20 Heller Deutsch Ostafrika - wie entstand die Riffelung ?

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wpmergel
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Beitrag von wpmergel » Do 04.12.03 19:27

Wenn Du aber bedenkst, daß die obenliegenden Stellen des Stempels den Hintergrund prägen, scheint mir das gewollte Aufbringen (auch wegen Konzentrität und Gleichförmigkeit) wahrscheinlicher, als zufälligerweise entstandene Spuren, die leicht hätten entfernt werden können.
Herzliche Grüße aus Waldeck
Wolfgang M.

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Canadian Coins
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Beitrag von Canadian Coins » Do 04.12.03 20:20

@wpmergel:

Danke für Deinen Einwand. Das was Du schreibst ist verständlich - als zufälligerweise entstandene Spuren kann man diese Rillen nicht betrachten, da stimme ich Dir zu - jedoch habe ich meine Zweifel, dass diese Rillen als gewollte Verziehrung zu betrachten sind.

Ist es nicht u.U. möglich, dass sie bei der Herstellung der Stempel technisch gar nicht zu vermeiden waren und bedingt durch die kritische Situation zu dieser Zeit kein Anlass war diese Spuren zu beseitigen - so wurde der Stempel mit den Motiven rasch geschnitten ohne auf den Münzhintergrund einzugehen.
Es wurde toleriert, dass die ersten Prägungen ein solches Merkmal trugen, genauso wie im weiteren Verlauf jene Prägungen ohne Rillen, nachdem der Stempel abgenutzt war.

Man möge mir Verzeihen, wenn ich hier Unsinniges vermute, aber solange beschäftige ich mich mit diesem Thema noch nicht. :wink:

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Andreas
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Beitrag von Andreas » Do 04.12.03 21:26

Ich bin 100% davon überzeugt das es sich dabei um Spuren eines Drehmeissels handelt. Jeder der mal eine Drehmaschine bedient hat wird mir beipflichten. Diese Spuren waren ebend nicht einfach zu beseitigen und in der Eile der Prägung hätte dies sicherlich auch einen zu großen Aufwand dargestellt. Berücksichtigt man im Übrigen die mangelnde Prägequalität dieser Notgeldstücke, bestätigt dies meine These vollkommen. Hierbei handelte es sich schliesslich nicht um sorgfältig hergestellte und mehrfach geprüfte Prägestempel einer staatlichen Münzstätte.

Ausserdem wurden die Stempel sicher nicht geschnitten sondern mit Hilfe von Punzen auf die Schnelle hergestellt. Betrachtet man dein Stück genau, so erkennt man das sich die Rillen z.T. sogar auf dem Relief fortsetzen. Die Punzen wurden also einfach in die abgedrehten Stahlzylinder geschlagen um einen Prägestempel zu erzeugen.
Gruß
Andreas

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Canadian Coins
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Beitrag von Canadian Coins » Fr 05.12.03 08:16

Andreas hat geschrieben: Betrachtet man dein Stück genau, so erkennt man das sich die Rillen z.T. sogar auf dem Relief fortsetzen. Die Punzen wurden also einfach in die abgedrehten Stahlzylinder geschlagen um einen Prägestempel zu erzeugen.
Hallo Andreas,

sehr scharf beobachtet - Du hast Recht. Ich habe mir dieses und andere Stücke mal unter der Lupe betrachtet und kann bestätigen, dass bei diesen auch auf dem Relief teilweise schwache Rillen zu erkennen sind.
Deine These ist plausibel und ich kann mir gut vorstellen, dass es so geschehen ist.

Hier mal ein Bild der Messing Prägung mit Rillen:
[ externes Bild ]

Schöne Grüße.

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