Seltene Naturphänomene

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Peter43
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Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » So 07.01.24 21:20

Liebe Freunde der Natur!

Ich nehme stark an, daß einige von unseren Forumsmitgliedern schon seltene Naturphänomene beobachtet haben, die es Wert sind, hier aufgeführt zu werden. Leider hat man nicht immer eine Kamera dabei, um sie photographisch festzuhalten, so daß leider viele Beobachtungen nicht weitergegeben werden können.

Haareis

Ich beginne mal mit dem "Haareis", auf dessen Beobachtung ich sehr stolz bin. Denn man muß es nicht nur finden, sondern auch wissen - oder zumindest vermuten, daß es etwas Besonderes ist.

Das Haareis ist deshalb so extrem selten, daß viele es noch nicht gesehen haben werden, weil es nur dann entsteht, wenn mehrere Bedingungen gleichzeitig erfüllt werden:

(1) Es muß morsches Totholz vorhanden sein, weil es aus dem im Holz vorhandenen Wasser entsteht.
(2) Dieses Holz muß von einem winteraktiven Pilz befallen sein, z.B. einem Schlauchpilz, dessen aerober Stoffwechsel Gase produziert. Diese Gase müssen das sich im Holz befindende Wasser an die Oberfläche verdrängen.
(3) Die Umgebungstemperatur muß dabei so sein, daß das Wasser im Holz zwar unterkühlt, aber noch flüssig ist, aber beim Austreten an der Oberfläche sofort gefriert.
(4) Das geschieht nur bei Temperaturen dicht unter dem Gefrierpunkt, die aber bereits einige Tage angehalten haben, weil das Wasser im Holz sonst noch nicht unterkühlt ist.
(5) Es muß eine hohe Luftfeuchtigkeit bestehen, so daß die feinen Eiskristalle beim Austreten aus der Oberfläche nicht sublimieren, sondern lange Haare bilden können.
Haareis #1.JPG
Haareis #2.JPG
Meine Aufnahmen stammen aus einem Wald bei Königsfeld/Baden aus dem Dezember 2018, als alle diese Bedingungen zugetroffen haben und mir sofort auffiel, daß es sich um etwas Besonderes handeln muß. Die längsten "Haare" sind ungefähr 3cm lang.

Haareis wurde zuerst 1918 vom berühmten Alfred Wegener beschrieben, der einen schimmelartigen Pilz vermutete. Dies konnte aber erst 2008 bewiesen werden.

Jetzt hoffe ich, daß auch andere seltene Beobachtungen gemacht haben. Ich jedenfalls bin neugierig.

Liebe Grüße
Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Numis-Student » Mo 08.01.24 22:14

Um diesen Beitrag etwas zu beleben, kann ich ein Ereignis aus meiner Kindheit schildern, es war irgendwann Ende der 1990er, wir haben Urlaub in den Niederlanden gemacht, und eines Abends habe ich eine "Sternschnuppe" gesehen, die in ihrer Flugbahn in zwei Teile zerbrochen ist.

Hier ein vergleichbares Video, wobei bei "meiner" die Flugbahnen der beiden Bruchstücke länger sichtbar blieben, da die beiden Teile länger und heller glühten: --> https://www.prosieben.at/serien/natur-u ... ischen-see

Schöne Grüße
MR
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Di 09.01.24 22:42

Da hast Du ja gleich 2 Wünsche frei gehabt! Leider hat man in solchen seltenen Augenblicken keine Kamera dabei. Mir ist einmal etwas Ähnliches passiert.

Halo mit Nebensonnen

Am späten Nchmittag des 26. Oktober 2018 habe ich während einer Autofahrt bei Schramberg/Krs. Rottweil eine Halo beobachtet. Es war überwältigend! Und was natürlich der Fall war: Ich hatte keine Kamera dabei! Unter Übertretung aller möglichen Verkehrsvorschriften bin ich nachhause gefahren, habe meine Kamera geholt und bin an den Ort zurückgerast. Denn eine Halo sieht man nur von einem bestimmten Ort unter einem bestimmten Winkel. Die Fahrt hat leider ca. 20min gedauert und in der Zeit waren von der Halo nur noch Reste vorhanden. Ich hätte mir irgendwohin beißen können!
Halo Originalaufnahme.JPG
Halo Bild bearbeitet.JPG
Damit man die Reste der Halo besser sieht, habe ich die Photos bearbeitet, insbesondere den Kontrast stark erhöht. Der Pfeil zeigt auf die li. Nebensonne, der Rest gehört zum Ring. Man sieht aber, daß beim Haloring die Farben andersherum sind als beim Regenbogen: Rot ist innen und blau ist außen.
Hallo mit Nebensonnen Wiki.jpg
Wie die Halo ursprünglich ausgesehen hat, kann man an diesem Bild sehen, das ich aus Wikipedia habe. Dort findet man auch ausführliche Erklärungen. Nach der Klassifizierung hat es sich um einen 22°-Ring mit 2 Nebensonnen gehandelt.

