Deutsch-Ost-Afrika 15 Rupien 1916 T Tabora (Jaeger 728 a/b)

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Mynter
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Mynter » Mo 30.03.20 08:35

Herzlichen Glückwunsch zu dieser schönen Münze. Schade, daß sie gehenkelt ist. Man kann Henkel natürlich fachgerecht entfernen lassen, dann wäre es ein Stück mit der Anmerkung "entfernter Henkel", so, wie sie jetzt ist bekommt sie den Zusatz "gehenkelt". Ich würde die Münze so lassen, es wäre schade, wenn bei der Entfernung etwas passieren würde.
Hast Du vor, weiter DOA zu sammeln? Du würdest in diesem Fall dort anfangen, wo die meisten hinwollen.
Grüsse, Mynter

malezu
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von malezu » Mo 30.03.20 13:50

Hallo Mynter,

Danke für deine Antwort.
Ich bin kein Münzsammler und bin mir noch nicht schlüssig was ich mit dem guten Stück machen werde. Deshalb wollte ich auch einmal eure Einschätzungen hören.
Bei mir kam eben dein Gedanke auf alles so zu belassen dann kann ein möglicher künftiger Eigentümer selbst entscheiden was er damit macht.

Was ist die Münze so wie sie ist wohl wert und was ist das Potential wenn man das Geld nicht unbedingt braucht im Moment sondern vielleicht in 15 Jahren zur Rente wäre auch interessant zu wissen.

Viele Grüße

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Mynter » Mo 30.03.20 17:54

Der Elephant ist keine seltene Münze. Man kann davon ausgehen, dass so gut wie die gesammte Auflage am Markt ist. Im Auktions- und Fachhandel werden pro Jahr ca 120 Stück umgeschlagen. Die meissten der vorliegenden Stücke sind gut erhalten, da die 15- Rupien- Stücke so gut wie nie im Umlauf waren. Eine Erhaltungsbeurteilung ist auf Grund der Produktionsumstände nur unzureichend mit dem Raster der üblichen Bewertungsstufen zu treffen, aber wenn man die Durchschnittserhaltung mit " prägefrisch bis vorzüglich , teileise prägeschwach mit Justierspuren am Rand " umschreibt, erkennt man, dass ein gehenkeltes Stück oder ein Stück mit entferntem Henkel unter dem Durchschnitt liegt. Das kommt auch im Preis zum Ausdruck. Ein gutes, unbearbeitetes Stück liegt momentan wohl kaum noch unter 4000 Euro. MIt den o.g. Fehlern wird es erheblich billiger. 1500 vielleicht ?
Grüsse, Mynter

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Numis-Student » Mo 30.03.20 20:00

Wobei gehenkelt und mit Henkelspur kaum einen finanziellen Unterschied bedeuten. Wenn es mit der Entfernung gut klappt, ist eine kleine Henkelspur etwas besser; wenn es schief geht, wäre der vorherige Zustand der bessere ;-)
Ich würde die Münze einfach so lassen.

Schöne Grüße,
MR
Immerhin ist es vorstellbar, dass wir vielleicht genug Verstand besitzen, um,
wenn nicht ganz vom Kriegführen abzulassen, uns wenigstens so vernünftig zu benehmen wie unsere Vorfahren im achtzehnten Jahrhundert. (A.H. 1949)

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Zwerg » Mo 30.03.20 21:35

Einspruch am frühen Abend!
Ein wirklich sauber entfernter Henkel ist heutzutage fast eine Petitesse

Und bei ebay muß man das noch nicht einmal erwähnen :mad:

Grüße
Zwerg
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Pflock » Di 31.03.20 20:40

Hallo malezu,
gratuliere zu dem schönen Stück.
Ob Öse dran oder fachmännisch entfernen lassen, ist eine Gewissensfrage. Ich würde da erstmal nichts überstürzen. Du sagtest ja, Du mußt nicht verkaufen. Ich würde sie entfernen, schon damit sie in eine Kapsel passt. :wink:

Zur Preisentwicklung: Es kann sicherlich nicht schaden, die Münze 15 Jahre liegen zu lassen. Ich denke der Wert wird sicherlich steigen. Und sie frist kein Brot.
Ich konnte 2006 eine für knapp 2000€ kaufen, die würde ich heute nicht unter 3000€ abgeben.

Ich empfehlen Dir, ein Gutachten inkl. Wertschätzung erstellen zu lassen.
Ich weiß nicht was sowas heute kostet, vor 10 Jahren waren es so um die 90€. Würde sich bei dieser Münze lohnen. Sowas schlägt sich immer positiv auf den Verkaufspreis nieder, da Du nachweisen kannst, daß sie echt ist.
Das Gutachten meiner Münze stammt von Herrn Guy Franquinet (www.franquinet.de). Er ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger und hat in der "Szene" einen guten Ruf. Einfach mal bei ihm unverbindlich nachfragen.
Gruß Pflock

Ich sammel Münzen und Medaillen aus Mühlhausen in Thüringen, vom Mittelalter bis heute.
Freue mich immer über Angebote.
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von malezu » Mi 01.04.20 20:09

Danke euch allen für die interessanten Einschätzungen und Informationen.
Tolles, aktives Forum!

malezu
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von malezu » Mi 01.04.20 21:20

Noch eine Frage.
Wie würdet ihr den Zustand der Münze beurteilen?
Viele Grüße

malezu
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von malezu » Mi 01.04.20 21:24

Feedback.

