Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

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Mynter
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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von Mynter » Fr 30.09.11 14:58

Literatur wie Weeges Bücher sind eine gute Hilfe, um sich für das Thema " Fälschung " zu sensibilisieren. Es gibt auch ein in den 70er Jahren erschienens Buch namens " Falschmünzer und Münzfälscher " ( oder so ähnlich ), in dem über berühmte Fälscher, sowie über Fälschungen allgemein berichtet wird.

Unabdingbar zur Literatur ist jedoch die stetige Beschäftigung mit den Münzen. Wer viele Münzen seines Sammelgebietes gesehen hat, wird leichter stutzig, wenn ihm ein Übelmann über den Weg läuft.
Grüsse, Mynter

Bauer521
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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von Bauer521 » Sa 19.11.11 11:29

Nun, ich habe mir jetzt mal den Weege 1 besorgt.

Das Buch hat mich nicht überzeugt. Insbesondere die Abbildungen der als "echt" bezeichneten Münzen sind viel zu klein, als daß man bestimmte Merkmale, die bei den falschen Münzen beschrieben (und auch abgebildet) sind, vergleichen könnte. Auch fehlt eine systematische Darstelllung, wie beispielsweise die Schmitt-Hausmann-Goldmünzenfälschungen zu erkennen sind (lediglich indirekte Hinweise auf abweichenden Münzgrund). http://www.numismatikforum.de/posting.p ... 18&t=42440#

Der Witz ist die Abbildung einer Vielzahl von älteren Münzen (vor 1871), lediglich mit der Überschrift versehen, daß größte Fälschungsgefahr besteht. Wirklich tolle Info!

Auf jeden Fall sensibilisiert das Buch für das Thema, und vielleicht sind auch die Darstellungen im Weege 2 besser (kann dazu jemand etwas sagen?).

Neben manchen ganz offensichtlichen Fälschungen (z. B. einfache Gußfälschungen) gibt es aber offensichtlich jede Menge sehr guter Fälschungen, die lediglich an feinen Details erkennbar sind. Bei der einen Münze ist der Glanz ein wenig anders, bei einer anderen ist eine kleine Ecke an einem Buchstaben der Inschrift etwas abweichend. Ich frage mich: Wer prüft denn das vor einem Verkauf? http://www.numismatikforum.de/posting.p ... 18&t=42440#

Wenn das wirklich das entscheidende und alleinige Erkennungsmerkmal für eine Fälschung ist (und so stellt Weege es ja dar), gehe ich einmal locker davon aus, daß das auch ein VDDM-Händler nicht erkennt. Nicht aus böser Absicht, sondern weil er wohl kaum die Zeit hat, jedes einzelne Stück so detailliert zu prüfen! Und wenn ein Kunde tatsächlich reklamiert (extrem unwahrscheinlich): Dann nimmt er eben die Ware zurück! Wo ist das Risiko? Das liegt praktisch ausschließlich beim Käufer. Übrigens: Selbst auf Auktionen größerer Häuser werden immer wieder Münzen zurückgezogen, die - sicherlich trotz vohergehender genauer Prüfung - sich nachträglich noch als Fälschung entpuppten...

Die Konsequenzen: Mir nicht ganz klar. Kauf beim Fachhändler reduziert das Risiko, aber nicht annähernd gegen Null. Wenn man sicher gehen will, muß man das Stück separat prüfen lassen, aber ab wann lohnt sich das? Davon abgesehen: Auch "billige" Münzen werden offensichtlich gerne gefälscht. Ich weiß nicht so recht: Diese Thematik kann einem das Sammeln schon verleiden... http://www.numismatikforum.de/posting.p ... 18&t=42440#

chillout
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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von chillout » Mo 21.11.11 07:30

Absolute Sicherheit wird es wohl wirklich eher selten geben. Ich selber habe schon an anderer Stelle berichtet, welche detektivischen Fähigkeiten ich entwickeln musste, als mir einer bei ebay einen falschen Sachsenfünfer (Au) andrehen wollte. Hochspannend und sehr lehrreich - z.B. im Bodemuseum: zwei Spezialisten, zwei Meinungen...
Ein renommierter Händler hat aber etwas, was der Normalkunde nicht hat: Vielleicht ein Vergleichsstück zur Hand.

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Mynter
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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von Mynter » Mo 21.11.11 22:45

Bauer521 hat geschrieben:Auf jeden Fall sensibilisiert das Buch für das Thema, und vielleicht sind auch die Darstellungen im Weege 2 besser (kann dazu jemand etwas sagen?).
Ja, im Weege 2 ( nur Kaiserreich ! ) sind die Darstellungen besser und vor allem wurde auch der Rand berücksichtigt.
Grüsse, Mynter

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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von n@utilus » Sa 26.11.11 11:01

weege ist meiner meinung nach schrott,dort werden nach meinem wissen echte münze als falsch bezeichnet .
ich könnte ein beispiel nennen,aber ich finde das muss jeder selber wissen inwieweit er diesem buch vertraut.

die meisten als falsch bezeichneten münzen in diesem buch die auch wirklich falsch sind erkennt ein blinder mit krückstock.
deshalb bleibt es leider auch dabei,es gibt zu diesem thema keine richtig gute literatur .
das wichtigste zu diesem thema ist die eigene erfahrung und notfalls der gang zum anerkannten experten.

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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von muenzservicefass » So 08.01.12 15:16

Das beste was du machen kannst habe ich vor kurzem unter Tipps zu Goldfälschungen geschrieben, dies gilt in gleichem Maße auch für diese Silbermünzen!

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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von schelfeis » Do 16.02.12 23:10

Hallo,

inwieweit sind denn Gewichtsschwankungen normal?

Normalgewicht für einen Silber-Fünfer beträgt 27,778g. Habe aber schon Münzen in der Hand gehabt, die nur 27,43 oder 27,55 auf die Waage gebracht haben. Ist das noch normaler Abrieb, oder schon ein Anzeichen für eine Fälschung?

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Re: Fälschungen von Reichssilbermünzen: Grundsätzliches

Beitrag von chillout » Fr 17.02.12 08:08

...wenn sie sehr abgelutscht sind, dann geht das schon mit dem Gewicht. Aber Mynter hatte an anderer Stelle schon mal Toleranzzulässigkeiten aus der Literatur aufgezählt. Ich finde es aber nicht wieder...
Vielleicht liest Mynter das ja und hilft noch einmal weiter?

Gruß aus B.
C.

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