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Münzbehälter

Verfasst: Sa 17.05.08 22:44
von Toltec
Hallo,
gibt es Informationen oder einen Link, ob es im Mittelalter für Münzen, ausser Lederbeutel oder Leinensäckchen auch Bronzebehälter, die am Gürtel getragen wurden, gegeben hat. Ich habe heute einen sehr schönen, verzierten Bronzebehälter am Flohmarkt erworben. Der Verkäufer sagte mir, daß es wahrscheinlich ein mittelalterlicher "Geldbeutel" war, den man am Gürtel getragen hat. Im Zusammenhang mit meinen mittelalterlichen Münzen wäre es ein sehr schönes Exemplar für meine Sammlung, da es auch aus der Gegend stammt, die ich sammle. Auch von der Verzierung her bin ich mir mit Mittelalter nicht sicher, weil ich so etwas noch nie gesehen habe. Über jegliche Infos bin ich dankbar.
Größe: 37x55x35 (BxHxT)
mfg.
Toltec
PS Falls es hier nicht richtig plaziert ist, bitte verschieben oder löschen. Danke

Verfasst: Sa 17.05.08 22:48
von klosterschueler
Hallo Toltec!

Hast du das Ding schon mal an den Gürtel geschnallt, sieht mir etwas unpraktisch aus. Mittelalterlich stell ich mir kunstvoll geprägte Ledertaschen vor. Aber ich lass mich da gern belehren.

Klosterschüler

Verfasst: Sa 17.05.08 23:02
von Toltec
Hallo klosterschueler,
ja hab ich, es stört gar nicht. Es ist klein und handlich, ich kann mir nicht vorstellen, was man da noch hinein stecken könnte.
Gruß
Toltec

Verfasst: Sa 17.05.08 23:10
von KarlAntonMartini
Toltec hat geschrieben:Hallo klosterschueler,
ja hab ich, es stört gar nicht. Es ist klein und handlich, ich kann mir nicht vorstellen, was man da noch hinein stecken könnte.
Gruß
Toltec
Zunder? - Also mittelalterlich sieht das für mich nicht aus. Das Scharnier wirkt industriell gefertigt, ich würde das so um 1800 sehen. Aber das ist ins Blaue, große Kompetenz beanspruche ich da nicht. Grüße, KarlAntonMartini

Verfasst: Sa 17.05.08 23:15
von taurisker
Hallo Toltec,
ich tippe auf eher neuzeitlich, mit Vorbehalt jedoch ... dicht schließende Bronzebehälter so wie dieser hatten eher die Aufgabe etwas vor Feuchtigkeit zu schützen ... Zunder oder Zündkappen für Radschlösser ist ein guter Ansatz.
Salü
taurisker

Verfasst: Sa 17.05.08 23:21
von Toltec
Danke,
ich denke, daß dies schon mal ein guter Ansatz zur weiteren Suche ist.
mfg.
Toltec

Verfasst: Sa 17.05.08 23:28
von Toltec
Was ich noch bemerken wollte, die Entnahme, von was auch immer, ist am Gürtel sehr schwierig, da die innere Breite der Öffnung nur 16mm und die Tiefe 38mm beträgt. Mit mit niederbayerischen Fingern kommt man schlecht bis unten hinein :lol: .
Toltec

Verfasst: So 18.05.08 00:40
von cepasaccus
Toltec, du musst das nur mit der Oeffnung nach unten an den Guertel haengen, dann bekommst du dein Kleingeld leicht raus. :)

Also die Dekoration ist sicher Handarbeit in irgendeiner Produktionsphase gewesen. Aber irgendwie fehlt doch da noch was an dem zweiten Scharnier, oder?

Hat jemand zufaellig Fotos von MAlichen Geldbeuteln?

valete
cepasaccus, der noch einen kaiserzeitlichen Geldbeutel hat, mit dem er mal mit 10-EUR-Muenzen gefuellt einkaufen gehen moechte, was bei Laedchen mit Kaesten in die man die Muenzen einwerfen muss bestimmt lustig wird

Verfasst: So 18.05.08 08:17
von Toltec
Hallo cepasaccus,
mit der Öffnung nach unten ist die Gefahr, daß der Deckel von selbst aufgeht und alles herausfällt.
Am zweiten "Scharnier" kann ich mir vorstellen, daß hier nur jeweils Kettchen mit irgend was dran, als weitere Verzierung eingehängt waren.
mfg.
Toltec

Verfasst: So 18.05.08 10:17
von Pflock
Da hier ja alle nur in Vermutungen herumstochern, will ich mich auch mal versuchen.

Bronze war im Mittelalter sicherlich auch sehr wertvoll und daher vermutlich nur für reichere Bürger erschwinglich. Nur dafür sieht die Bearbeitung doch sehr primitiv aus. Damals konnte man Metalloberflächen auch schon polieren und mit feinen Verzierungen versehen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß sich reiche Leute mit dieser Qualtät begnügt hätten.

Die feinen, teils diagonalen Kratzer kommen mir vor, als wenn sie gewollt aufgebracht worden sind, um das Teil alt aussehen zu lassen. Unzweifelhaft ist das Teil gegossen. Die Oberfläche ist dadurch schon halbwegs glatt. Wozu dann noch dieses befeilen, sogar auf den zwei Bügeln? Ich hätte es damals mit Sand poliert.
Ich habe noch von einem Tunesienurlaub einige "Münzen" und Kleinbronzen (Touristenfälschungen), welche ganz ähnliche Bearbeitungsspuren zeigen. Wobei ich nicht sagen will, daß die gezeigt Dose eine Touristenfälschung aus Nordafrika ist.

Verfasst: So 18.05.08 10:40
von klaupo
Ich kenne aus dem Bereich "ethnischer Schmuck" Amulettbehälter, nicht grade in dieser Form, aber in entsprechender Größe. Etwas Ähnliches würde ich auch bei diesem Teil für möglich halten.

Gruß klaupo

Verfasst: So 18.05.08 11:23
von Amiga2000
Ich könnte mir darunter auch einen alten Aschenbecher aus einem Eisenbahnwagen vorstellen, darauf deutet das untere Klappschanier um den Becher zu lehren . Die "Gürtelhalterung" währe dann zum verriegeln an der Wand.
An einen Münzbehälter glaube ich nicht .

Verfasst: So 18.05.08 11:54
von Toltec
Amiga2000,
interessante Idee. Dies könnte man sicherlich mit diesem Behälter in der in der Praxis 1:1 umsetzten. Da es viele Möglichkeiten gibt und es wahrscheinlich mit Münzen nichts zu tun hat, sollte der Beitrag entsprechend verschoben werden.
mfg.
Toltec

Verfasst: So 18.05.08 12:44
von Salier
Aber gerne.

Verschoben --> Off-Topic

Grüße
Salier

Verfasst: Mo 19.05.08 15:26
von tournois
Also für eine mittelalterliche Gürtelbörse halte ich das Exemplar ebenfalls nicht.
Meine "Studien" bezüglich Kleidung und Accessoires des MA haben dergleichen noch nicht zu Tage gefördert.

MA-Geld wurde früher in Lederbeuteln und sogenannten Geldkatzen transportiert.

Hier habe ich zum Thema mal etwas herausgesucht -->

http://de.wikipedia.org/wiki/Geldbeutel

http://de.wikipedia.org/wiki/Katze_(Geld)

Die Erläuterungen kommen dem Ganzen schon recht nahe!