Weil ich jetzt weiß dass die Öse ein Henkel ist habe ich folgendes zum Preis gefunden. Interessant...

https://www.****/forum/threads/a ... 0/page-141

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von malezu » Mi 01.04.20 21:26

Und hier 2 aktuelle Auktionsergebnisse

https://www.numisbids.com/n.php?p=sale& ... &search=ne

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von KarlAntonMartini » Do 02.04.20 03:31

Das bestätigt die Aussage, daß sich eine Entfernung des Henkels nicht lohnt. Grüße, KarlAntonMartini
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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Mynter » Do 02.04.20 19:07

malezu hat geschrieben:
Mi 01.04.20 21:26
Und hier 2 aktuelle Auktionsergebnisse

https://www.numisbids.com/n.php?p=sale& ... &search=ne
2600 Euro für einen Elephanten mit Makel sind ja Wahnsinn. Pure Geldverschwendung. Spart man etwas weiter hat man das Geld für ein fehlerfreies Stück.
Grüsse, Mynter

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von coinnuttius » Mo 20.04.20 20:56

Mynter hat geschrieben:
Do 02.04.20 19:07
<SNIP>
2600 Euro für einen Elephanten mit Makel sind ja Wahnsinn. Pure Geldverschwendung. Spart man etwas weiter hat man das Geld für ein fehlerfreies Stück.
Kann man nicht oft genug sagen: Qualität kaufen.
Alles Beste, Coinnuttius

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Re: 15 Rupien 1916 - Taboa (728b) DeutschOstAfrika mit Öse - was tun?

Beitrag von Dr. Pötter » Di 16.06.20 11:22

die Münze wird schon häufiiger angeboten, scheint aber auch zu kursieren: zum Teil habe ich den Eindruck die gleiche Münze schon auf der nächsten Auktion erneut vor mir zu haben...
Die Preise sind in den den letzten Jahren stramm gestiegen; kann mich noch erinnern, dass man 1988 1600 DM bezahlt hat; jetzt geht es für gute Stücke weit über 4000 €.
Habe noch einen vorzüglichen abzugeben, falls jemand einen sucht. Details kann man besprechen / verhandeln.
Was die Erhaltung angeht: meines Erachtens kann man prägetechnik-bedingt die Erhaltung "Stempelglanz" als nicht existent betrachten.
Die besten sind "vz-st" ; vorzügliche Ex. sind zudem schon überragend.
Die Prägung erscheint häufig teigig, wellig, abgegriffen. Zudem sollte man auf vernünftige Ränder achten.

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Kriegs- und Städtenotmünzen

Beitrag von umberto » Fr 07.04.23 11:09

Hier ist leider nur das Foto der Kopie von der Notmünze 15 Rupien aus Deutsch Ost-Afrika. Mir fehlt, um Org. zu kaufen, das nötige Kleingeld. Es ist wieder eine Münze mit einer Geschichte. Ich zitiere hier aus einem Artikel von Claus-Peter Meyer: „Wir brauchen Goldmünzen zum Bezahlen unserer Leute. Silber haben wir keines, aber Gold haben wir genug.“ Dieser Dialog zwischen Gouverner H. Schnee und Herr Schumacher war der Beginn einer außergewöhnlichen Münzprägung, deren Erzeugnis von vielen als schönste deutsche Münze überhaupt angesehenen wird.(...) Am schwierigsten gestaltete sich die Herstellung der Prägestempel. Schumacher erinnert sich: „Hierfür fand ich einen sehr geschickten singhalesischen Goldarbeiter aus Sansibar, der besonders gut arbeitete, wenn er unter Alkohol stand, so dass ich ihm von Zeit zu Zeit eine Flasche Whisky oder Cognac spendieren musste.“ Vorlage für den Singhalesen war der Entwurf von R. Vogt, dem Kassier der Werkstatt. Er zeigt auf der Vorderseite einen Elefanten mit erhobenem Rüssel vor einer afrikanischen Gebirgslandschaft mit dem Kilimandscharo, darunter die Jahreszahl und der Buchstabe „T“ für die Münzstätte Tabora. Auf der Rückseite befindet sich der Reichsadler und die Umschrift „DEUTSCH-OSTAFRIKA 15 RUPIEN „" Von mir aus kann ich nur sagen, dass der Kilimandscharo bis zum Ende des 1WK als höchster Berg Deutschlands galt.
Dateianhänge
15RupieDOA20230407_10541284 (3).jpg
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