeden Fall nicht der Zusammenschluss der Auktionshäuser, die dort ihre Auktionen listen.

Das wollte ich klarstellen.

MR

Nein, aber die AG wird doch wohl offensichtlich mindestens von Künker und Gorny&Mosch kontrolliert. Es geht um diese direkt involvierten Auktionshäuser.

Diese benötigen für ihre Arbeit sowieso ein hervorragendes Auktionsarchiv. Bislang die potentiellen Kunden daran teilhaben zu lassen, war ein großzügiger, für alle Beteiligten vorteilhafter Vorgang, da er u. A. natürlich die Kundenbindung erhöht und gleichzeitig für Markttransparenz sorgt. Die Kosten für den Betrieb des Archives dürften im Vergleich zu den Umsätzen der beiden Häuser und wahrscheinlich sogar der Auktionsplattform allein vernachlässigbar sein.

Edit: und im Gegensatz dazu, sind die zu erwartenden Einnahmen aus der paywall im.Vergleich zu den Kosten für.den Betrieb des Archivs wahrscheinlich auch vernachlässigbar.

Atalaya hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 22:40

... die AG wird doch wohl offensichtlich mindestens von Künker und Gorny&Mosch kontrolliert. ...

Es sind deutlich mehr (etwa eineinhalb Dutzend) wie man beispielsweise im Protokoll der Vollversammlung 2021 in der Liste der Aktionäre nachlesen kann, das man irgendwo unter www.handelsregister.de findet. Man muss ein bisschen suchen, da es da zu einzelnen Dokumenten wohl keine permanenten Links gibt .

Atalaya hat geschrieben: ↑

So 17.12.23 22:40

... Bislang die potentiellen Kunden daran teilhaben zu lassen, war ein großzügiger ...

Wie ich oben schon schrieb, früher hieß das "Kundendienst" , heute wird es vermarktet .

Gruß

Altamura

Für diejenigen, die es betrifft/interessiert:

Ich habe acsearch (kostenloses Konto) mit kostenfreiem Proxy ausprobiert.
Alle Bilder erscheinen dann, wie gewünscht.

Das Nervige ist nur, einen Proxy zu finden, der auch tatsächlich funktioniert, wenn man nicht dafür auch noch einmal extra etwas zahlen möchte.

Wenn ich nicht noch eine bessere Lösung finde, werde ich, wohl oder übel, bei sixbid landen, obwohl mir der sonstige Funktionsumfang bei acsearch besser gefällt.