Früher hab ich mich auch immer gefragt warum IHK zahlen.
Als dann das Telefonnetzmonopol der Post/Telekom fiel wechselte ich zur Konkurenz. Die Telekom kappte daraufhin die letzte Meile für Telefon und (Modem)/I-Net zu meinem Firmensitz, Wohnhaus und einem weiteren Haus welches ich vermiete, obwohl ich nur meinen Geschäftsanschluss gewechselt hatte (Funknetz war damals noch keine Alternative). Dann weigerte sich die Telekom die Anschlüsse wieder freizuschalten mit der Begründung, diese drei Häuser würden nicht exestieren. Die stellten sich einfach stur, und der Rechstreit dauerte ewig. Der Oberbürgermeister versuchte mir und meinem Unternehmen mit öffentlichen Druck (Presse) zu helfen, aber die Telekom antwortete nur in der Weise: Da seht ihr das euer Unternehmen nicht mehr von Kunden ereicht werden kann, wenn ihr wagt zur Konkurenz zu wechseln. Die Bundestagsabgeortnete meines Wahlbezirks brachte mein Fall vor den damaligen Untersuchungsauschuss des Bundestages zu den Problemen mit der Telecom, aber die reden nur
Monate ohne Telefon und Netzanschluss, das kann eine kleine GmbH ruinieren. Dann kam die Bezirksbürgermeisterin auf die Idee die IHK einzuschalten, darauf war ich ehrlich nicht gekommen, es war halt nur eine ungeliebte Zwangsmitgliedschaft.
Am Freitag lies sich der Herr von der IHK meinen Fall schildern. Am Samstag abend klingelt das Handy, die Telekom ob ich da wäre. Nachdem über ein halbes Jahr sich absolut nichts tat, wollte man sofort den letzten Meter der drei Häuser wieder aktivieren, so kam in der frühen Nacht am Sonntag Telekommitabeiter im Anzug denen man ansah das sie seit Jahren nicht mehr so was gemacht hatten und aktivierten alles (Die Dosen lagen teils in alten Kohlekellern oder unter der Dachrinne im zweiten Stock, trotzdem wollte nun die Telekom unbedingt die Anschüsse sofort diese Nacht wieder freischalten), am Sonntag morgen war alles fertig und man bat mich in die hiesige Verwaltung der Telekom. Es ging um den Anschluss, sie hatten Sonntag früh keinen bei Arcor erreichen können, so das sie nicht sofort die Nummern/I-Net freischlten konnten. Da Arcor aber auch in meinem Fall nur faul war, alles mich (den Kunden) machen lies und selbst keinen Druck auf Telecom ausübte (wie unmotiviert Arcor war etwas dagegen zu unternehmen das Telekom ihre Kunden terrorisiert erstaunte auch immer alle anderen, Presse, Politiker des Bundestagsausschsses usw.), schloss ich trotz dieser Schikane wieder einen Vertag mit der Telekom. Hauptsache endlich wieder Anschluß, warum kämpfen für jemanden der nicht für einen kämpft. Da der Mitarbeiter der Telekom eigentlich nur Großkunden machte, bekam ich Verträge für Firmen ab 1000 Mitarbeiter (sehr schneller Service wenn nötig), weil sie den Vertag unbedingt sofort abschliessen wollten um die Leitungen noch Sonntag freizugeben.
Am Montag morgen ruft mich der Herr der IHK an, ob mein Unternehmen nun Anschluss habe, und ich erfahre was passiert war. Die IHK hatte innerhalb von 24 Stunden mehere Großunternehmen und sich selbst zusammen gebracht, alle mit Telekomverträgen und Millionenumsatz bei den Komunikationskosten. Dann haben sie der Telekom erklärt das sie alle geschlossen sofort zur Konkurenz wechslen würden, wenn nur ein Mitglied der Handelskammer wegen eines Vertages mit einem Telekomkonkurenten schikane erhalte. Sie teilten der Telekom mit, dass sie erwarten das mein Unternehmen Montag früh alle Anschlüsse frei hat.
Die IHK hat in 24 Stunden ein Problem gelöst bei welchem Anwäte, Bauamt/Katasteramt/Amtsgericht (Telekom verweigerte ja den Anschluss mit der Begründung meine Häuser exestierten nicht), Oberbürgermeister, Bundestagsuntersuchungsauschuss, Presse etc. seit Monaten nichts erreichten.
Seitdem denke ich anders über die IHK: einen Zweig kann man brechen, aber nicht ein Bündel von Zweigen. Auch kleinere und Mittelstand haben etwas von der IHK, man muss nur an sie denken.