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Preussen - 20 Reichsmark 1887 A - Falsch!

Verfasst: Mi 08.11.06 20:14
von klaupo
Hallo mal wieder,

ich hatte heute das zweifelhafte Vergnügen, vor einem Beutel Reichsgold zu sitzen ... ausnahmslos Fälschungen. Das abgebildete Stück war als häufigster Typ in x-facher Ausfertigung vertreten - und ist natürlich auf Echtheit geprüft worden (s. Abb. unten). Ergebnis: Es handelt sich bei diesen Stücken tatsächlich um Gold. Zum Feingehalt kann ich allerdings keine Angaben machen.

... und morgen geht der ganze Segen in die Schmelze.

Gruß klaupo

Verfasst: Mi 08.11.06 20:43
von Wurzel
Autsch,

weiß man ob zeitgenössische oder moderne Fälschungen?

Ich hoffe, das hat dich kein Geld gekostet.

Liebe Grüße Michael

Verfasst: Mi 08.11.06 21:12
von Zwerg
Diese Fälschungen sind modern und immer unterlegiert. Genaueres erfährt man erst nach dem Einschmelzen.

Grüße
Zwerg

Verfasst: Mi 08.11.06 21:15
von GeneralMF
ICh finde es immer erstaunlich wie ihr die Fälschungen erkennt. Wie wäre es wenn man mal ein kleines FAQ zum erkennen von Fälschungen erstellen würde ( natürlich nur ganz grob).

Was lässt euch z.B. bei dem Stück wissen, das es ne Fälschung ist.

Verfasst: Mi 08.11.06 21:16
von klaupo
Hallo Wurzel,

keine Sorge, sie haben mich nicht einen Cent gekostet! :D Ich durfte mir die beiden Exemplare für Fotos als Anschauungsmaterial ausleihen. Ich denke, das obere Bild ist scharf genug, um wesentliche Details zu erkennen, und das untere zeigt recht gut, was man am besten mit diesen Dingern anstellt. Leider dürfte es etliche Leute geben, die anderer Meinung sind.

Gruß klaupo

Verfasst: Mi 08.11.06 21:19
von wpmergel
Hallo Klaupo,

ich hatte vor einigen Jahren mal ein Stück aus der Schmidt'schen Fälscherwerkstatt in den Händen. Wenn mir der Experte damals nicht glaubhaft versichert hätte, daß es sich dabei um eine dieser Fälschungen handelte, ich hätte das Stück gekauft.

Es wird vermutet, daß bis zu 75 % der halben Kronen auf dem Markt falsch sind. Daher kaufe ich keine KR-Goldmünze mehr, die nicht als echt von einem angesehenen Gutachter zertifiziert wurde. Daß erspart mir solche Aktionen, wie das "Ausbeißen" eines Viertels der guten Stücke... :lol: Allerdings kann man die Preussischen Kronen auch ohne Gutachten kaufen, weil diese eh nur zum Goldpreis gehandelt werden.

Verfasst: Mi 08.11.06 21:21
von wpmergel
Zwerg hat geschrieben:Diese Fälschungen sind modern und immer unterlegiert. Genaueres erfährt man erst nach dem Einschmelzen.

Grüße
Zwerg
Das trifft auf die Schmidt'schen Fälschungen nicht zu - die sind autentisch.

Verfasst: Mi 08.11.06 21:43
von Zwerg
Ich habe ja nicht von den Schmidt`schen, sondern von Klaupos geredet - und die sind (aus eigenem Wissen) unterlegiert

Grüße
Zwerg

Verfasst: Mi 08.11.06 21:45
von klaupo
Hallo Wolfgang,

das abgebildete Stück ist keine Schmidt'sche Fälschung, wie mir glaubhaft versichert wurde. Die waren, wie du richtig sagtest, authentisch und erheblich besser.
Wie wäre es wenn man mal ein kleines FAQ zum erkennen von Fälschungen erstellen würde ( natürlich nur ganz grob).
@GeneralMF, es ist nicht unbedingt sinnvoll, Fälschungsmerkmale öffentlich zu diskutieren. Die interessierte Leserschaft besteht nicht nur aus gutartigen Zeitgenossen. Um nur ein Beispiel zu nennen: bei 5 Gulden Danzig 1932 waren die Löwentatzen auf den Fälschungen zu weit vom Rand entfernt. Das sprach sich herum, und man hat die Fälschungen entsprechend korrigiert, und nun sind sie schwerer auszumachen.

Gruß klaupo

Verfasst: Mi 08.11.06 22:07
von Zwerg
Hallo General,
in diesem Fall ist es eigentlich sehr einfach. Zum Vergleich habe ich eine echte Münze eingestellt (leider nichts Besseres auf die Schnelle)

Ich bezeichne diese Fälschungen immer als "Schokoladentaler" - man kennt ja die in Goldfolie eingepackte Maria-Theresia. Das Design ist völlig schwammig. Vergleiche einmal den Bart, aber vor allem den Adler und das kleine Brustschild - da stimmt einfach gar nichts!
Fälschungen kann man nur erkennen, wenn man sehr viele echte Münzen in der Hand gehabt hat - das ist für Sammler zugegebenermaßen nicht immer einfach.

Beste Grüße
Zwerg

Verfasst: Mi 08.11.06 22:17
von ChKy
Also... ohne Randfehler wäre das schon ein ordentliches Stück. Und als Anschauungsobjekt trotzdem noch zu gebrauchen...

Verfasst: Do 09.11.06 11:36
von GeneralMF
Also am Bart erkennt man es deutlich.

Verfasst: Do 09.11.06 11:58
von ChKy
Nicht nur am Bart, an vielen Merkmalen. Im Grunde bevorzuge ich bei solch alten Goldstücken Erhaltungen in ss. Das minimiert das monetäre Risiko und man sieht, daß Menschen das Geld wirklich genutzt haben ;-)

Verfasst: Do 09.11.06 13:42
von helcaraxe
wpmergel hat geschrieben:
Es wird vermutet, daß bis zu 75 % der halben Kronen auf dem Markt falsch sind.
So viel? 8O Kannst Du Quellen nenen? (Nicht dass ich Dir nicht glauben würde, aber die Zahl finde ich ziemlich erschreckend!)

Aber sicher bezieht sich das auf Stüke in Spitzenerhaltung, wie ja oben schon angedeutet?

Verfasst: Do 09.11.06 13:48
von Chippi
@Helcaraxe, die Aussage bezieht sich auf Halbe Kronen (5 Mark Gold), welche es nur 1877/78 gab und Heute auch dementsprechend teuer sind - da ist die Zahl durchaus sehr realistisch.

Gruß Chippi