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Ein neuer Denkansatz der Evangelischen Kirche ...
Verfasst: So 24.11.24 10:40
von Basti aus Berlin
... scheint sich einzustellen. Geht, meines Erachtens, stark an die Substanz

Denn alle dort verfassten Aussagen sind doch eine Art Zeitdokument.
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswi ... he472.html
Die Zustände nach den Befreiungs-, Einigungs- und Weltkriegen lassen sich so weit Zeitversetzt nicht reflektieren

Re: Ein neuer Denkansatz der Evangelischen Kirche ...
Verfasst: So 24.11.24 10:58
von Andechser
Das kommt halt immer auf den Einzelfall an. Auch viele in Deutschland verbotene Schriften aus der NS-Zeit sind natürlich in Archiven für die Forschung zugänglich und den Ansatz der Nordkirche sich jeden Einzelfall anzusehen und gegebenenfalls durch eine Einordnung vor Ort Aufarbeitung zu leisten, finde ich genau richtig. Dass dabei nicht alles stehenbleiben kann, ist vollkommen normal und schon immer sind alte Denkmale auch wieder entfernt oder ersetzt worden. Es ist einfach unmöglich und auch nicht sinnvoll jedes Relikt der Vergangenheit aufzubewahren und zu erhalten, so dass immer eine Auswahl erfolgen muss, da ansonsten alles gefährdet wird.
Beste Grüße
Andechser
Re: Ein neuer Denkansatz der Evangelischen Kirche ...
Verfasst: So 24.11.24 11:20
von KarlAntonMartini
Mal schauen, welche Kunstwerke da in den Fokus kommen. Das Judensau-Thema ist schon bearbeitet worden. Heiligenfiguren sind in evangelischen Kirchen eher selten, mir scheint dies ein eher theoretisches Problem zu sein. - Eine Untersuchung, was aus den Pfarrern und Funktionären der Deutschen Christen nach 1945 wurde, fände ich spannender. (Aber vielleicht gibts das schon?) Grüße KarlAntonMartini
Re: Ein neuer Denkansatz der Evangelischen Kirche ...
Verfasst: So 24.11.24 11:26
von Basti aus Berlin
Es ist aber ein zweischneidiges Schwert. Man will sich offen und tolerant darstellen und nimmt eben diese Ehrentafeln als Bezugspunkt ggf. Bauernopfer.
Seitdem ich mich für Politik und Geschichte interessiere (Ende 90er), gab es so viele Missbrauchsfälle. Dazu Aufarbeitung noch und nöcher. Aber noch nie habe ich eine Person vor Gericht oder im Gefängnis gesehen.
Re: Ein neuer Denkansatz der Evangelischen Kirche ...
Verfasst: So 24.11.24 15:41
von KarlAntonMartini
Basti aus Berlin hat geschrieben: ↑So 24.11.24 11:26
Es ist aber ein zweischneidiges Schwert. Man will sich offen und tolerant darstellen und nimmt eben diese Ehrentafeln als Bezugspunkt ggf. Bauernopfer.
Seitdem ich mich für Politik und Geschichte interessiere (Ende 90er), gab es so viele Missbrauchsfälle. Dazu Aufarbeitung noch und nöcher. Aber noch nie habe ich eine Person vor Gericht oder im Gefängnis gesehen.
Für die Katholische Kirche gilt, daß jeder bekanntgewordene Fall der Staatsanwaltschaft gemeldet werden muß. Die verfährt dann nach Strafprozessordnung. Die meisten Fälle können nicht verfolgt werden, weil der mögliche Täter verstorben oder die Tat verjährt oder eine Verurteilung mangels Beweisen unwahrscheinlich ist. Wenn der mögliche Täter Priester ist, läuft parallel ein kirchenrechtliches Strafverfahren. Weiter gibt es für Betroffene die Möglichkeit eine Geldzahlung als Anerkennung des Leids zu beantragen. In diesem Verfahren wird nur nach Plausibilität geprüft, ein Beweis im zivilrechtlichen Sinn ist nicht erforderlich. Die evangelische Kirche hat das Thema erst seit Kurzem entdeckt. (Ich bin seit 2010 publizistisch und später quasi amtlich mit dem Thema befaßt, kann aber hier keine Details ausbreiten.) Grüße KarlAntonMartini