KarlAntonMartini hat geschrieben:Es dürfte sich um Holzstiche handeln, das war die bis 1900 häufigste (und preiswerteste) Buchillustrationstechnik. Später wurden Abbildungen in der Regel gerastert. Das Fleddern von Büchern, um daraus die Illustrationen zu "gewinnen", wird von Bücherliebhabern verschmäht. Und hier ist jemand besonders lieblos dabei vorgegangen. Gut, das Druckwerk hatte keinen großen Wert, aber trotzdem. Grüße, KarlAntonMartini
Die Zerstörung von alten (intakten/vollständigen) Büchern zwecks Einzelverkauf von Stichen würde ich auch ein Frevel ansehen.
Auf einem beendeten Flohmarkt in Basel sichtete ich die Dinge, die die Leute nach diesem Markt zurückgelassen hatten, also die Müllabfuhr übernehmen sollte.
Dabei fand ich auch ein Marienbüchlein, total zerfleddert bzw. gar nicht mehr eingebunden bzw. fragmentarisch.
Als Tourist unterwegs, also nicht mit irgendwelchen Hilfsmitteln ausgestattet, versuchte ich wenigstens diese Stiche zu retten.
Wenn man sich das Titelblatt anschaut, ist das Ergebnis bei dieser improvisierten Handlung zugegebenermaßen ein wenig dilettantisch ausgefallen.
Also rückwirkend betrachtet hätte ich das Büchlein mitnehmen sollen, um die Entnahme der Stiche zu einem späteren Zeitpunkt zu tätigen. Hinterher ist man klüger, was auch jeder, der wirklich ehrlich zum Thema Münzenreinigung antwortet, bestätigen dürfte.
Man könnte ja auch mit einem Schweizer Armeemesser ausgestattet sein. Ansonsten hat jemand, der nicht als Handwerker oder Einbrecher unterwegs ist meistens nichts anderes als ein Schlüsselbund dabei, welches in gewissen Situationen als Werkzeug umfunktioniert werden kann. Ich weiß jedenfalls heute nicht mehr wie ich vorgegangen bin. Möglicherweise mussten Buchfäden durchtrennt werden.