So etwas Ähnliches muß Constantin I. bei seinem christlichen Erweckungserlebnis am Himmel gesehen haben.

Liebe Grüße
Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Mi 10.01.24 09:54

Alexanders dunkles Band

Wenn die Sonne günstig steht, das ist meistens am späten Nachmittag, dann sieht man neben dem Hauptregenbogen noch einen Nebenregenbogen, bei dem die Farben anders herum laufen. Dieses Photo habe ich am 29. April 2020 um 19:12h von unserem Balkon aufgenommen. Dabei fällt auf, daß sich zwischen dem Haupt- und dem Nebenregenbogen ein breites dunkles Band befindet. Dieses Band heißt Alexanders Band nach dem griechischen Gelehrten Alexander von Aphrodisias (um 200 n. Chr.), der dieses Band als Erster beschrieben hat.
Doppelregenbogen mit Alexanders Band.JPG
Beim Regenbogen werden die Lichtstrahlen der Sonne beim Eintreten in einen der Regentropfen, die sich in der Luft befinden, gebrochen und in die Spektralfarben zerlegt, dann werden die Spektralfarben innerhalb des Regentropfes einmal total reflektiert und treten dann aus dem Regentropfen aus. Beim Nebenregenbogen werden die Spektralfarben innerhalb des Regentropfens 2x refelektiert und treten dann aus. Dadurch sind seine Farben umgekehrt und etwas schwächer.

Sichtbar ist der Hauptregenbogen unter 40°-42°, der Nebenregenbogen zwischen 50° und 52°. Alexanders dunkles Band entsteht durch die Überlagerung bei Winkeln oberhalb des Maximalwinkels. Innerhalb des Hauptregenbogens ist der Bereich aufgehellt, durch die Überlagerung der Farben unterhalb des Maximalwinkels.

Liebe Grüße
Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von weissmetall » Mi 10.01.24 10:39

Ein Naturphänomen der besonderen Art; gestern, unterwegs auf dem Chemnitztalradweg, habe ich einen Seidenreiher beim Fischen beobachtet. Mit seinem letzten Fisch im Schnabel flog er über den Fluss und liess ihn genau über mir fallen. Er fiel einen Meter vor mir auf den Radweg, schöne 32cm Rotfeder (?).
Vögel die Menschen Fische schenken ;o).
Fischgeschenk.jpg
Schmeckte toll mit Butter und Salz in der Pfanne gebraten!
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Do 11.01.24 19:09

Nostoc commune
Nostoc commune.JPG
Diesen seltsamen Organismus habe ich das erste Mal im Juli 2020 auf der Erddeponie von Zimmern ob Rottweil photographiert. Danach habe ich sie aber auf allen Erddeponien und Steinbrüchen gefunden, die ich bei meinen botanischen Exkursionen besucht habe.

Es handelt sich um Nostoc commune. Das sind Kolonien von Cyanobakterien mit einer gelatineartigen Hülle. Früher wurden sie als Blaualgen bezeichnet, aber da sie keinen Zellkern haben, werden sie heute zu den Bakterien gezählt. Sie enthalten sog. Heterocysten, die Stickstoff aufnehmen und verarbeiten können. Aber ihr Zytoplasma enthält auch grüne Farbstoffe, die sie zur Photosynthese befähigen.
.
Die meisten Nostoc-Arten leben im Wasser, z.B. in Süßwasserteichen. Diese hier aber lebt außerhalb des Wassers, auf Wegen und Steinen. Sie kann völlig austrocknen und wird zu einer papierdünnen Haut, die jahrelang überleben kann (Anhydrobiont). Durch Wasserzufuhr, z.B. nach einem Regenschauer, quillt sie zu einer gallertartigen, glibbrigen Masse auf.

Den Namen Nostoc hat sie von Paracelsus bekommen als Kombination von englisch Nostril (Nasenloch) und dem deutshen "Nasenloch" nach dem Aussehen von Nasenschleim. Weil es nach Gewitterschauern schnell aufquillt und plötzlich sichtbar wird, dachte man zu seiner Zeit, daß es ein feuriger Körper sei, der von den Sternen beim Schneuzen abgeworfen wird, und nannte es "Sterngeschoß" und "Sternschneuzer".

Wegen seiner Polysaccharide wurde es Im 20. Jhdt. in China gesammelt und gegessen und wegen seiner Proteine wird es zur Hautpflege benutzt.

Die Zyanobakterien gibt es bereits seit über 3.5 Milliarden Jahren und damit gehören sie zu den ältesten bekannten Lebewesen. Nach der Endosymbiontentheorie sind aus ihnen die Chloroplasten der Grünalgen und der höheren Pflanzen entstanden.

