Verbieten???
Verfasst: Mo 24.01.05 09:14
http://de.news.yahoo.com/050124/12/4dwuq.html
Montag 24. Januar 2005, 05:31 Uhr
Schönbohm gegen neues NPD-Verbotsverfahren Verfassungsschutz: Mehr als 800 NPD-Mitglieder in Sachsen
Berlin (AP) Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat sich gegen ein neues NPD-Verbotsverfahren ausgesprochen. Ein solcher Schritt verspreche wenig Erfolg, nachdem der erste Versuch der rot-grünen Bundesregierung «so dilettantisch vergeigt» worden sei, sagte Schönbohm der «Berliner Zeitung». Auch der nordrhein-westfälische SPD-Chef Harald Schartau äußerte sich skeptisch in Bezug auf ein neues Verbotsverfahren. Dagegen bezeichnete der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann eine Neuauflage des Verbotsverfahrens als «notwendig».
Schönbohm hält nach eigenen Worten auch ein Redeverbot für die NPD-Abgeordneten, wie es Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) erwägt, für ungeeignet. «Wir dürfen die Rechtsextremen nicht zu Märtyrern machen», wird er zitiert. Schartau sagte, die NPD müsse zunächst vor Ort «mit allen juristischen Möglichkeiten traktiert werden». «Das ist kein sächsisches, das ist ein deutsches Problem», erklärte er.
CDU-Politiker Schünemann sprach sich demgegenüber in der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse» für ein neues Verbotsverfahren aus. Dieses müsse aber vorher «sehr sorgfältig geprüft und juristisch absolut wasserdicht gemacht werden». Auf Arbeitsebene der Länder-Innenminister werde ein Verbotsverfahren bereits diskutiert.
Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach äußerte sich skeptisch. «Ich würde die NPD lieber heute als morgen verbieten lassen, aber ich habe meine Zweifel, ob ein neues Verbotsverfahren Erfolg haben wird», wird er in der «Financial Times Deutschland» zitiert.
Der sächsische Verfassungsschutzpräsident Rainer Stock warnte davor, die Wahlerfolge der rechtsextremen Partei als einmalige Erscheinung abzutun. Die NPD sei tief im kommunalen Bereich verankert, habe eine funktionierende Logistik und werde künftig gezielt um Wähler der Mitte werben, sagte Stock der «Leipziger Volkszeitung». Er rechne dennoch damit, dass ein Eklat wie der am Freitag im Landtag eher die Ausnahme bleiben werde. «Die NPD hat aus ihrem Verhalten gelernt. Sie will sich nicht mehr nur bei Jungwählern Gehör verschaffen, sondern geht auch in der Mitte auf Stimmenfang.» Diese Rechnung gehe auch auf. Die NPD habe in Sachsen mittlerweile weit über 800 Mitglieder. Auch die Jugendverbände seien hier sehr aktiv.
Die NPD sei nach Erkenntnissen des sächsischen Verfassungsschutzes eindeutig rechtsextremistisch, sagte Stock. «Die Teilhabe an der Volksgemeinschaft wird vom Deutschsein abhängig gemacht. Ihr diesbezüglicher Begriff von Rasse widerspricht dem Grundgesetz, weil er die Würde des Menschen verletzt
VERBIETEN?
Montag 24. Januar 2005, 05:31 Uhr
Schönbohm gegen neues NPD-Verbotsverfahren Verfassungsschutz: Mehr als 800 NPD-Mitglieder in Sachsen
Berlin (AP) Brandenburgs Innenminister Jörg Schönbohm hat sich gegen ein neues NPD-Verbotsverfahren ausgesprochen. Ein solcher Schritt verspreche wenig Erfolg, nachdem der erste Versuch der rot-grünen Bundesregierung «so dilettantisch vergeigt» worden sei, sagte Schönbohm der «Berliner Zeitung». Auch der nordrhein-westfälische SPD-Chef Harald Schartau äußerte sich skeptisch in Bezug auf ein neues Verbotsverfahren. Dagegen bezeichnete der niedersächsische Innenminister Uwe Schünemann eine Neuauflage des Verbotsverfahrens als «notwendig».
Schönbohm hält nach eigenen Worten auch ein Redeverbot für die NPD-Abgeordneten, wie es Sachsens Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) erwägt, für ungeeignet. «Wir dürfen die Rechtsextremen nicht zu Märtyrern machen», wird er zitiert. Schartau sagte, die NPD müsse zunächst vor Ort «mit allen juristischen Möglichkeiten traktiert werden». «Das ist kein sächsisches, das ist ein deutsches Problem», erklärte er.
CDU-Politiker Schünemann sprach sich demgegenüber in der in Hannover erscheinenden «Neuen Presse» für ein neues Verbotsverfahren aus. Dieses müsse aber vorher «sehr sorgfältig geprüft und juristisch absolut wasserdicht gemacht werden». Auf Arbeitsebene der Länder-Innenminister werde ein Verbotsverfahren bereits diskutiert.
Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Bosbach äußerte sich skeptisch. «Ich würde die NPD lieber heute als morgen verbieten lassen, aber ich habe meine Zweifel, ob ein neues Verbotsverfahren Erfolg haben wird», wird er in der «Financial Times Deutschland» zitiert.
Der sächsische Verfassungsschutzpräsident Rainer Stock warnte davor, die Wahlerfolge der rechtsextremen Partei als einmalige Erscheinung abzutun. Die NPD sei tief im kommunalen Bereich verankert, habe eine funktionierende Logistik und werde künftig gezielt um Wähler der Mitte werben, sagte Stock der «Leipziger Volkszeitung». Er rechne dennoch damit, dass ein Eklat wie der am Freitag im Landtag eher die Ausnahme bleiben werde. «Die NPD hat aus ihrem Verhalten gelernt. Sie will sich nicht mehr nur bei Jungwählern Gehör verschaffen, sondern geht auch in der Mitte auf Stimmenfang.» Diese Rechnung gehe auch auf. Die NPD habe in Sachsen mittlerweile weit über 800 Mitglieder. Auch die Jugendverbände seien hier sehr aktiv.
Die NPD sei nach Erkenntnissen des sächsischen Verfassungsschutzes eindeutig rechtsextremistisch, sagte Stock. «Die Teilhabe an der Volksgemeinschaft wird vom Deutschsein abhängig gemacht. Ihr diesbezüglicher Begriff von Rasse widerspricht dem Grundgesetz, weil er die Würde des Menschen verletzt
VERBIETEN?