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Wie muss der Rand bei DR-Goldmünzen aussehen?

Verfasst: Fr 06.07.07 19:22
von vMadai
Guten Abend!

Gestern kam eine Dame zu mir, die zeigte mir eine Münzsammlung mit der Bitte um Wertschätzung.

Dabei waren je ein Goldfünfer, -zehner und -zwanziger. Die Münzen lagen schon vor 1979 in dieser Sammlung. Die Jahrgänge und Münzzeichen sind offiziell geprägt worden.

Bei allen drei Münzen machte mich stutzig, dass der Rand auf den ersten Blick völlig glatt wirkte. Erst bei genauem Hinschauen waren ganz schwache Konturen der Rand-Arabesken erkennbar. Ansonsten waren die Münzen aber nicht übermäßig abgenützt.

Gibt´s dafür eine "natürliche" Erklärung, oder nur eine kriminelle?

Mit freundlichen Grüßen,
vMadai

Verfasst: Fr 06.07.07 19:53
von mfr
Hallo vMadai !
Mich macht etwas ganz anderes stutzig: Nämlich dass alle drei Münzen die gleiche Rändelung aufweisen ?!
Der 5er dürfte gar keine haben, während der 20er neben den Arabesken auch noch die Inschrift GOTT MIT UNS aufweisen sollte.

Verfasst: Sa 07.07.07 08:20
von vMadai
Sorry (werd halt auch alt)!
Beim 20er stimmt das auch bei der fraglichen Münze, beim 5er meinte ich auch ganz schwach etwas zu sehen. Dass es da nichts zu sehen gibt, wusste ich nicht! Darf eine Randprägung so schwach sein?

Gruß vMadai

Verfasst: Sa 07.07.07 10:32
von wpmergel
Hallo vMadai,

das hat doch nichts mit dem Alter zu tun - hofffentlich ;-)

NIcht ohne Grund tragen viele moderen NPs oder Fälschungen keine oder eine Phantasie-Randschrift. Rändelungen gibt es erst seit Ende des 17. JH und sollten ja erst nur das Beschneiden verhindern. Durch die anspruchsvolle Technik wurde aber schnell auch ein Echtheitsmerkmal daraus.

Passen Rändeleisen und Ronde zusammen, sollte es keine gravierdenden Unterschiede in der Tiefe der Randschrift geben. Wenn die Ronde aber zu klein war (minimale Abweichungen reichen) schon. Wie steht es denn mit dem Gewicht?

Verfasst: Sa 07.07.07 11:56
von vMadai
Ich kann das Gewicht leider nicht exakt prüfen und habe die Münzen ja auch nicht mehr bei mir. So muss diese Frage wohl vorerst offen bleiben.
Ich habe die Dame aber gebeten, einen professionellen Händler zu fragen und mir dann zu sagen, was er zur Echtheit meint.
Danke für Eure Mithilfe.

vMadai

Verfasst: So 08.07.07 14:22
von Pflock
Hi,
ich habe meine 20-Goldmark-Münzen (7 Stück) mal durchgeschaut - die Randprägung war mal schwächer, mal stärker aber immer gut sichtbar. Ich hoffe, daß die alle echt sind.

Ich habe mir in meiner Anfangszeit bei eine Auktion eines renomierten Briefmarkenhändlers eine falsche 20-GM-Hamburg-Münze von 1912(!) eingehandelt. :oops: Ich vermute eine schmidtsche Fälschung (Goldgehalt stimmt, Prägung sieht ansonsten perfekt aus).

Hier habe ich auf der Randprägung vor jedem Wort je einen senkrechten Strich gefunden, also alle 120° (siehe Bild). Ich nehme an, daß diese durch ein geteiltes Werkzeug entstanden sind.

Wenn Die Striche bei Dir fehlen, hast Du zwar keine Sicherheit für die Echtheit, aber wenn die Striche da sind, ist die Münze 100%ig falsch.