Liebe Grüße
Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Sa 13.01.24 09:22

Gefrierendes Mineralwasser

Diese Beobachtung liegt jetzt bereits mehrere Jahre zurück, war aber so beeindruckend, daß ich sie hier erwähnen möchte.
Normflasche Wiki.jpg
Bild aus Wikipedia

Im eisigen Januar vor ca. 20 Jahren holte ich mir die letzte Mineralwasserflasche, die noch im Kasten im Vorraum zum Garten stand und öffnete sie. Im selben Augenblick wurde aus dem Mineralwasser in der Flasche in Sekundenschnelle Eis, und zwar von unten nach oben. Es war beeindruckend. Natürlich steckte Physik hinter diesem Vorgang.

Vielleicht kann jemand genau erklären, was da passierte. Ich habe eine Vermutung.

Liebe Grüße
Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Chippi » Sa 13.01.24 10:31

Hallo Jochen, suche mal nach unterkühlter Flüssigkeit.

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Chippi » Sa 13.01.24 10:32

Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Sa 13.01.24 12:39

Herzlichen Dank für die Antwort. Unterkühlung war klar. Aber es gehört meiner Meinung noch etwas anderes dazu:

(1) das gelöste CO2 im Mineralwasser, das den Gefrierpunkt gesenkt hat
(2) der erhöhte Druck in der Flasche durch das gasförmige CO2, das das Gefrieren verhinderte
(3) der Wegfall dieses Druckes nach dem Öffnen der Flasche, und zum Schluß
(4) das Aufsteigen der CO2-Bläschen, die als Kristallisationskerne dienten. Deshalb hatte das Gefrieren unten begonnen und sich nach oben ausgebreitet.

Jochen
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Chippi » Sa 13.01.24 12:50

Steht auch so bei Wiki. Der erhöhte Druck gehört natürlich dazu.
Das Phänomen lässt sich auch bei alkoholischen Getränken im Gefrierfach erleben, wenn man sie zu lange drinnen lässt. Dann reicht eine Erschütterung aus...

Gruß Chippi
Wurzel hat geschrieben:@ Chippi: Wirklich gute Arbeit! Hiermit wirst du zum Byzantiner ehrenhalber ernannt! ;-)
Münz-Goofy hat geschrieben: Hallo Chippi, wenn du... kannst, wirst Du zusätzlich zum "Ottomanen ehrenhalber" ernannt.

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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Do 18.01.24 22:11

Ein wunderschönes Motiv für Photos sind Wolken. Als Beispiel ausgesucht habe ich hier das Bild einer

Amboßwolke
Amboß-Wolke.JPG
Amboßwolken entstehen immer dann, wenn warme Luftmengen, die ja leichter sind als kältere, aufsteigen, bis sie in die Tropopause gelangen, wo es zu einem Wärmeausgleich kommt, was das Aufsteigen beendet. Das geschieht in einer Höhe von 8-12km. Da weiter warme Luft nachströmt, kann sie nur zur Seite ausweichen, wodurch die Wolke einen Anblick zeigt, der einem Amboß ähnelt (Cumulonimbus). Dieses Phänomen ist in unseren Breiten in der Regel mit einem Gewitter verbunden.

Amboßwolken können einen Durchmesser bis 150km haben. Auf diesem Photo kann man am Horizont hellgrau den Albtrauf sehen. Die Ausdehnung dieser Wolke schätze ich auf 20-30km. Die Aufnahme stammt vom 29.8.2018, 17:21h.

Nähere Einzelheiten bei Wikipedia unter "Cumulonimbus".

Liebe Grüße
Jochen
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krinz (Fr 19.01.24 09:35) • onbed (Fr 19.01.24 13:40) • Pfennig 47,5 (Fr 19.01.24 20:11)
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Re: Seltene Naturphänomene

Beitrag von Peter43 » Sa 30.03.24 08:42

Saharastaub
30.3.24 Blick nach Osten.jpg
Die meisten werden es aus den Medien bereits wissen, daß Ostern der Saharastaub aus Afrika in Deutschland angekommen ist. Heute morgen war der Himmel bei uns bedeckt und schmutzig gelblich verfärbt. Das Bild habe ich von unserem Balkon in Richtung Osten gemacht. Leider kommt es auf dem Photo nicht so gut raus, wie man es mit bloßem Auge sehen kann.

Bei uns in Baden-Württemberg kommt es zu diesem Phänomen immer dann, wenn über Südspanien ein Tief liegt und eine Luftströmung aus südwestlicher Richtung den hochgewirbelten Staub über Marokko und Algerien zu uns bringt. Dies tritt ziemlich regelmäßig auf und manchmal sind dann die Straßen, Häuser und Autos mit einer rötlich-gelben schmierigen Staubschicht bedeckt.

Global-ökologisch spielt der Saharastaub eine wichtige Rolle. So wäre z. B. das Amazonasbecken eine unfruchtbare Region, würde nicht der Saharastaub, der ständig über 7000km von Afrika nach Südamerika über den Südatlantik weht, dafür sorgen, daß sich dort der Regenwald entfalten kann.

Vielleicht hat jemand noch ein besseres Photo.

Liebe Grüße
Jochen
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